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Ohne Bestäubung kein Leben / Imkerinnen und Imker feiern Weltbienentag

Geschrieben am 16-05-2018

Wachtberg (ots) - Am kommenden Sonntag wird erstmals in vielen
Ländern der Weltbienentag gefeiert. Auch in Deutschland beteiligen
sich Imkerinnen und Imker mit speziellen Aktionen, um auf die
Bedeutung der Blüten bestäubenden Insekten hinweisen. Dazu hat der
Deutsche Imkerbund e.V. (D.I.B.) seine Mitglieder aufgerufen. Das ist
eine gute Gelegenheit, den kleinen, nützlichen Tieren einmal ganz nah
zu sein und in ihr faszinierendes Leben Einblick zu erhalten. Ein
einzigartiges Erlebnis, das schon für viele Menschen der Auslöser
war, selbst Bienen zu halten oder diese zu unterstützen.

D.I.B.-Geschäftsführerin Barbara Löwer meint: "Wir freuen uns,
dass sich seit elf Jahren immer mehr Menschen für die Imkerei
interessieren. Aber es muss noch lange nicht jeder Imker werden, um
Bienen zu helfen. Zumal wir besonders von Wildbienen sprechen, wenn
es um das vielzitierte Bienensterben geht. Denn im Gegensatz zur
Honigbiene, auf die der Mensch (Imker) achtet, sterben Wildbienen
fast unbemerkt. Helfen würde deshalb bereits ein kritischer Blick ins
eigene Lebensumfeld und die Frage: Ist dieses bienenfreundlich
gestaltet?"

Was damit gemeint ist: Immer mehr Gärten verwandeln sich in Stein-
oder grüne Wüsten, in welchen Insekten weder Nistmöglichkeiten noch
Futter finden. Löwer: "Viele meinen, ein bienenfreundlicher Garten
sei mit großem Aufwand verbunden. Dem ist aber nicht so. Am
Weltbienentag wollen wir mit diesem Vorurteil aufräumen."

Der Weltbienentag ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen, einen
solchen wiederkehrenden Tag einzuführen, um der Bevölkerung die
Bedeutung der Bienen und anderer Bestäuber ins Bewusstsein zu rufen
und konkrete Aktionen zum Schutz der Insekten durchzuführen. Begonnen
hatte die Initiative bereits vor drei Jahren in Slowenien. Der
slowenische Imkerverband hatte die Idee, die von politischer Seite
durch Landwirtschaftsminister Dejan Zidan maßgeblich unterstützt
wurde. Es folgten weltweite Werbekampagnen bis im Dezember 2017 115
UN-Mitgliedsstaaten für den Weltbienentag stimmten, darunter alle
EU-Staaten, die USA, Kanada, China, Russland, Indien, Brasilien und
Australien. Auch der D.I.B. begrüßte die Einführung. Barbara Löwer:
"Als Apimondia-Mitglied haben wir den Vorschlag Sloweniens
unterstützt. Der 20. Mai bietet uns zukünftig sicherlich eine
hervorragende Möglichkeit, insbesondere medial auf die Problematik
der Verschlechterung der Lebens- und Nahrungsbedingungen aller Blüten
bestäubenden Insekten hinzuweisen."

Seit Jahren kämpfen die Imkereien immer wieder mit hohen
Winterverlusten. Löwer: "Hohe Verluste gab es auch früher schon.
Jedoch kehren diese seit ca. 15 Jahren in geringeren Abständen
wieder. Ursachen sind in erster Linie Bienenkrankheiten, jedoch
spielen auch andere Einflussfaktoren wie die Ernährungssituation und
der Einfluss von chemischen Pflanzenschutzmitteln eine wichtige
Rolle. Die beiden letztgenannten könnten minimiert werden, wenn ein
Umdenken in der Bevölkerung und in der Landwirtschaft einsetzt. Dazu
trägt hoffentlich der Weltbienentag bei."

Auch in der Politik wird die Problematik mittlerweile ernst
genommen. Seit einigen Jahren ist die Zusammenarbeit zwischen D.I.B.
und dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) intensiver geworden.
Es findet ein regelmäßiger Austausch statt und es wurden gemeinsam
mehrere Bienenkonferenzen auf nationaler und internationaler Ebene
organisiert, die zur Vernetzung von Politik, Wissenschaft, Verbänden
sowie Landwirten, Imkern und Kommunen geführt haben.

Im Vorfeld des Weltbienentages hat das BMEL einen Bienenaktionstag
im Berliner Amtssitz organisiert, an dem morgen D.I.B.-Präsident
Peter Maske teilnehmen wird. Dann gibt es auch die erste Gelegenheit
zu einem persönlichen Gespräch mit Bundesministerin Julia Klöckner.
Bereits im März hatte der D.I.B. in einem Schreiben die Themen
vorgelegt, die aktuell im Bereich Imkerei anstehen. Um die Verluste
bei Bienenvölkern zu senken, setzt der Verband an verschiedenen
Punkten an. In Richtung Forschung liegt dem BMEL ein Projektantrag
vor, in dem es um eine geringere Varroa-Reproduktion durch Selektion
geht. Außerdem fordert der D.I.B. nach wie vor das Verbot der
hochtoxischen Neonikotinoide aufgrund der Auswirkungen auf Blüten
bestäubende Insekten. Zu einer deutlichen Reduzierung von
Pflanzenschutzmittel-Rückständen in der Blüte würde auch die
beworbene Dropleg-Technik beitragen. Da die Umrüstung für die
Landwirte ein hoher finanzieller Aufwand ist, erhofft sich Peter
Maske hier Fördermöglichkeiten seitens des Bundes oder der Länder.
Des Weiteren sollen die Maßnahmen zum Glyphosat-Einsatz angesprochen
werden. Denn insbesondere das Verbot der Vorernte-Sikkation und des
Abspritzens von Begleitgrün an Ackerrändern würde zur Verbesserung
der Nahrungssituation Blüten besuchender Insekten im Sommer
beitragen. Ein weiterer Vorschlag dazu ist die Produktion von
Bio-Diesel aus Ölpflanzen (z. B. Raps, Leindotter, Sonnenblumen).

Peter Maske ist erwartungsvoll: "Ich bin Bundesministerin Julia
Klöckner dankbar, dass sie sich bei der EU-Abstimmung am 27. April
für Deutschland erstmals klar gegen die Anwendung der Neonikotinoide
Clothianidin, Thiametoxam und Imidacloprid im Freiland positioniert
und damit zur positiven Entscheidung beigetragen hat. Dies ist ein
Schritt in die richtige Richtung und ich bin gewiss, dass wir
gemeinsam weitere positive Schritte für die Bienen erreichen können.
Warum nicht mit einem Weltbienentag."



Pressekontakt:
Petra Friedrich, dib.presse@t-online.de,
Tel. 0228/9329218 o. 0163/2732547

Original-Content von: Deutscher Imkerbund e. V., übermittelt durch news aktuell


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