(Registrieren)

Rheinische Post: Kommentar / Der Unterschied zwischen Recht und Moral = Von Kirsten Bialdiga

Geschrieben am 08-12-2017

Düsseldorf (ots) - Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts zu den
Flüchtlingsbürgen ist ein Beispiel dafür, dass Recht und Moral nicht
immer deckungsgleich sind. Da wollte ein deutscher Staatsangehöriger
syrischer Herkunft im Juli 2014 Angehörige aus dem syrischen
Kriegsgebiet ins sichere Deutschland holen. Er musste dazu eine
Bürgschaft eingehen - und wer würde dies nicht tun für einen
Verwandten, der vom Tod bedroht ist? Im zweiten Fall bürgte ein
türkischer Staatsangehöriger für zwei Syrer, mit denen er nicht
einmal verwandt war. Welch ein Musterbeispiel an Mitmenschlichkeit.
Mit der OVG-Entscheidung ist nun klar: Die Bürgen müssen zahlen, nur
die Kosten für die Kranken- und Pflegeversicherung sind erlassen. Das
Urteil mag rechtlich unangreifbar sein, in moralischer Hinsicht ist
es ein katastrophales Signal. Die Botschaft, die von ihm ausgeht,
lautet: Wer Hilfsbereitschaft zeigt, ist am Ende auch noch der Dumme.
In einem gesellschaftlichen Klima, das mit 2013 und 2014 ohnehin
nicht mehr zu vergleichen ist, kann dieses Urteil sogar Schaden
anrichten. Indem es jenen, die schon immer wussten, warum sie sich
nicht für Flüchtlinge engagieren, weitere Argumente liefert.

www.rp-online.de



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

617966

weitere Artikel:
  • NRZ: Groschek lobt Minderheitsregierung - von MANFRED LACHNIET Essen (ots) - Die NRW-SPD zeigt vor dem Beginn von Gesprächen mit der Union über eine mögliche Regierungsbildung Sympathien für eine Minderheitsregierung. Der Landesvorsitzende Michael Groschek rechnet in einem solchen Fall mit größeren Handlungsspielräumen für die SPD. Das sagte er der NRZ. Nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen sei nun eine neue Situation entstanden, verteidigte Groschek die Kehrtwende. "Damit geht die SPD verantwortungsvoll um." Trotz der Bereitschaft, nun ergebnisoffene Gespräche zu führen, "bleibt unser mehr...

  • Badische Zeitung: Karlspreis für Macron / Frühe Lorbeeren Kommentar von Thomas Fricker Freiburg (ots) - Den Glorienschein einmal beiseite genommen, hat Macron bisher für Europa nicht wirklich viel erreicht. ... Frankreich werde seine Wirtschaft auf Vordermann bringen, im Gegenzug müsse Europa mehr Solidarität zeigen - das ist grob gesagt Macrons Plan. Ob der aufgeht, steht dahin. Ein Teil der Mitgliedsländer, darunter Deutschland, müsste Milliarden für zusätzliche Tansferleistungen aufbringen. Wäre das hierzulande politisch durchsetzbar? Das Karlspreis-Direktorium mag den Preis als Ermunterung für künftiges Handeln mehr...

  • Rheinische Post: Klingbeil will Recht auf Vollzeit als Vorleistung der Union Düsseldorf (ots) - Der neue SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert, das Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit als Vorleistung für Gespräche zu beschließen. "Angela Merkel muss jetzt auf die SPD zugehen", sagte Klingbeil der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Es brauche vertrauensbildende Maßnahmen, um überhaupt fruchtbare Gespräche miteinander führen zu können, so der SPD-Politiker. "Dazu könnte eine Einigung der geschäftsführenden Bundesregierung auf mehr...

  • Rheinische Post: FDP beantragt Abschaffung der Vorratsdatenspeicherung Düsseldorf (ots) - Die Gesetze zur Vorratsdatenspeicherung und zum Vorgehen gegen Hetze im Netz sollen nach dem Willen der FDP wieder abgeschafft werden. Die Liberalen wollen in der letzten Bundestagssitzungswoche einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag einbringen. "Unser Ziel ist eine Trendwende in der Innen- und Rechtspolitik, die wir mit der Abschaffung sowohl der verfassungswidrigen Vorratsdatenspeicherung als auch des zweifelhaften Netzwerkdurchsuchungsgesetzes einleiten wollen", sagte FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae mehr...

  • Rheinische Post: Altmaier hält Schulz-Pläne zu Vereinigten Staaten von Europa für chancenlos Düsseldorf (ots) - Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) hält die Forderung von SPD-Chef Martin Schulz für unrealistisch, die Europäische Union bis 2025 in Vereinigte Staaten von Europa mit einem gemeinsamen Verfassungsvertrag umzuwandeln. "Dieser Vorschlag hat mich genauso überrascht wie sicherlich auch viele Sozialdemokraten", sagte Altmaier der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Nachdem er das Scheitern eines europäischen Verfassungsvertrags in den Jahren 2002 und 2003 aus eigener Anschauung erlebt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht