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Westdeutsche Zeitung: Deutschland bleibt beim Strompreis Spitze

Geschrieben am 01-08-2018

Düsseldorf (ots) - Der Satz von Ex-Umweltminister Jürgen Trittin
(Grüne) aus dem Jahr 2004 ist längst legendär: "Es bleibt dabei, dass
die Förderung erneuerbarer Energien einen durchschnittlichen Haushalt
nur rund einen Euro im Monat kostet - so viel wie eine Kugel Eis."
Tatsächlich ist Trittins Eiskugel inzwischen zu einem stattlichen
Ball angewachsen und kostet etwa 14 Euro. So viel kommt für die
EEG-Umlage inzwischen monatlich pro Haushalt zusammen. Was lernen wir
daraus? Erstens: Trittins grobe Fehleinschätzung zeigt, wie
erfolgreich der Ökostrom hierzulande gefördert wird. Und zweitens:
Dass die Bundesbürger diesen Preis der Energiewende mit erstaunlichem
Gleichmut hinnehmen. Immerhin ist der Strom nirgends in der EU so
teuer wie hierzulande. Und die Sache wird noch teurer. Denn in die
Übertragung und Verteilung der Elektrizität aus Wind, Sonne und
Biomasse fließen noch viele Milliarden - die letztlich von uns
Stromkunden zu tragen sind. Das wäre leichter zu akzeptieren, wenn
beim Ökostrom nicht so viel schief liefe. Tausende Firmen zahlen
keine oder eine reduzierte EEG-Umlage, um im Wettbewerb bestehen zu
können. Diese Begründung leuchtet ein. Aber die Subvention sollte aus
Steuermitteln kommen und nicht den Strompreis für alle anderen nach
oben treiben. Ernüchternd ist zudem, dass Deutschland es trotz aller
Windräder und Solaranlagen nicht schafft, seine Klimaziele zu
erreichen. Nach wie vor liefert bei der Stromerzeugung die besonders
klimaschädliche Kohle einen großen Anteil. Und der Verkehrssektor
produziert nicht weniger, sondern mehr CO2. Fazit in Sachen
Energiewende, Stand heute: ziemlich misslungen. Trotz dieser miesen
Bilanz steht unter dem Strich für viele private Haushalte ein sehr
hoher Strompreis. Richtig teuer ist vor allem die Grundversorgung
beim örtlichen Anbieter. Wer den Anbieter wechselt, kann pro Jahr
viel Geld sparen, im Einzelfall mehrere hundert Euro.
Verbraucherschützer raten dazu, dabei Vergleichsportale wie Verivox
oder Check 24 in Anspruch zu nehmen. Obwohl sie ihre Dienste
kostenlos anbieten, handelt es sich um Unternehmen, die im Wettbewerb
miteinander stehen und sich durch Vermittlungsprovisionen oder
Werbung finanzieren. Wer bei den Portalen besonders günstig
abschneidet, ist aber nicht immer empfehlenswert. So sollten
Stromkunden die Finger von Angeboten lassen, die nur gegen Vorkasse
gewährt werden. Geht bei den Unternehmen etwas schief, ist das Geld
weg.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de

Original-Content von: Westdeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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