(Registrieren)

Rheinische Post: Kommentar: Der Papst als Politiker

Geschrieben am 28-11-2017

Düsseldorf (ots) - Der Papst ist kein Politiker. Selbst dann
nicht, wenn er politisch zu agieren scheint. Weil im Gegensatz zu
allen augenscheinlich Mächtigen seine Macht im Charisma gründet, in
seiner gelebten moralischen Glaubwürdigkeit. Seine Armee ist die
frohe Botschaft. Und nun das: Ausgerechnet auf seiner Friedensreise
in Myanmar vermeidet Papst Franziskus, die Opfer beim Namen zu
nennen. Die verfolgte muslimische Minderheit der Rohingya-Volksgruppe
bleibt unerwähnt. Stattdessen fordert er nur, die Rechte aller zu
würdigen. Papst Franziskus ist kein ängstlicher, verzagter Mensch.
Das hat er in seinem Pontifikat immer wieder unter Beweis gestellt.
Seine Zurückhaltung nun soll der Sorge geschuldet sein, dass
deutlichere Worte neue Konflikte im Land entfachen könnten. Der Papst
hat also plötzlich diplomatisch gehandelt, politisch im weitesten
Sinne. Das muss man zwar akzeptieren. Allerdings wird dieser
Rollenwechsel teuer bezahlt: mit dem Verlust, frei zu reden und nur
seinem Gewissen zu folgen. Auf dieser schwierigen Reise ließ sich
Papst Franziskus selbst entmachten.

www.rp-online.de



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

616240

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kommentar: Die Dosis macht das Gift Düsseldorf (ots) - Politisch gesehen hat Christian Schmidt viel Schaden angerichtet. Der Minister hat gegen die Geschäftsordnung seiner Regierung verstoßen und das Klima für künftige Koalitionsverhandlungen schwer belastet. Nun wird es für die Union noch schwerer, die SPD für eine dritte Auflage der ungeliebten Groko unter Merkel zu gewinnen. In der Sache aber hat Schmidt recht. In einer solche Frage kann sich das größte EU-Mitgliedsland nicht enthalten und Stillstand auslösen. Die Zulassungen laufen aus, die Chemie braucht Ansagen mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Glyphosat-Streit Stuttgart (ots) - Wenige Tage vor ihrem Bundesparteitag, der die SPD programmatisch wie personell in der Bredouille sieht, mehren sich in der Partei die Versuche, schon jetzt die Verantwortlichkeit für ein Groko-Scheitern bei der unzuverlässigen Union und einer labilen Kanzlerin festzumachen. SPD-Vize Malu Dreyer darf eine Wiederauflage der Großen Koalition sogar "nicht dienlich für die Demokratie" nennen. Merkel hat die Gefahr erkannt. Die SPD wird ihr vor dem Donnerstagstreffen im Schloss klar gemacht haben, was alles auf dem mehr...

  • Große Mehrheit in Deutschland mit ARD und ZDF zufrieden / Umfrage für SWR-Bürgertalk "mal ehrlich ..." am 29.11., 22 Uhr, SWR Fernsehen (FOTO) Mainz (ots) - Die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind für die meisten Deutschen insgesamt sehr attraktiv. Dies geht aus einer repräsentativen bundesweiten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des SWR Bürgertalks "mal ehrlich ..." hervor. Auf die Frage: "Wie zufrieden sind Sie alles in allem mit den Angeboten der öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender?" antworteten 61 Prozent der Befragten mit "sehr zufrieden" (12 Prozent) oder mit "zufrieden" (49 Prozent). Die Quote mehr...

  • Rheinische Post: Umweltbundesamt fordert nationalen Weg bei Pflanzenschutz Düsseldorf (ots) - In der Debatte um die neue Glyphosat-Zulassung hat die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger, an nationale Spielräume beim Pflanzenschutz erinnert. "Die nationalen Spielräume müssen ausgeschöpft werden", sagte Krautzberger der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Chemischer Pflanzenschutz ist ohne Zweifel risikobehaftet, denn wenn die Mittel wirken, dann nicht ohne Nebenwirkungen für die Umwelt", sagte Krautzberger. Deshalb könnten viele der Mittel nur mit hohen mehr...

  • Rheinische Post: Michael Kretschmer fordert mehr Rückführungsabkommen Düsseldorf (ots) - Der designierte sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Union von Angela Merkel zu einer härteren Gangart in der Flüchtlingspolitik aufgerufen. Kurz vor dem EU-Afrika-Gipfel in Abidjan (Elfenbeinküste), an dem Merkel am Mittwoch teilnimmt, sagte Kretschmer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe): "Wir müssen deutlich sagen, dass wir mehr Rückführungsabkommen mit den Herkunftsstaaten brauchen, als wir sie bisher haben." Ferner müssten Polizei und Justiz müssen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht