| | | Geschrieben am 01-02-2018 CARE zu Koalitionsverhandlungen: "Jede voneinander getrennte Familie ist ein Härtefall" / Koalitionsvertrag muss Deutschlands Verantwortung in der Welt deutlich machen
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 Bonn (ots) - Mit großer Besorgnis hat die Hilfsorganisation CARE
 den Kompromiss bei der Familienzusammenführung von subsidiär
 Geschützten zur Kenntnis genommen.
 
 "Dass pro Monat nur 1.000 Geflüchteten mit subsidiärem
 Schutzstatus die Familienzusammenführung ermöglicht wird,
 widerspricht dem Grundrecht auf Familie. Die dazu vereinbarte
 Härtefallregelung wird daran nichts ändern - jede Familie, die
 getrennt ist, ist ein Härtefall", sagt Karl-Otto Zentel,
 CARE-Generalsekretär.
 
 Die Einführung einer Obergrenze trifft darüber hinaus vor allem
 Frauen: Im Jahr 2017 waren von den 85.000 genehmigten
 Familienzusammenführungen rund 54.000 weibliche Antragsstellerinnen,
 die nach Deutschland kamen, das sind mehr als 63 Prozent. "Frauen
 leiden unter der Unsicherheit, dass ihre Familie getrennt ist. Und
 viele tragen traumatische Erlebnisse mit sich, die erst dann
 gelindert werden können, wenn sie sich wirklich in Sicherheit fühlen
 können", so Zentel. "CARE erlebt in den Nachbarländern von
 Kriegsgebieten die Verzweiflung der zurückgebliebenen Ehepartner und
 Kinder. Niemand sollte von seiner Familie auf ungewisse Zeit getrennt
 sein."
 
 CARE fordert, dass sich die verhandelnden Parteien im
 Koalitionsvertrag klar und ausdrücklich zu Deutschlands Verantwortung
 in der Welt bekennen.
 
 Die CARE-Forderungen im Überblick:
 
 - Familienzusammenführung: Wir fordern mit Nachdruck, die
 Anerkennung des Rechts auf Familie für alle Geflüchteten in
 Deutschland, sowohl für subsidiär Geschützte als auch Menschen
 im Asylrechtsverfahren.
 
 - Schutz von Frauen und Mädchen: Der Koalitionsvertrag sollte
 Konzepte zum Schutz von Frauen und Mädchen enthalten sowie das
 international erklärte Ziel der Gendergerechtigkeit verankern.
 
 - Agenda 2030: Die Agenda 2030 muss als Orientierung und Leitfaden
 für künftiges Regierungshandeln im Koalitionsvertrag fest
 verankert werden. Deutschland muss national und international
 danach streben, die globalen Herausforderungen zu bewältigen.
 Dazu gehören der Klimawandel, die Ungleichheit sowie Hunger und
 Armut.
 
 - Entwicklungsfinanzierung: Die im Sondierungspapier angekündigten
 zusätzlichen Mittel in Höhe von zwei Milliarden Euro werden
 nicht dazu führen, dass das international vereinbarte Ziel von
 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens eingehalten werden
 kann. Sie werden über den Zeitraum der Legislaturperiode sogar
 zu einem Rückgang der derzeitigen Quote führen. Hier müssen die
 Parteien klar zu ihrer Verantwortung stehen und nachbessern.
 Dabei ist es wichtig, Mittel, die für die Aufnahme und
 Integration von geflüchteten Menschen in Deutschland aufgebracht
 werden, nicht auf die Leistungen der öffentlichen
 Entwicklungszusammenarbeit weltweit anzurechnen.
 
 - Pariser Klimaabkommen: Durch den klimapolitischen Stillstand der
 letzten Jahre hat die Große Koalition bereits enormen Schaden
 verursacht. Die neue Regierung muss umgehend ein Paket mit
 klimapolitischen Sofortmaßnahmen auf den Weg bringen, mit denen
 Deutschland das 40-Prozent-Ziel bis 2020 erreicht. Als Beitrag
 zur Umsetzung des Paris-Abkommens und Unterstützung der
 besonders von den Klimafolgen Betroffenen sollte im
 Koalitionsvertrag festgeschrieben werden, die Haushaltsmittel
 für die Klimafinanzierung zwischen 2014 und 2020 mindestens zu
 verdoppeln, orientiert an den bisherigen Versprechen.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Rückfragen bitte an:
 CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
 Sabine Wilke
 Telefon: 0228 / 97563 46
 Mobil:   0151 / 147 805 98
 E-Mail:  wilke@care.de
 
 Original-Content von: CARE Deutschland-Luxemburg e.V., übermittelt durch news aktuell
 
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