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Sklaverei in Libyen lediglich Spitze des Eisberges / Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10.12.

Geschrieben am 06-12-2017

Berlin (ots) - Sklaverei widerspricht zutiefst der Auffassung von
der unantastbaren Würde des Menschen und den daraus abgeleiteten
Menschenrechten. Berichte aus Libyen zeigen dramatische Ausmaße von
Sklaverei, doch sie sind lediglich die "Spitze des Eisberges". 40
Millionen Menschen sind weltweit versklavt. Kaum sichtbar, meistens
versteckt und weit weg von internationalen Schlagzeilen leiden
Sklaven im 21. Jahrhundert. Ein Skandal, auf den International
Justice Mission (IJM) anlässlich des Internationalen Tags der
Menschenrechte am 10.12. aufmerksam macht. Die
Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Berlin fordert von der
deutschen Regierung dringend mehr Handeln.

Sklaverei ist ein globales Problem mit über 40 Millionen Opfern

Sklaverei in Libyen und die menschenunwürdigen Zustände der
Flüchtlinge führten zurecht zu internationalem Entsetzen und
forderten schnelles Handeln. Nicht im Blickfeld sind jedoch die 40
Millionen Menschen, die laut der Internationalen Arbeitsorganisation
(ILO) weltweit in Sklaverei festgehalten werden. Sie werden in
Fabriken, Bordellen, in der Landwirtschaft, in Haushalten oder auf
dem Bau versklavt. "Worüber wir uns jetzt in Libyen aufregen, ist nur
die Spitze des Eisberges. Wir haben lange Zeit eine stille, verdeckte
Sklaverei übersehen", sagt Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von
IJM in Deutschland, "die ihre Wurzel darin hat, dass Arme keinen
Zugang zum Rechtssystem haben. Überall, wo Menschen verwundbar sind,
finden Sie Sklaverei."

Nicht funktionierende Rechtssysteme führen zu mehr Sklaverei

Laut der Weltbank leben vier Milliarden Menschen ohne den Schutz
eines funktionierenden Rechtssystems. Sie sind Unrecht wehrlos
ausgesetzt und Kriminelle werden nicht oder nur unzureichend
strafrechtlich verfolgt. Die Gründe für das Versagen der
Rechtssysteme sind vielseitig: Polizisten fehlen eine gute Ausbildung
und entsprechende Ausstattung, Staatsanwälte und Gerichte sind
hoffnungslos überlastet. Hinzu kommt Korruption. In einer solchen
Situation nehmen Verbrechen wie Menschenhandel und Sklaverei rasant
zu. Menschen auf der Flucht versuchten der Unsicherheit zuhause zu
entfliehen, doch der Weg in eine vermeintlich bessere Zukunft birgt
ebenfalls ein hohes Risiko Opfer massiven Unrechts zu werden.

Deutsche Regierung muss mehr tun als Krisenmanagement

Die Vereinten Nationen haben sich bis 2030 zum Ziel gesetzt,
Sklaverei zu beenden. Dazu muss mehr getan werden als
Krisenmanagement wie aktuell in Libyen. "In der gesamten
Entwicklungsarbeit muss endlich ein größerer Fokus auf den Zugang der
Menschen zu dem Rechtssystem in ihren Herkunftsländern gelegt
werden", sagt Roller weiter. "Verstärkte finanzielle Ressourcen
müssen dringend benötigte Weiterbildungen für Polizisten,
Staatsanwälte und Richter in den von Sklaverei am stärksten
betroffenen Ländern gewährleisten." Mit der finanziellen
Unterstützung des Global Fund to End Modern Slavery geht
Großbritannien derzeit mit vorbildlichen Schritten in der
Weltgemeinschaft voran. IJM fordert von der deutschen Regierung
ebenfalls finanzielle Unterstützung bereitzustellen und entschieden
gegen Sklaverei vorzugehen.



Pressekontakt:
IJM Deutschland e. V.
Judith Stein
Tel: 030 246369013 | Email: jstein@ijm-deutschland.de I
www.ijm-deutschland.de
Für ein Interview zum Thema steht Ihnen gerne Dietmar Roller,
Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland e. V., zur Verfügung.

Original-Content von: International Justice Mission e.V., übermittelt durch news aktuell


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