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Gedenkstunde zum 20. Juli 1944 - Professor Neitzel spricht in Strausberg (FOTO)

Geschrieben am 24-07-2018

Strausberg/Brandenburg (ots) -

Im Sommer 1944, es ist der 20. Juli, scheitert das Attentat auf
Adolf Hitler. Während der Gedenkstunde zur Erinnerung an alle
Widerstandskämpfer im Dritten Reich hat in der Strausberger
von-Hardenberg-Kaserne der Militärhistoriker Professor Sönke Neitzel
gesprochen.

Am Gedenkstein für Oberst Claus Schenk von Stauffenberg in der
von-Hardenberg-Kaserne haben am 20. Juli die Strausberger
Bürgermeisterin Elke Stadeler und der Standortälteste für den Bereich
Strausberg, Brigadegeneral Uwe Nerger, Kränze niedergelegt. Sie
gedachten damit all jener Opfer, die wegen des Widerstandes gegen den
Nationalsozialismus ihr Leben verloren haben.

Als Reaktion wütete das Regime noch grausamer Nach dem Appell von
Strausbergs Bürgermeisterin Elke Stadeler an junge Menschen,
Veranstaltungen dieser Art häufiger zu besuchen, sprach der
diesjährige Gastredner, Professor Sönke Neitzel, zu den anwesenden
Soldaten und zivilen Gästen. Der Militärhistoriker brachte als
Einstieg einen von den Briten heimlich mitgeschnittenen Dialog zweier
kriegsgefangener deutscher Offiziere, die über das Radio soeben von
dem Attentat auf Hitler erfahren hatten. Sie seien verwundert
gewesen, den Namen Stauffenbergs zu hören, da dieser zuvor nie als
besonders kritisch aufgefallen sei.

Überhaupt müsse man, so Neitzel, die Vertreter des militärischen
Widerstandes stets individuell und vor dem Hintergrund ihrer
jeweiligen Funktion beleuchten. Falsch sei es in jedem Fall, sie etwa
als Gründerväter unserer Republik betrachten zu wollen, da der
Gedanke an eine parlamentarisch-demokratische Grundordnung einer
Mehrheit der Widerständler prinzipiell fremd gewesen sei.

Generell würden zwei Aspekte des militärischen Widerstands häufig
bewusst nicht thematisiert, nämlich zum einen seine Rolle im Krieg,
zum anderen das soldatische Element: Die Widerständler aus den Reihen
der Wehrmacht würden heute "entmilitarisiert", indem man häufig
bewusst auf die Nennung etwa des Dienstgrades verzichte - so auch bei
Oberst Graf von Stauffenberg.

Zum Schluss seiner Rede verwies Neitzel noch auf die
"Wirkmächtigkeit" des gescheiterten Anschlags: Als Reaktion auf das
Attentat wütete das Regime noch grausamer. Zudem seien danach bis zum
Kriegsende mehr deutsche Soldaten gefallen als in den fünf Jahren
zuvor.

Mit den Trompetenklängen "Ich hatt' einen Kameraden" endete die
Gedenkstunde.



Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum des Heeres
Telefon: +49 (0)3341 - 58 - 1511
E-Mail: PIZHeer@Bundeswehr.org
www.deutschesheer.de

Original-Content von: Presse- und Informationszentrum des Heeres, übermittelt durch news aktuell


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