(Registrieren)

SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach wendet sich gegen Grundeinkommen

Geschrieben am 30-04-2018

Bonn (ots) - Karl Lauterbach, stellvertretender
SPD-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, hat sich unmittelbar vor dem
1. Mai deutlich gegen ein derzeit diskutiertes generelles
Grundeinkommen gestellt. "Ich bin aus unterschiedlichen Gründen
dagegen. Das Steueraufkommen ist nicht unendlich steigerbar. Und dann
verteilen wir das auch noch zum Teil an diejenigen, die es nicht
brauchen. Da bleibt für die wirklich Bedürftigen weniger übrig. Das
will ich nicht", äußerte sich Lauterbach in der Diskussionssendung
"Unter den Linden" im Fernsehsender phoenix (Montag, 30. April). Mit
einer solchen Regelung werde man im Übrigen auch denjenigen nicht
gerecht, die für einen verhältnismäßig geringen Lohn arbeiten würden.
"Ich habe ein Problem damit, wenn jemand für 1.600 EUR arbeiten geht
und dann von seinen Steuern noch Geld abgezwackt wird für jemand, der
gar nicht arbeitet, teilweise gar nicht arbeiten will", sah der
SPD-Politiker hierin eine ungerechte Umverteilungspraxis. Hinzu käme,
dass ein Grundeinkommen große Konzerne wie Google, Amazon oder
Facebook zu Entlassungen geradezu einladen würde. "Die Menschen, die
dann da rausfliegen sollen ausgemustert und mit einem Grundeinkommen
abgespeist werden", warnte Lauterbach.

Die Bundesvorsitzende der Linken, Katja Kipping, war anderer
Auffassung. Sie sah durchaus die Möglichkeit der Finanzierung des
Grundeinkommens über das Steuersystem. "Wir müssen das reichste
Drittel der Gesellschaft mehr zur Kasse bitten", so Kipping. Außerdem
hielt sie das Grundeinkommen für einen "Katalysator" für
Arbeitszeitverkürzung und Lohnsteigerungen.

Einig waren sich Kipping und Lauterbach hinsichtlich von
Steuererhöhungen. "Wir brauchen deutlich höhere Spitzensteuersätze
und haben da noch Reserven nach oben", war Lauterbach unabhängig
seiner Ablehnung des Grundeinkommens überzeugt. Lauterbach würde eine
Zusammenarbeit der eher linken Kräfte im Bundestag begrüßen. "Es gibt
in vielen Bereichen bei Linkspartei, Grünen und uns
Überschneidungen", so der SPD-Politiker, der weiter ausführte: "Ich
würde mich über ein solches Bündnis langfristig freuen."



Pressekontakt:
phoenix-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 192
Fax: 0228 / 9584 198
presse@phoenix.de
presse.phoenix.de

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

636062

weitere Artikel:
  • Straubinger Tagblatt: Rücktritt Rudds - Einsam in Westminster Straubing (ots) - Es wird einsamer um Theresa May. Ausgerechnet in der Woche, in der ihre Partei Kommunalwahlen zu bestehen hat, vor denen die Umfragen für ihre Tories desaströs sind. Selbst Londoner Prestigebezirke wie Westminster oder Kensington könnten an Labour gehen. Wieder einmal machen Gerüchte von einem bevorstehenden Putsch gegen die Regierungschefin die Runde. Einen unpassenderen Zeitpunkt für den sogenannten Windrush-Skandal konnte es kaum geben. Pressekontakt: Straubinger Tagblatt Ressortleiter Politik/Wirtschaft mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Nordkorea - Kims Friedensschalmeien Straubing (ots) - Das Kim-Regime verstand es stets, sich als Friedensfürst und Entspannungsfreund darzustellen. Gestimmt hat es nie. Dennoch hofft die Welt inbrünstig, dass Friede und Abrüstung diesmal gelingen. Dass Donald Trump, von Kims Friedensschalmeien betört, dem Diktator auf den Leim geht, ist kaum zu erwarten. Dennoch schließen Skepsis und Hoffnung einander nicht aus. Pressekontakt: Straubinger Tagblatt Ressortleiter Politik/Wirtschaft Dr. Gerald Schneider Telefon: 09421-940 4449 schneider.g@straubinger-tagblatt.de mehr...

  • Westfalenpost: Olaf Scholz und die Schwüre der anderen Hagen (ots) - Wenn das Kabinett den Entwurf seines Haushalts auf den Weg bringt, wird eine Erklärung dazu gelegt: der Protest der Minister für Entwicklungshilfe und Verteidigung. So weit, so protokollgerecht, so rollentreu. Ein vertrauter Streit - kein Großkonflikt. Was nicht ist, kann aber noch werden. Zu den heiligen Schwüren vor der Uno gehört es, mehr für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit auszugeben, möglichst 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens. 2015, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, gehörte es zu mehr...

  • Westfalenpost: Der Wert der Arbeit Hagen (ots) - Bislang hat noch jede technische Umwälzung mittelfristig mehr Arbeitsplätze geschaffen, als sie anfangs vernichtet hat. Weil dies für die digitale Revolution unsicher ist, wird die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens, ursprünglich ein Projekt linker Utopisten, auch bei Konservativen und Wirtschaft diskutiert. Die Gewerkschaften sind schon aus Eigeninteresse dagegen; die Finanzierungsfrage lässt das Konzept allerdings ohnehin unrealistisch erscheinen. Doch die Probleme drängen: Millionen Jobs bei Versicherungen, mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Regierung der Rücktritte = Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Vier Minister-Rücktritte in nicht einmal einem Jahr - selten wirkte eine britische Regierung so labil wie das Kabinett von Theresa May. Seit der in den Sand gesetzten Neuwahl im Sommer, bei der die Konservativen ohne Not ihre parlamentarische Mehrheit verspielten, wirkt Mays Truppe komplett desorientiert. Und auch die glücklose Chefin selbst wäre wohl schon längst vom Hof gejagt worden, könnten sich die verfeindeten Brexit-Lager bei den Torys nur auf einen Nachfolger einigen. May ist eine Premierministerin auf mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht