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Flugzeugkatastrophe von Kirgistan: Auffallend schleppende Ursachenforschung / Spekulationen über die Rolle der kirgisischen Elite

Geschrieben am 29-11-2017

Berlin (ots) - Der Flugzeugabsturz, der im vergangenen Januar in
der kirgisischen Hauptstadt Bischkek 39 Todesopfer, davon 17 Kinder,
gefordert hatte, dürfte auf einen Pilotenfehler zurückzuführen sein.
Doch nähere Umstände sind noch immer ungeklärt, vor allem über das
Transportgut des Frachtjumbos und die Auftraggeber werden
Informationen bis heute zurückgehalten. Die Ursachenforschung geht
nur schleppend voran, was zahlreiche Spekulationen anheizt.

Es geschah am frühen Morgen des 16. Januar 2017, als der Pilot der
türkischen Frachtmaschine in dichtem Nebel am International Airport
Bischkek-Manas ein Durchstartemanöver versuchte und dabei den Cargo
Jumbo vom Typ Boeing 747-400 zum Absturz brachte. Die Maschine
krachte auf ein Wohngebiet und zerstörte mindestens 15 Häuser.

Auffallend war nicht nur, dass wenige Informationen über das
Unglück bekannt wurden, sondern auch dass der damalige Präsident des
kleinen zentralasiatischen Landes, Almasbek Atambajew, den
Hinterbliebenen kein Beileid aussprach und keine Rede an die Nation
hielt.

An Bord sollen 85 Tonnen hochwertige Fracht gewesen sein, vor
allem Smartphones und Tablets aus China, allerdings ohne Zollpapiere.
Es handelte sich offenbar um Schmuggelware im Schätzwert von mehr als
100 Millionen US-Dollar. Was tatsächlich an Bord war, könnten nur die
chinesischen Versandspediteure konkret angeben. Die Chinesen
allerdings schweigen.

Zunächst behaupteten kirgisische Behörden, die komplette Fracht
gehöre der Türkei. Türkische Behörden widersprachen jedoch dieser
Darstellung. Weitere Aufklärung gab es nicht - allerdings Hinweise,
dass das türkische Unternehmen "My Cargo Airlines" als Betreiber des
Flugzeugs enge Kontakte mit Vertrauten von Präsident Atambajew habe.

Um eine mögliche Verwicklung von Atambajew persönlich zu
untersuchen und belastendes Beweismaterial zu finden, recherchierte
der kirgisische Oppositionspolitiker Omurbek Tekebajew auf eigene
Faust. Das Ergebnis: Er wurde im vergangenen August selbst wegen
Korruption angeklagt und zu acht Jahren Haft verurteilt. Zur gleichen
Zeit verschwanden Dokumente, die sich auf die Fracht der
Unglücksmaschine bezogen, bei einem nächtlichen Einbruch aus der
Kanzlei von Tekebajews Rechtsanwalt. Dass die chinesische Seite in
den darauffolgenden Monaten lukrative Aufträge von Atambajew bekam,
befeuerte Spekulationen über die Rolle der führenden Schicht von
Kirgistan in der internationalen Schmuggelszene.



Pressekontakt:

Ludwig Michael, Berliner Korrespondentenbüro
E-Mail: weiden@rg-rb.de
Tel. +49 30 2639 3328

Original-Content von: Berliner Korrespondentenbüro, übermittelt durch news aktuell


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