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NOZ: Bundesärztekammer fordert Prüfung auf Staatsexamen-Niveau für ausländische Ärzte

Geschrieben am 24-01-2018

Osnabrück (ots) - Bundesärztekammer fordert Prüfung auf
Staatsexamen-Niveau für ausländische Ärzte

Präsident Frank Ulrich Montgomery: "Das derzeitige Verfahren
reicht nicht"

Berlin. Die Bundesärztekammer (BÄK) fordert eine intensivere
Prüfung ausländischer Ärzte. "Dazu sollte man die dritte Prüfung des
Staatsexamens zugrunde legen", sagte BÄK-Präsident Frank Ulrich
Montgomery im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Mittwoch). "Wir sollten sicherstellen, dass ausländische Ärzte einen
möglichst hohen Kenntnisstand haben." Montgomery schließt sich damit
Forderungen der niedersächsischen Landesärztekammer an, ausländische
Mediziner besser zu prüfen.

Wichtig sei vor allem, dass alle Teilgebiete abgedeckt werden.
"Das derzeitige Verfahren, bei dem es lediglich darum geht, anhand
vorgelegter Diplome und gegebenenfalls auch durch Berufserfahrung
eine Gleichwertigkeit mit dem deutschen Qualifikationsstandard
festzustellen, reicht nicht." Es müsse überprüft werden, dass ein
ausländischer Arzt über den gleichen Kenntnisstand verfüge wie ein
deutscher Arzt am Ende seines Studiums.

Eine Nachbesserung bei der Überprüfung von Sprachkenntnissen
lehnte Montgomery dagegen ab. Der BÄK-Präsident räumte ein: "Wir
haben in der Vergangenheit tatsächlich feststellen müssen, dass diese
Prüfungen nicht immer mit der nötigen Schärfe durchgeführt wurden."
Mittlerweile werde in der Fachsprache statt dem B2-Level, also
Umgangssprache-Niveau, das höhere C1-Niveau geprüft. Montgomery hält
es jedoch für ausreichend, wenn dies lediglich für die Fachsprache
gelte: "Ein grundsätzliches C1-Sprachniveau zu fordern, maßen wir uns
nicht an."

________________________________________________________________

Bundesärztekammer: Krankenkassen sollen Dolmetscherkosten
übernehmen

BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery: "Ärzte können nicht Fehler
einer nicht geleisteten Integration ausbaden"

Berlin. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer,
fordert im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch),
dass Krankenkassen künftig Dolmetscherkosten für Patienten übernehmen
sollen. "Es gibt ein Bundessozialgerichtsurteil, das besagt, dass die
Sprache des deutschen Gesundheitswesens Deutsch sei und die
Krankenkassen das daher nicht übernehmen müssen. Das halte ich für
grundfalsch", sagte Montgomery. "Wir hatten insbesondere in der
Vergangenheit das Problem, dass Familienmitglieder übersetzen oder
Dolmetscher organisiert werden mussten." Für die behandelnden Ärzte
sei es in diesem Zusammenhang unmöglich, die Verantwortung zu
übernehmen. "Letztlich ist es ein Sicherheitsrisiko für die
Behandlung", sagte Montgomery. "Wir als Ärzte können nicht die Fehler
einer nicht geleisteten Integration ausbaden."

________________________________________________________________

BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery: Rathäuser auf dem Land
teilweise als Praxen nutzen

Bundesärztekammer-Chef: "Einen Flügel zu günstigem Mietpreis als
Medizinisches Versorgungszentrum ausgestalten"

Berlin. Um mehr Ärzte zu motivieren, auf dem Land zu arbeiten,
schlägt der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery,
vor, für günstige Praxisräume zu sorgen. "Nehmen Sie beispielsweise
das ein oder andere überdimensionierte Rathaus. Vielleicht könnte man
einen Flügel zu einem günstigen Mietpreis als Medizinisches
Versorgungszentrum ausgestalten, in dem sich drei, vier Ärzte
niederlassen können", sagte Montgomery im Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Die Einkommenssituation der
Landärzte habe sich deutlich verbessert, es müssten daher auch andere
Anreize geschaffen werden. Die Versorgung müsse im besten Fall von
mehreren Ärzten organisiert werden, die nicht unbedingt vor Ort leben
müssten.

Montgomery schränkte ein: "Man muss aber auch ehrlich sein: Eine
flächendeckende Versorgung mit Ärzten aller Fachrichtungen werden wir
auf dem Land nicht mehr gewährleisten können." Es müsse also auch
organisiert werden, dass ältere Patienten, die in ländlichen Gebieten
wohnen, zum Arzt gebracht werden und nicht umgekehrt.

Grundsätzlich plädiert Montgomery zudem für eine Steigerung bei
der Zahl der Medizinstudienplätze um zehn Prozent.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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