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Geld in Bewegung / Warum Heimatüberweisungen billiger, schneller und sicherer werden müssen

Geschrieben am 30-05-2018

Bonn (ots) - Noch nie lebten so viele Menschen auf der Welt
außerhalb des Landes, in dem sie geboren sind. Mehr als 250 Mio.
Menschen weltweit sind MigrantInnen. Und sie alle lassen
Familienangehörige und Freunde zurück, wenn sie ihre Heimat
verlassen. Durch regelmäßige Geldtransfers in ihre Heimat
unterstützen MigrantInnen weltweit ihre Familien. Aktuellen
Schätzungen zufolge hängen 750 Mio. Menschen weltweit von
Heimatüberweisungen (engl. Remittances) ab. Und doch sind
Heimatüberweisungen oft zu teuer, zu langsam und zu riskant. Mehr als
18 Mrd. US-Dollar an Gebühren jährlich müssen MigrantInnen an Banken
und Geldtransferinstitute wie Western Union bezahlen. Doch
hierzulande hat das Thema bisher kaum Beachtung gefunden. Um das zu
ändern, stellt SÜDWIND heute eine neue Studie mit dem Titel "Geld in
Bewegung. Warum Heimatüberweisungen billiger, schneller und sicherer
werden müssen" vor.

Im Jahr 2017 wurden mehr als 460 Mrd. US-Dollar von MigrantInnen
in ihre Herkunftsländer im Globalen Süden überwiesen. Deutschland ist
im weltweiten Vergleich das viertgrößte und innerhalb der EU das mit
Abstand größte Senderland. Aber mit 7,2 % durchschnittlichen Kosten
pro Überweisung ist Deutschland auch das zweitteuerste Land innerhalb
der EU. "Erkennt man das Potential von Heimatüberweisungen als
innovative Finanzierungsquelle für Familien in Entwicklungsländern,
wird als zentrales Anliegen klar, dass es eine Senkung der Kosten für
Heimatüberweisungen braucht" sagt Dr. Pedro Morazán,
Entwicklungsexperte bei SÜDWIND und Autor der Studie. Die
internationale Politik hat das große Potential von
Heimatüberweisungen für die Armutsbekämpfung und Entwicklung erkannt.
Internationale Initiativen von der G20 bis hin zu der Agenda 2030
haben sich das Ziel gesetzt, die Kosten von Heimatüberweisungen bis
auf 3 % zu senken. "Es stellt sich die Frage, warum es so schwer ist,
die Kosten von Heimatüberweisungen zu senken, wenn der politische
Wille eigentlich vorhanden ist" ergänzt Morazán.

Obwohl es auf vielen Überweisungskorridoren zwischen zwei Ländern
günstige Möglichkeiten des Geldtransfers gibt, bleiben die Kosten
insgesamt hoch. Das liegt zum Teil daran, dass kaum jemand einen
Überblick über den Markt hat. "Es gibt mittlerweile viele
Möglichkeiten, Geld ins Ausland zu senden - und noch mehr Anbieter
mit unterschiedlichen Informationen. Da ist es nicht leicht, den
Überblick zu behalten" meint Jannik Krone, Ko-Autor der Studie. Aber
auch das Angebot muss an vielen Stellen überarbeitet werden. "Damit
der Beitrag von Heimatüberweisungen für die Armutsbekämpfung größer
wird, müssen diese modernisiert, optimiert, regulatorisch vereinfacht
und an technische Entwicklungen angepasst werden", ergänzt Krone.

Um das Thema Heimatüberweisungen in der Öffentlichkeit bekannter
zu machen und um aktuelle Herausforderungen und Handlungsempfehlungen
für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft formulieren zu können,
lädt SÜDWIND am 05. Juni im Vorfeld zum Internationalen Tag der
Heimatüberweisungen zu einer Kooperationsveranstaltung mit der Stadt
Bonn ein. Weitere Informationen:
https://doo.net/veranstaltung/20506/buchung

Die Studie und die Veranstaltung sind Teil eines durch Engagement
Global mit finanzieller Unterstützung des BMZ sowie von der Stiftung
Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts zu
Heimatüberweisungen.

Zur Studie:
https://www.suedwind-institut.de/index.php/de/publikationen-384.html



Pressekontakt:
Dr. Pedro Morazán/Jannik Krone:
Tel.: 0228-763698-12
E-Mail:
morazan@suedwind-institut.de
krone@suedwind-institut.de

Original-Content von: SÜDWIND e.V., übermittelt durch news aktuell


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