(Registrieren)

Stern und "Report Mainz": CDU-Abgeordneter wegen Hilfe für BND in der Kritik

Geschrieben am 24-07-2018

Hamburg (ots) - Der CDU-Abgeordnete und ehemalige Präsident des
Reservistenverbandes Roderich Kiesewetter gerät wegen einer
Informationsweitergabe an den Bundesnachrichtendienst (BND) in die
Kritik. Wie der stern und das ARD-Magazin "Report Mainz" berichten,
gibt es offene Fragen im Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren
gegen den BND-Mitarbeiter Mark M. Dieser hatte Kiesewetter im Oktober
2014 darüber informiert, dass sich in der Führungsetage des
Reservistenverbands zwei BND-Beschaffungshelfer befanden. Kiesewetter
benutzte diese Information im Februar 2015, um den Dienst öffentlich
zu kritisieren und den Rücktritt vom Amt des Obmanns im damaligen
Geheimdienst-Untersuchungsausschuss des Bundestages zu begründen. Im
Juni 2015 legte er dann aber offiziell gegenüber dem BND die
Identität von Mark M. offen, einem langjährigen Duz-Bekannten von
Kiesewetter.

Der jetzt wegen Geheimnisverrat vor dem Amtsgericht
Berlin-Tiergarten angeklagte Mark M. will nach Informationen von
stern und "Report Mainz" am Donnerstag dieser Woche zu dem Vorwurf
aussagen. Bisher ist unklar, warum Kiesewetter in dem Fall nicht von
seinem Zeugnisverweigerungsrecht als Abgeordneter Gebrauch gemacht
hatte. "Der Vorgang ist maximal obskur", sagte die Linken-Abgeordnete
Martina Renner: ""Wer in dieser Weise die Identität von Informanten
preisgibt, der unterminiert das Vertrauensverhältnis von Abgeordneten
zu Hinweisgebern."

Interne Mails, die stern und "Report Mainz" zu den Vorgängen
vorliegen, werfen ebenfalls Fragen auf. So räumte der Politiker in
einer Mail im Februar 2015 ein, dass er als Bundeswehroffizier in den
späten 90er Jahren an einem Balkan-Einsatz teilnahm, bei dem ihm
"auch Personal des BND zugeordnet war". In einer weiteren internen
Mail stellte er im Februar 2015 die Frage, ob er nicht zu lange
gewartet habe, bis er die Information über die BND-Helfer im
Reservistenverband als Grund für seinen Rücktritt aus dem
Geheimdienstausschuss offenlegte. "Warum die
Ehrlichkeit/Offenheit/Glaubwürdigkeit erst einen Monat nach
Bekanntwerden der Niederlegung des NSA-Obmanns", diese Frage könnte
man an ihn richten, schrieb er im Februar 2015. Nun könnten ihm
negative Schlagzeilen drohen, fürchtete er: "Kiesewetter log bei
Rücktritt", oder: "Kiesewetter befangen" - "zu spätes Outing".

Kiesewetter wollte sich zu den Vorgängen auf Anfragen von stern
und "Report Mainz" nicht äußern.



Pressekontakt:
Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation,
Telefon 040 - 3703 2468, gruengreiff.sabine@guj.de

Original-Content von: Gruner+Jahr, STERN, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

647627

weitere Artikel:
  • BERLINER MORGENPOST: Ein Bonbon für die Ärzte - Leitartikel von Philipp Neumann Berlin (ots) - Spahn will erreichen, dass Wartezeiten für Arzttermine kürzer und Sprechstunden ausgeweitet werden. Als Belohnung dafür sollen die Ärzte mehr Geld bekommen. "Zuckerbrot und Peitsche" nennt der Minister das. Auch will er weiter an dem Ziel seiner Vorgänger arbeiten, dass sich mehr Ärzte auf dem Land niederlassen. Im Kern sind das alles gute Ziele, von denen man sich wünschen würde, dass sie längst erreicht sind. Dass Minister Spahn sich um solche Details kümmert, zeigt leider überdeutlich, dass Ärzte und Krankenkassen mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Kommentar EY-Studentenstudie 2018: Dem Staat dienen/Von Ekkehard Rüger Düsseldorf (ots) - Dass offenbar eine deutlich wachsende Zahl von Studenten den sicheren Hafen des öffentlichen Dienstes ansteuert, kann man lesen als Gegenreaktion auf eine Arbeitswelt im Umbruch. Die Digitalisierung durchpflügt alle Bereiche, in Diensten des Staates muss man vielleicht am wenigsten fürchten, dabei seinen Job zu verlieren. Zukunftsforscher Horst Opaschowski spricht von einer Stimmungswende bei der akademischen Jugend - hin zu den drei V: Vertrauen, Verantwortung und Verlässlichkeit. Es ließe sich ein noch größeres mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Özil-Affäre: Überfordert ist nur einer nicht / Von Olaf Kupfer Düsseldorf (ots) - Ein Telefonat zwischen Erdogan und Özil nach all den Wirrungen der vergangenen Monate - man kann sich manche Wendung in diesem völlig überladenen Drama gar nicht besser ausdenken. Ob das Gespräch vom Bosporus an die Themse am Ende tatsächlich stattgefunden hat, ist nur noch nebensächlich. Klar ist, dass der türkische Staatspräsident Erdogan alle Vorteile aus dieser gewaltigen deutschen Staatsaffäre gezogen hat, die in ihr stecken. Es gibt Menschen, die behaupten, die türkische Regierungspartei AKP habe gleich an mehr...

  • Medikamentenskandal: Wie lange kann Woidke Frau Golze noch (aus-) halten? AfD-Abgeordnete Birgit Bessin und Rainer van Raemdonck fordern bedingungslose Aufklärung bei der Landtagssondersitzung (VIDEO) Potsdam (ots) - Der gesundheitspolitische Sprecher, Dr. Rainer van Raemdonck, und die stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Landtag Brandenburg, Birgit Bessin, erwarten in der morgigen außerplanmäßigen Sitzung des Gesundheitsausschusses des Landtags Brandenburg (25.7.18, 10.00 Uhr) endlich Aufklärung und das Ende des Schönredens und Vertuschens im Medikamentenskandal. Dr. Rainer van Raemdonck: "Wenn Golze morgen eingestehen muss, dass sie ihrer Verantwortung als Gesundheitsministerin nicht gerecht geworden ist mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Verfassungsschutzbericht vorgestellt Ernste Gefahr für die Demokratie Matthias Bungeroth Bielefeld (ots) - Viel wird in diesen Tagen über die Stabilität unserer Demokratie debattiert. Anlässe dafür gibt es leider genug. Autokraten haben in einigen Nachbarländern die Macht übernommen. Die Grenzen zwischen parlamentarisch legitimierter Machtausübung, die rechtlich verankerten Kontrollmechanismen unterliegt und despotischen Regimen, die über Seilschaften ganze Gesellschaften kontrollieren, verwischen in der öffentlichen Wahrnehmung immer mehr. Der Verfassungsschutzbericht legt offen, dass es auch in Deutschland mehr Gefahren mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht