(Registrieren)

Trotz Millionenförderung der Autoindustrie - keine Forschung zu negativen Auswirkungen von Dieselemissionen / "Report Mainz"-Umfrage an zehn deutschen Universitäten und Hochschulen

Geschrieben am 27-02-2018

Mainz (ots) - Die deutsche Autoindustrie hat 2016 mindestens 25
Millionen Euro Fördergelder an mehrere deutsche Uni- und
Hochschulinstitute vergeben. Von dieser Summe floss jedoch nichts in
die Forschung zu den negativen Auswirkungen von Dieselemissionen.
Das geht aus einer Umfrage hervor, die das ARD-Politikmagazin "Report
Mainz" (27.2., 21:45 Uhr im Ersten) an zehn deutschen Universitäten
und Hochschulen durchgeführt hat, die mit Automobilherstellern und
Zulieferbetrieben kooperieren. Befragt wurden: RWTH Aachen, TU
München, Uni Stuttgart, TU Braunschweig, HS Ingolstadt, TU Dresden,
TU Berlin, TU Darmstadt, HS München, HS Esslingen.

Finanziell unterstützt werden die Universitäten und Hochschulen
von den Automobilherstellern Daimler AG, VW und BMW. Dabei geht es um
Auftragsforschung, aber auch um anderweitige Kooperationen, zum
Beispiel um die Finanzierung von Promotionsstellen und
Stiftungsprofessuren. Zum Thema "gesundheitliche Aspekte von
Dieselabgasen" gaben die Universitäten und Hochschulen an, in den
letzten fünf Jahren keine Forschung betrieben zu haben. Ebenso wenig
wurde an den befragten Universitäten zur Überschreitung von gültigen
Grenzwerten bei Dieselemissionen geforscht und auch die umstrittenen
Abschaltautomatiken bei Dieselmotoren waren nicht Gegenstand
wissenschaftlicher Forschung.

Der Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer (B'90/Grüne), Mitglied
des Abgas-Untersuchungsausschusses des Bundestages, kritisiert im
Interview mit "Report Mainz": "Wir müssen feststellen, dass es in
Deutschland eine ganze Reihe von Forschungseinrichtungen gibt, die
ihre Forschung von der Automobilindustrie finanziert bekommen. Dann
kann man natürlich fragen, wie unabhängig ist diese Forschung. Das
ist mehr politisches Lobbying mit wissenschaftlichem Anstrich."

Weitere Informationen auf http://x.swr.de/s/dieselemission. Zitate
gegen Quellenangabe frei. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report
Mainz", Tel. 06131 929 33351 oder -33352.

Original-Content von: SWR - Das Erste, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

627630

weitere Artikel:
  • NOZ: Städte-und Gemeindebund: Richterspruch löst Stickoxid-Probleme nicht Osnabrück (ots) - Städte-und Gemeindebund: Richterspruch löst Stickoxid-Probleme nicht "Umwelthilfe erweckt falschen Eindruck" - Landsberg warnt vor "bürokratischer Mammutaufgabe" für Kommunen Osnabrück. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat vor dem "Irrglauben" gewarnt, mit der Bestätigung von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge durch das Bundesverwaltungsgericht sei eine Lösung des Schadstoffproblems gefunden. Unter anderem die Deutsche Umwelthilfe erwecke "den falschen Eindruck", mit möglichst viel Regulierung und mehr...

  • phoenix Runde: Schlachtfeld Syrien - Krieg außer Kontrolle? - Dienstag, 27. Februar 2018, 22.15 Uhr, Wdh. 24.00 Uhr Bonn (ots) - "Es ist höchste Zeit, die Hölle auf Erden dort zu beenden", sagt UN-Generalsekretär Guterres. Er meint die andauernden Angriffe auf die von syrischen Rebellen kontrollierte Region Ost-Ghouta bei Damaskus. Seit sieben Tagen bombardieren russische und syrische Kampfjets die Region. Die Bevölkerung ist diesen Angriffen schutzlos ausgeliefert. Zudem fehlt es an Lebensmitteln und Medikamenten. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind dort binnen einer Woche etwa 500 Menschen getötet worden, darunter mehr...

  • Rheinische Post: Urteil über Diesel-Fahrverbote: Hofreiter sieht Schuld bei der Bundesregierung Düsseldorf (ots) - Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat der Bundesregierung nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts über die Zulässigkeit von Diesel-Fahrverboten jahrelange Untätigkeit vorgeworfen. "Das Urteil belegt, dass die Bundesregierung über Jahre die Hände in den Schoß gelegt hat", sagte Hofreiter der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Jetzt muss vor allem die Bundesregierung handeln. Die Bundesregierung muss den Kommunen endlich eine blaue Plakette an die Hand geben", sagte Hofreiter. mehr...

  • VDI: Fahrverbote sind nicht die Lösung / Ingenieurverein fordert stattdessen abgestimmtes Maßnahmenpaket zur Luftreinhaltung Düsseldorf (ots) - Das Bundesverwaltungsgericht (BVG) in Leipzig hat entschieden, dass Fahrverbote rechtlich zulässig sind. Der VDI fordert die Politik, die Industrie und die Kommunen dazu auf, jetzt schnell gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, damit die Stickstoffdioxidgrenzwerte deutschlandweit eingehalten werden können, denn technische Lösungen stünden bereit. Dies sind einerseits der Euro 6d-Diesel, der die Grenzwerte nicht nur auf dem Prüfstand sondern auch real auf der Straße einhält oder die Nachrüstung älterer mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: NRW-Grüne fordern kostenloses Nahverkehrsticket als Abwrackprämie für Dieselfahrzeuge Köln (ots) - Nach dem Diesel-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts schlagen die NRW-Grünen eine Abwrack-Prämie für Diesel-Fahrzeuge vor. Die Landesvorsitzende Mona Neubaur sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe): "Dieselfahrer, die ihren Wagen abschaffen und stattdessen Bus und Bahn nutzen, sollten dafür belohnt werden. Wir schlagen vor, dass sie den Nahverkehr in ganz NRW zwei Jahre lang kostenlos nutzen dürfen. Das könnte viele Dieselfahrer zum Umstieg bewegen, die nicht unbedingt auf einen eigenen Wagen angewiesen sind." mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht