(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Gewaltspirale / Kommentar zum Krieg in Syrien / Von Friedrich Roeingh

Geschrieben am 05-02-2018

Mainz (ots) - Es ist leichter, vom Zustand des Friedens in den
Krieg zu rutschen, als vom Krieg in den Frieden zurückzufinden. Und
der Krieg scheint sich geradezu danach zu sehnen, immer neue Gewalt
zu gebären. Das wissen wir in Europa spätestens seit dem
Dreißigjährigen Krieg. Das hat sich nach der Auflösung Jugoslawiens
bei den einmal entfesselten Balkankriegen gezeigt. Und das
bewahrheitet sich nun wieder im Syrienkrieg. Wer gehofft hatte, mit
dem Eingreifen Russlands könne nicht nur der Islamische Staat besiegt
werden, sondern Syrien auch zu einer Friedensordnung zurückfinden,
muss erkennen: Dies wird einstweilen eine Wunschvorstellung bleiben.
Auch weil sich die ermatteten USA unter Obama und Trump von ihrem
vielgescholtenen Anspruch verabschiedet haben, Ordnungsmacht im Nahen
Osten zu sein. Das erlaubt Russland, am Kriegsverbrecher Assad
festzuhalten. Das festigt die Herrschaft der Alawiten in den Teilen
des Landes, die von der russischen und syrischen Armee kontrolliert
werden. Diese Herrschaft untergräbt zugleich die Befriedung der
sunnitischen Mehrheitsbevölkerung (soweit diese nicht außer Landes
geflohen ist). Und sie lädt den türkischen Präsidenten Erdogan ein,
in die nicht von Assad kontrollierte Kurdenregion mit seinen Panzern
einzufallen. Im Schatten dieses Nebenkrieges - der mal eben die
Bündnispartnerschaft zwischen der Türkei und den USA infrage stellt -
gehen nun Assads Kampfbomber wieder mit Giftgas gegen islamistische
Rebellen in der Stadt Sarakib vor. Welche grausame Logik der Gewalt,
der der Westen nicht nur tatenlos, sondern auch wortlos zusieht.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

624716

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Teure Luftschlösser / Kommentar von Michael Backfisch über die Europa-Pläne der Großen Koalition Hagen (ots) - Die Europa-Pläne von Union und SPD sind eine Hommage an den französischen Präsidenten Macron. Dessen Zauberformel für die Eurozone lautet: ein viele Milliarden umfassendes Budget, ein Finanzminister sowie eine nie da gewesene Investitionsoffensive aus öffentlichen Mitteln. Damit sollen die Volkswirtschaften unter Dampf gesetzt, angeglichen und neue Jobs geschaffen werden. Der Tausendsassa aus Paris ist das Maß aller Dinge - auch in Berlin. Die sich formierende GroKo verkündet einen "neuen europapolitische Aufbruch". mehr...

  • Westfalenpost: Ein vorläufiges Ja / Kommentar von Jens Helmecke zu Thyssenkrupp Hagen (ots) - Ja, die Stahlarbeiter bei Thyssenkrupp möchten ihre Jobs behalten. Natürlich! Das Votum für den Tarifvertrag, der zwischen Gewerkschaft und Vorstand ausgehandelt wurde, belegt, welchen Wert ein Arbeitsplatz für den Menschen hat und welche Bedrohung es bedeutet, ihn möglicherweise zu verlieren oder bestenfalls befristet zu haben. Stahlarbeiter legen traditionell besonderen Wert auf Ehrlichkeit. Sie zu belügen, tut selten gut. Deswegen ist die von Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger angestrebte Fusion mit dem indischen mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Ein schwieriger Gast Düsseldorf (ots) - Der Papst war um klare Worte nicht verlegen, als er bei seinem Besuch in der Türkei 2014 die Glaubens- und Meinungsfreiheit anmahnte und sogar den türkischen Genozid an den christlichen Armeniern anprangerte. Vier Jahre später macht Präsident Erdogan seinen Gegenbesuch im Vatikan, den ersten eines türkischen Staatschefs seit 59 Jahren. Und es hat den Anschein, als träfen sich zwei alte Bekannte. Als entspannt bezeichneten Anwesende die Gespräche. Über die Ablehnung Jerusalems als alleinige Hauptstadt Israels waren mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Neue Jobs für NRW Düsseldorf (ots) - Es ist gut, wenn der weltweite Aufschwung auch in NRW für bessere Wirtschaftsdaten sorgt. Die Arbeitslosigkeit geht weiter zurück, die Unternehmen fahren steigende Gewinne ein - doch Grund zum Ausruhen ist das nicht. Noch immer liegt die Arbeitslosenquote in NRW rund 50 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt, kein anderes westdeutsches Flächenland schneidet schlechter ab. Also ist Selbstzufriedenheit falsch am Platz, die knapp 700.000 Arbeitslosen in NRW brauchen Chancen. Was ist zu tun? Es ist vernünftig, wenn mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Teure Wette auf eine sehr gute Zukunft Düsseldorf (ots) - Die SPD hat durch Erpressung sehr viel herausgeholt in diesen Koalitionsverhandlungen. Bessere Leistungen für gesetzlich Krankenversicherte, eine Solidarrente für Geringverdiener, Soli-Abbau für alle, nur nicht für Besserverdienende - dies und mehr müsste doch Balsam auf die Seele jedes SPD-Mitglieds sein, das in den kommenden Wochen darüber entscheiden darf, ob Deutschland endlich eine Regierung bekommt. Dieser Vertrag trägt wie schon der letzte schwarz-rote von 2013 klar die Handschrift der SPD. Frappierend ist, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht