(Registrieren)

Bundeskanzlerin Angela Merkel kuscht vor den Autokonzernen - Diesel-Fahrverbote nach dem gescheiterten Diesel-Gipfel noch wahrscheinlicher

Geschrieben am 28-11-2017

Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe kritisiert, dass keine der
vorgestellten Maßnahmen für "Saubere Luft" geeignet ist, die Luft in
den über 60 Städten, die besonders mit dem Dieselabgasgift
Stickstoffdioxid belastet sind, noch in 2018 sauber zu bekommen -
Autoindustrie wird weiterhin nur ganz sanft kritisiert und nicht in
die Pflicht genommen, die neun Millionen schmutzigen Euro 5 + 6
Diesel-Pkw technisch nachzurüsten

Die heute vorgestellten Ergebnisse des zweiten Diesel-Gipfels
zwischen Angela Merkel und den Vertretern der Kommunen bewertet
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH):

"Auch der dritte Diesel-Gipfel der Bundesregierung innerhalb von
nur drei Monaten ist inhaltlich gescheitert. Die Hoffnungen auf eine
verbindliche technische Nachrüstung aller neun Millionen
Bestands-Diesel-Pkw wurden ebenso wenig erfüllt wie die dringend
notwendige 'Blaue Plakette' zur Kennzeichnung von Fahrzeugen, die die
Euro 6 Abgasgrenzwerte nicht nur im Labor, sondern auf der Straße
einhalten. Damit ist die Autokanzlerin an ihrem eigenen Anspruch
gescheitert, vor der Grundsatzentscheidung des
Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig am 22. Februar 2018 es den
insgesamt 90 betroffenen Städten zu ermöglichen, die Luftqualität
durch kurzfristig wirksame Maßnahmen schnellstmöglich so zu
verbessern, dass in 2018 die NO2-Luftqualitätsgrenzwerte der EU
erfüllt werden.

Die Kanzlerin setzt weiterhin auf freiwillige Appelle an die
Autokonzerne statt, wie es Frankreich vormacht, Strafzahlungen in
Milliardenhöhe zu fordern. Sie begnügt sich mit im Sommer kaum und im
Winterhalbjahr völlig unwirksamen Software-Updates bei einem kleinen
Teil der schmutzigen Diesel. Und 500 Millionen Euro für digitale
Verkehrsleitsysteme machen die Luft ebenso wenig sauber wie 350
Millionen Euro für Elektrobusse, die serientauglich erst in drei bis
fünf Jahren zu erwarten sind. Und mit den verbliebenen 150 Millionen
Euro für die technische Nachrüstung von Stadtbussen kann nur ein
kleiner Teil der Busflotte wirkungsvoll nachgerüstet werden.

Was wir heute von der Bundesregierung präsentiert bekommen haben,
ist nichts als heiße Luft und ein weiterer Versuch, die Autokonzerne
zu Lasten der betrogenen Autokäufer zu schonen. Leidtragende sind
aber vor allem die Menschen, die weiterhin die giftigen Diesel-Abgase
einatmen müssen und krank werden oder gar vorzeitig sterben.

Diesel-Fahrverbote werden mit den heute vorgestellten Ergebnissen
wahrscheinlicher. Die Richter sehen, dass auch eine Bundesregierung
es nach drei Diesel-Gipfeln nicht wagt, gegen den Widerstand der
Autokonzerne die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet
sind, noch in 2018 für 'Saubere Luft' in unseren Städten zu sorgen."

Am 22. Februar 2018 verhandelt das Bundesverwaltungsgericht über
die Sprungrevision des Landes Nordrhein-Westfalen in der von der DUH
gewonnenen Klage zur Zulässigkeit von Diesel-Fahrverboten.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

616207

weitere Artikel:
  • Weiss: EU-Afrika-Gipfel wichtiger Impuls zur Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsziele Berlin (ots) - Zukunftsperspektiven für Afrikas Jugend aufzeigen Am Mittwoch und Donnerstag findet in Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, das fünfte Gipfeltreffen der Europäischen Union mit der Afrikanischen Union statt. Dazu erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Sabine Weiss: "Das Motto des EU-Afrika-Gipfels 'Investitionen in die Jugend für eine nachhaltige Zukunft' könnte nicht besser gewählt sein. Schon heute sind 60 Prozent der Bevölkerung Afrikas jünger als 25 Jahre. Bis zum mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Neues Paradigma der Stadtplanung Frankfurt (ots) - Das größtmögliche verkehrspolitische Desaster ist nicht mehr abzuwenden. Im nächsten Jahr werden Gerichte, Bürgermeister dazu verdonnern, Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge auszusprechen. Und wer hat's vergeigt? Alle wichtigen Akteure. Wir werden es im nächsten Jahr mit einer wütenden Debatte über Fahrverbote zu tun bekommen. Hoffentlich lernen Bund, Land und Kommunen daraus und fangen endlich an, die Luft in Städten konsequent sauberer zu machen. Ein ganzes Bündel von Programmen ist nötig. Das geht weit über mehr...

  • Thomas Rother: Die SPD hält Wort Kiel (ots) - Die SPD wird zur Landtagssitzung im Dezember einen Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes über die Gewährung jährlicher Sonderzahlungen einbringen. Dazu erklärt der SPD-Finanzpolitiker Thomas Rother: "Angesichts gut gefüllter Kassen ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür, den Beamtinnen und Beamten einen Teil ihres Beitrages zur Haushaltskonsolidierung zurückzugeben. Während sich die Schwarze Ampel mal wieder durch Uneinigkeit auszeichnet, halten wir unser Versprechen! SPD und CDU haben 2007 versprochen, den Landesbeamt*innen mehr...

  • WAZ: Hollstein - Opfer einer Hetzjagd - Kommentar von Lutz Heuken zum Attentat in Altena Essen (ots) - Es mag ja zynisch klingen: Aber eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann wieder ein Mensch, der sich für Flüchtlinge einsetzt, Opfer eines Mordanschlags wird. Opfer eines militanten Rechtsextremisten oder eines tumben Menschen, der sich als Vollstrecker des vermeintlichen "Volkswillens" versteht. Der Altenaer Bürgermeister Andreas Hollstein hat nach dem Anschlag völlig zu Recht all den Hass angeprangert, der sich gegen Flüchtlinge und deren Helfer im Netz austobt. Und selbst nach dem Anschlag erreichten unsere mehr...

  • neues deutschland: Kommentar zur SPD und dem Glyphosat-Skanda: Null Redlichkeit Berlin (ots) - Vielleicht sind die Genossen - bei aller öffentlich zelebrierten Empörung - insgeheim Agrarminister Schmidt für den Alleingang dankbar. Mit dem in Brüssel nach oben gereckten Daumen für die Zulassungsverlängerung von Glyphosat lieferte der CSU-Politiker ihnen eine glänzende Vorlage, die Kanzlerin nicht allzu ernst nehmen zu müssen. Merkel hatte erst am Montag versichert, sie wolle ernsthaft, engagiert und redlich mit der SPD über eine neuerliche Große Koalition sprechen. Zumindest die Redlichkeit der Union darf - wenigstens mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht