(Registrieren)

Ein Jahr medizinisches Cannabis: Bessere Patientenversorgung und mehr Verschreibungen

Geschrieben am 08-03-2018

Berlin (ots) - Ein Jahr "Cannabisgesetz": Seit dem 10. März 2017
können Ärzte ihren schwerkranken Patienten im Einzelfall
Cannabisblüten als Rezepturarzneimittel verordnen. "Vor allem für
Patienten, die zuvor Cannabis über eine Ausnahmegenehmigung bezogen
haben, hat sich seitdem viel verbessert", sagt Dr. Andreas Kiefer,
Präsident der Bundesapothekerkammer. Er ist außerdem Vorsitzender der
Kommission Deutscher Arzneimittel-Codex / Neues Rezeptur-Formularium
(DAC/NRF-Kommission). "Erstens werden die Patienten nicht mehr mit
der Dosierung und Anwendung allein gelassen. Denn die Apothekerschaft
hat im DAC einheitliche Qualitätskriterien für Cannabisblüten
definiert und im NRF Anwendungshinweise erarbeitet. Zweitens ist es
für viele Patienten deutlich preiswerter geworden. Bei einer
Genehmigung der Krankenkasse fällt nur noch die Zuzahlung an, die auf
maximal 10 Euro pro Medikament begrenzt ist. Drittens können
Patienten ihre Cannabis-Verordnungen bundesweit in jeder Apotheke
einlösen."

Insgesamt haben die Apotheken 2017 zu Lasten der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) rund 44.000 Einheiten Cannabis-Blüten
abgegeben. "Die Tendenz war von Quartal zu Quartal steigend, sowohl
bei Rezepten als auch bei den Abgabeeinheiten", sagt Kiefer, der auch
Vorstandsvorsitzender des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts e.V.
(DAPI) ist. Das DAPI hat die GKV-Verordnungen ausgewertet: Im 1.
Quartal, also vom 10. bis 31. M ärz, belieferten die Apotheken 488
Rezepte mit 564 Abgabeeinheiten. Im 2. Quartal waren es 4615 Rezepte
mit 10.055 Abgabeeinheiten, im 3. Quartal 8.898 Rezepte mit 14.777
Abgabeeinheiten und im 4. Quartal 12.717 Rezepte mit 18.828
Abgabeeinheiten. Verordnungen auf Privatrezepten wurden vom DAPI
nicht erfasst.

Kiefer: "Das DAPI ermittelt aus Datenschutzgründen nicht, wie
viele Patienten Cannabisblüten erhalten haben. Unsere Zahlen legen
aber die Vermutung nahe, dass es inzwischen deutlich mehr sind als
die etwa 1000 Patienten, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes eine
Ausnahmegenehmigung hatten. Cannabisrezepturen sind also zumindest
teilweise im Versorgungsalltag angekommen."

Weitere Informationen unter www.abda.de



Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, Tel. 030 40004-132, presse@abda.de
Dr. Ursula Sellerberg, Stellv. Pressesprecherin, Tel. 030 40004-134,
u.sellerberg@abda.de

Original-Content von: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

629021

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Hendricks: "Ich werde der neuen Bundesregierung nicht angehören" Düsseldorf (ots) - Die bisherige Umweltministerin Barbara Hendricks bleibt nicht auf ihrem Posten. "Ich werde der neuen Bundesregierung nicht angehören", sagte Hendricks der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Sie sei "dankbar", dass sie die letzten vier Jahre als Bundesumwelt- und Bauministerin dem Land, seinen Menschen und ihrer Partei habe dienen dürfen. "Ich gehe mit einem guten Gefühl aus diesem Amt, weil ich glaube, dass ich dazu beitragen konnte, Positives für unser Land und für die Umwelt bewegt mehr...

  • NOZ: Sozialverband VdK: Studie zu Demografie und Rentenalter ein Alarmzeichen Osnabrück (ots) - Sozialverband VdK: Studie zu Demografie und Rentenalter ein Alarmzeichen "Mehrheit der Bevölkerung hat Vertrauen in Verlässlichkeit der Rentenversicherung verloren" Osnabrück. Der Sozialverband VdK hat es als alarmierend bezeichnet, dass eine wachsende Zahl der Deutschen einen sinkenden Wohlstand im Rentenalter erwartet und im demografischen Wandel eher Risiken sieht. VdK-Präsidentin Ulrike Mascher sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag): "Die Untersuchung ist ein Indiz dafür, dass die Mehrheit mehr...

  • Aktionsplan für nachhaltiges Finanzwesen vorgelegt: EU-Kommission zeigt sich einsichtig München (ots) - Die EU-Kommission zeigt sich einsichtig und öffnet sich für Kritik an ihren Plänen, klimafreundliche Investitionen bei der Kreditvergabe zu begünstigen. Wie aus dem heute vorgestellten Aktionsplan der Behörde für ein nachhaltiges Finanzwesen hervorgeht, soll zunächst die Tragweite einer solchen Maßnahme abgeschätzt werden. Die Kommission reagiert damit auf kontroverse Diskussionen über einen von ihr angedachten Unterstützungsfaktor, der grüne Projekte bei der Kreditvergabe mit Kapitalerleichterungen bevorzugen würde. mehr...

  • "Wir stehen vor Verteilungskonflikten" / IB warnt vor einer Sozialpolitik, die die Ärmsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft gegeneinander ausspielt Frankfurt am Main (ots) - Mildtätige Angebote wie die ehrenamtlich organisierten Tafeln müssten in unserem Land eigentlich überflüssig sein. Deutschland ist ein Sozialstaat, es gibt ein Grundrecht auf ein menschenwürdiges Auskommen, stellt der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar fest. Doch immer wieder drohe die Gefahr, dass die Ärmsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft gegeneinander ausgespielt werden - wie aktuell bei der Debatte um die Essener Tafel. Dabei führen Fehlentwicklungen und Versäumnisse der Politik bei der Sozial- mehr...

  • Deutsche Umwelthilfe fordert mehr Grün statt Grau in der Städtebauförderung -------------------------------------------------------------- zum Impulspapier http://ots.de/Oym0P1 -------------------------------------------------------------- Berlin (ots) - Programm "Zukunft Stadtgrün" wandert vom Bundesumweltministerium in das Innen-, Bau- und Heimatministerium - Deutsche Umwelthilfe fordert Horst Seehofer auf, das Programm beizubehalten und weiterzuführen - Stadtgrün, Umweltgerechtigkeit und Naturerfahrungen im urbanen Raum werden für Wohlbefinden und Gesundheit wichtiger denn je - DUH veröffentlicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht