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Erdüberlastungstag: Bündnis fordert Einsatz für eine verantwortungsvolle Lebens- und Wirtschaftsweise

Geschrieben am 26-07-2018

Berlin (ots) - Zum globalen Erdüberlastungstag am 1. August
(Mittwoch) macht sich ein Aktionsbündnis aus Umwelt- und
Entwicklungsorganisationen für eine Kehrtwende in der Lebens- und
Wirtschaftsweise stark. Das Aktionsbündnis fordert von der
Bundesregierung und von deutschen Unternehmen, ihrer großen
Verantwortung für Klima- und Umweltschutz gerecht zu werden und
endlich zukunftsfähig zu wirtschaften. Das gilt vor allem für die
Bereiche Energie, Landwirtschaft und Verkehr. Der Erdüberlastungstag
beschreibt den Zeitpunkt im Jahr, an dem die natürlichen Ressourcen
in so großem Umfang verbraucht sind, dass sie sich in der
verbleibenden Zeit nicht mehr regenerieren können. Er ist einen Tag
früher als noch 2017.

"Ausgepresst! Was bleibt für die Zukunft?" steht auf einem großen
Banner vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Davor quetschen
Aktivistinnen und Aktivisten die Erde aus. Sobald nur noch ihre Hülle
übrig ist, wird die nächste genommen. Die Aktion soll verdeutlichen:
Wenn alle so weitermachen wie bisher, brauchen wir mehr als einen
Planeten. "Statt der Natur Zeit zur Regeneration zu geben, pressen
wir unsere Erde aus wie eine Zitrone", sagt Kira Heinemann von der
BUNDjugend. "Damit betreiben wir Raubbau an nachfolgenden
Generationen."

Einer der Hauptverursacher der Erdüberlastung sei die industrielle
Landwirtschaft. "Seit der Fusion von Bayer und Monsanto haben nun der
größte und der viertgrößte Agrarkonzern der Welt ihren Hauptsitz in
Deutschland", sagt Lena Michelsen vom entwicklungspolitischen
INKOTA-netzwerk. "Unternehmen wie Bayer und BASF, die mit ihrer
Wirtschaftsweise unseren Planeten am stärksten belasten, müssen in
besonderer Weise in die Pflicht genommen werden." Die Bundesregierung
könne damit zeigen, dass sie Klima- und Landwirtschaftspolitik
zusammendenkt.

"Die hohen CO2-Emissionen in den Bereichen Strom, Wärme und
Verkehr spielen für die Erdüberlastung eine zentrale Rolle", ergänzt
Julia Otten von Germanwatch. "Deutschland gehört zum obersten Viertel
aller Länder mit einer enorm großen Erdüberlastung. Deutschland muss
jetzt nicht nur den mit einem zügigen Kohleausstieg verbundenen
Strukturwandel, sondern auch die Verkehrs- und Wärmewende sowie eine
Umstrukturierung der Landwirtschaft entschlossen angehen."

Kristina Utz von FairBindung fügt hinzu: "Unendliches
Wirtschaftswachstum lässt sich nicht vom Ressourcenverbrauch
entkoppeln. Durch die Auslagerung der Produktion unserer Güter in
andere Länder wälzen wir die Kosten unserer ressourcenintensiven
Lebensweise auf den globalen Süden ab."

Frederik Lenz von der NAJU (Naturschutzjugend im NABU) mahnt:
"Alle Ressourcen, die wir ab heute verbrauchen, gehen zulasten der
Erde und künftiger Generationen. Politik und Gesellschaft müssen
endlich tätig werden, um einen nachhaltigen und regenerativen
Ressourcenverbrauch zu schaffen - denn der Erdüberlastungstag rückt
jedes Jahr im Kalender weiter nach vorne."

Aktion zum Erdüberlastungstag in Berlin - es bestehen Foto-, Film
und Interviewmöglichkeiten:

Wann: Mittwoch, 01.08.2018, 10 Uhr
Wo: Pariser Platz, vor dem Brandenburger Tor, Berlin
Fotos von der Aktion (verfügbar ab 01.08., ca. 13 Uhr):
http://ots.de/H1X1oF

Hintergrundinformationen zum globalen Erdüberlastungstag

Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Tag, an dem
die Erdüberlastung erreicht ist (Earth Overshoot Day). Dabei werden
zwei rechnerische Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische
Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von
Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen,
Wasser, Ackerland und Fischgründen, den die Menschen derzeit für ihre
Lebens- und Wirtschaftsweise verbrauchen. Um ihren Ressourcenbedarf
nachhaltig zu decken, bräuchte die Weltbevölkerung rechnerisch 1,7
Planeten. Würden alle Länder so haushalten wie Deutschland, wären
drei Erden nötig. Bei einer Lebensweise wie in China bräuchte die
Weltbevölkerung 2,2 Erden; würden alle Menschen so wirtschaften wie
in den USA bräuchten sie fünf Erden.



Pressekontakt:
Lena Michelsen, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0157 71 54 80 63,
E-Mail: michelsen@inkota.de

Original-Content von: INKOTA-netzwerk e.V., übermittelt durch news aktuell


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