(Registrieren)

Kölner Stadt-Anzeiger: Staatsanwalt klagt mutmaßlichen Wehrhahn-Attentäter an - Neo-Nazi Ralf S. bejubelte seinen Sprengstoffschlag als Glücksfall

Geschrieben am 07-12-2017

Köln (ots) - Gut 17 Jahre nach dem Sprengstoffanschlag an der
S-Bahnhaltestelle Düsseldorf-Wehrhahn hat die Staatsanwaltschaft
gegen den mutmaßlichen Bombenleger Ralf S. Anklage erhoben. Wie der
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) erfuhr, soll sich der
51-jährige Neo-Nazi wegen versuchten Mordes und der Herbeiführung
eines Sprengstoffanschlages vor dem Düsseldorfer Schwurgericht
verantworten. Erkenntnissen der Ankläger zufolge wollte der
rechtsradikale Militaria-Händler offenbar aus Fremdenhass ein
blutiges Fanal setzen. Weiteren Recherchen zufolge soll der
Terrorverdächtige kurz nach dem Attentat Sven Skoda, eine
berühmt-berüchtigte Nazi-Größe im Rheinland, um ein Alibi für die
Tatzeit gebeten haben, was dieser aber bestreitet. Auch bezeichnete
Ralf S. in einem Telefonat "die Wehrhahnsache" nach der Geburt seiner
drei Kinder als vierten Glücksfall. Seine Gesinnung beweist ferner
folgende Begebenheit: Im Zuge einer Diskussion über das Thema
Abtreibung erläuterte S. einer Bekannten, dass derjenige kein Mörder
sein könne, der ungeborenes Leben auslösche: "Deshalb ist das ja auch
nur Abtreibung, was ich gemacht habe." So verhöhnte er nach Ansicht
der Ankläger eine Sprachschülerin, die durch den Anschlag ihr
ungeborenes Kind verlor. Bereits kurz nach dem Anschlag im Juli 2000
galt der Düsseldorfer Neo-Nazi als Verdächtiger Nummer 1. Durch
schlampige Ermittlungen und das Schweigen wichtiger Zeugen aus seinem
Umfeld aber kam er zunächst davon. Erst als der Ex-Bundeswehrsoldat
wegen nicht bezahlter Rechnungen 2014 eine kurze Haftstrafe in der
JVA Moers absitzen musste, wurde die Fall-Akte erneut geöffnet. Im
Streit mit einem Zellenkumpel offenbarte sich S. als der Attentäter,
der "an einem Bahnhof" mit "Sprengstoff die Kanaken weggesprengt"
hätte. Bei dem Sprengstoffattentat waren im Sommer 2000 zwölf
Sprachschüler aus den GUS-Staaten teils schwer verletzt worden.
Tatjana L., damals im fünften Monat schwanger, verlor ihr ungeborenes
Kind, auch musste ein Bein amputiert werden. Der Angeklagte hat die
Tat bislang vehement bestritten. Ein psychiatrisches Gutachten
bescheinigt ihm zudem, voll schuldfähig zu sein. https://www.ksta.de/
nrw/wehrhahn-anschlag-staatsanwaltschaft-erhebt-anklage-gegen-mutmass
lichen-bombenleger-29257280



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149

Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

617784

weitere Artikel:
  • neues deutschland: Kommentar zum institutionellem Rassismus: Kultur des Wegschauens Berlin (ots) - Kurzzeitig, mit der Einstellung der Ermittlungen im Fall Oury Jalloh Mitte Oktober, sah es so aus, als hätte die Zivilgesellschaft verloren. Durch die unermüdliche Arbeit von Aktivisten, Journalisten und Abgeordneten konnte dies in letzter Sekunde abgewendet werden. Zwölf Jahre harte Kämpfe und immense Kosten waren nötig, um einen - möglichen, nach jüngsten Erkenntnissen wahrscheinlichen - Mord durch Polizisten an einem Asylbewerber wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Ein Untersuchungsausschuss liegt in greifbarer mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Ähnlicher Vorfall wie in Meerbusch führte in Februar in NRW fast zu Zugunglück - ICE verhinderte durch Notbremsung Zusammenstoß mit Regionalbahn Köln (ots) - Auf einer Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen hat sich bereits im Februar ein ähnlicher Vorfall ereignet, der nun in Meerbusch zu dem Zugunglück mit mehr als 40 Verletzten führte. Nur eine Vollbremsung verhinderte damals im Bahnhof Gruiten auf der Strecke zwischen Köln und Wuppertal den Zusammenstoß eines ICE mit einer Regionalbahn von National Express, wie aus einem 30-seitigen Bericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchungen hervorgeht, der dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) vorliegt. Der ICE kam mehr...

  • RNZ: Zweierlei Maß Heidelberg (ots) - Christian Altmeier über das Urteil gegen den VW-Manager Schmidt Es ist ein ungewöhnlich hartes Urteil. Sieben Jahre muss der VW-Manager Oliver Schmidt in Haft und 400.000 Dollar bezahlen. Es ist die Höchststrafe - obwohl der Deutsche mit den Ermittlern kooperierte und dadurch auf ein geringeres Strafmaß hoffte. Doch das amerikanische Gericht wollte ganz offensichtlich ein Exempel statuieren. Der Ärger über monatelange Täuschungsversuche der VW-Manager spielte hier wohl ebenso eine Rolle, wie der Versuch der mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Besuch Erdogans in Griechenland Halle (ots) - Das Verhältnis der Türkei zu Europa und zu den USA ist zerrüttet. Bei aller Abneigung gegenüber dem Westen weiß Erdogan: Er darf nicht alle Brücken abbrechen. Die Türkei ist auf Europa angewiesen, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Tsipras gehört zu den wenigen EU-Regierungschefs, die sich weiter für einen Beitritt der Türkei aussprechen - in der Hoffnung, eine in Europa eingebundene Türkei werde ein besserer Nachbar sein. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 hartmut.augustin@mz-web.de mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Strafe gegen einen VW-Manager in den USA Halle (ots) - VW hat massiv auch gegen hiesige Abgasnormen verstoßen. Dafür müsste der Konzern eigentlich hohe Bußgelder aufgebrummt bekommen. Doch die Bundesregierung ignoriert dies beharrlich. Nichts zeigt deutlicher, wie stark die politische Elite bereits das Denken von Automanagern assimiliert hat, für die Abgasnormen nichts als bürokratischer Schwachsinn sind. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 hartmut.augustin@mz-web.de Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht