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Deutsches Gesundheitssystem nachbessern statt einreißen / Bundeszahnärztekammer plädiert für Reform des dualen Systems mit Augenmaß

Geschrieben am 28-11-2017

Berlin (ots) - Das duale System aus Gesetzlicher und Privater
Krankenversicherung (GKV und PKV) ist das tragende Element des
erfolgreichen deutschen Gesundheitswesens. Untersuchungen zeigen, wie
überlegen diese Struktur gegenüber anderen Gesundheitssystemen ist.
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) plädiert daher für Reformen mit
Augenmaß, die die medizinische Versorgung der Patienten sichern statt
verknappen. Grundsätzlicher Strukturreformbedarf besteht hingegen
nicht.

Das deutsche Gesundheitssystem ist eines der besten weltweit.
Dennoch müssen in einer älter werdenden Gesellschaft Anpassungen von
der Politik angegangen werden. PKV-Patienten sollten nicht mit ihren
Beiträgen finanziell überfordert werden, GKV-Patienten sollten
frühzeitig Zugang zu medizinischen Innovationen haben. Für ein
hochkomplexes Gesundheitssystem kann es allerdings keine simplen
Lösungsmodelle wie z.B. eine Bürgerversicherung geben. Denn ein
Einheitssystem wird innovationsträge, weil der Wettbewerb fehlt. Neue
Behandlungsmethoden und innovative Medizinprodukte werden in
Deutschland über die PKV anschubfinanziert. Damit wirkt sie als
Impulsgeber für die GKV. Der internationale Vergleich zeigt: In
Ländern mit einheitlichen Krankenversicherungssystemen wie z.B.
Großbritannien kommt es zur massiven Rationierung von medizinischen
Leistungen. Als Reaktion entstehen exklusive private
Versorgungsstrukturen für Besserverdiener.

In Deutschland hingegen finanzieren die beiden getrennten
Versicherungssysteme eine gemeinsame medizinische Infrastruktur.
"Hätte Deutschland nur ein einheitliches gesetzliches
Vergütungssystem, wären sämtliche ärztlichen Leistungen nach
GKV-Vorbild budgetiert - es käme zu Leistungseinschnitten und
Innovationszurückhaltung. Der Wettbewerb der Systeme in Deutschland
kommt letztlich allen Patienten zugute", so BZÄK-Präsident Dr. Peter
Engel. "Im europäischen Ausland gehören z.B. viele zahnmedizinische
Behandlungen nicht zum Leistungsumfang der nationalen
Gesundheitsdienste. Patienten müssen in diesen Ländern ihre
Behandlung vollständig selbst bezahlen. Das wäre eine
Verschlechterung für die Patienten in Deutschland. Deshalb sollte mit
Umsicht reformiert werden und nicht zerschlagen. Ein Systemwechsel
würde nach einigen Jahren die harten Folgen zeigen."



Pressekontakt:
Dipl.-Des. Jette Krämer, Telefon: +49 30 40005-150,
E-Mail: presse@bzaek.de

Original-Content von: Bundeszahnärztekammer, übermittelt durch news aktuell


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