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rbb exklusiv: Konsequent runtergerockt - die Berliner Polizei am Limit

Geschrieben am 07-12-2017

Berlin (ots) -

Sperrfrist: 07.12.2017 06:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Zweifel am Staatsschutz nach dem Anschlag vom Breitscheidplatz.
Peinliche Party-Vorfälle am Rande des G20-Gipfels. Beschwerden über
laxe Arbeitsauffassung an der Polizeiakademie bis hin zu
Unterwanderungsvorwürfen. Am Ende der Sparpolitik steht die Berliner
Polizei mit maroden Gebäuden, veralteter Ausrüstung und überlasteten
Mitarbeitern da. Wie kritisch ist die Situation der Polizei wirklich?
Das ist das Thema im rbb am 7. und 8. Dezember.

Ein Reporterteam des rbb hat Datenmaterial gesichtet und mit
Polizistinnen und Polizisten gesprochen. Hier die wichtigsten Fakten:

Die Abschnitte der Polizei sind ausgelaugt - in den sechs
regionalen Polizeidirektionen mit ihren insgesamt 37 Abschnitten gibt
es kaum noch Reserven, so das Ergebnis des rbb-Reporterteams. Es
dauert immer länger, bis die Polizei im Funkwagen am Einsatzort
ankommt, auch der Streifendienst wurde insgesamt zurückgefahren. Und
die Aufklärungsquote ist gesunken. Nach Recherchen des rbb liegt der
Altersdurchschnitt in den Direktionen mittlerweile bei 45 Jahren,
fast jeder 10. Mitarbeiter ist wegen gesundheitlicher Probleme nur
eingeschränkt einsatzfähig.

Gewaltdelikte gesunken, Bagatelldelikte drastisch gestiegen - die
Polizei war aufgrund von Sparmaßnahmen und Personalabbau offenbar
gezwungen, Prioritäten zu setzen, so die Einschätzung des
rbb-Reporterteams. Zwar sank die Zahl der Gewaltdelikte wie Raub,
Mord und Körperverletzung zwischen 2002 und 2015 um mehr als 11
Prozent. Aber: Bagatelldelikte wie Fahrrad- und Taschendiebstahl
stiegen drastisch an, die Aufklärungsquote liegt bei unter 5 Prozent.
Und: Die Einbruchszahlen haben sich in den vergangenen 10 Jahren
verdoppelt.

Frauen stehen bei der Berliner Polizei nicht in der ersten Reihe -
die Zahl der Polizeianwärterinnen für den mittleren Dienst ist von 36
Prozent (2006) auf aktuell 16,4 Prozent gesunken - das sieht nicht
nach Frauenförderung in der Behörde aus. Die Zahl der Bewerberinnen
ist etwa gleich geblieben - es werden jedoch verstärkt Männer in den
Polizeidienst aufgenommen, ihr Anteil hat sich mehr als verdoppelt.
Frauen in Führungspositionen sind bei der Polizei ebenfalls nach wie
vor unterrepräsentiert: Nur jede fünfte Führungsposition ist durch
eine Frau besetzt, dabei sind ein Viertel der Mitarbeiter weiblich.
Auffällig: in den niedrigen Besoldungsgruppen sind viele Frauen, in
den gut bezahlen Führungspositionen wenige.

Der rbb berichtet über die Arbeitsbedingungen der Berliner Polizei
- am 7. und 8. Dezember im Hörfunk und in der Abendschau. rbb24 hat
zudem die wichtigsten statistischen Daten der vergangenen 20 Jahre
ausgewertet.

Auf einer interaktiven Karte ist zudem zu sehen, wie lange die
Polizei in jedem einzelnen Abschnitt braucht, um zum Einsatzort zu
kommen und wieviele Stellen nicht besetzt sind.



Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
INFOradio
Chef / Chefin vom Dienst
Tel.: 030 - 97993 - 37400
Mail: info@inforadio.de

Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell


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