(Registrieren)

Rheinische Post: Kommentar: Schlecker kommt davon

Geschrieben am 27-11-2017

Düsseldorf (ots) - Formaljuristisch ist an den Urteilen im
Schlecker-Prozess nichts zu deuteln. Allen, die nun schäumen vor Wut
ob der milden Strafe für den unsympathischen Herrscher von einst, sei
gesagt: Erstens ist Anton Schlecker nicht als Pleitier verurteilt
worden, dessen unfassbares Geschäftsgebaren in den Firmenkollaps
führte, sondern als jemand, der bewusst Vermögen verschob, um es dem
Zugriff von Gläubigern zu entziehen. Zweitens: Auch weil der
bezifferbare Schaden mehr als wiedergutgemacht wurde, kommt Schlecker
glimpflich davon. Das juristische Fazit zeigt aber nur eine Seite.
Die andere: Es fällt schwer zu glauben, dass alles das, was die
Kinder getan haben, ohne Wissen und Zutun ihres Vaters geschah. Im
Schlecker-Imperium ging jahrzehntelang nichts ohne den Patriarchen,
der die Fäden zog. Deshalb trägt er faktisch an den Gefängnisstrafen
für seine Kinder Mitschuld. Man wird auch abseits jeder Form von
Populismus das Gefühl nicht los, Schlecker sei davongekommen. Ein
fader Beigeschmack bei jemandem, dessen Egomanie Tausende ihrer
Existenzgrundlage beraubt hat.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

615917

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kommentar: Gift für große Koalition Düsseldorf (ots) - Die Entscheidung auf Brüsseler Ebene, die Genehmigung für das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat zu verlängern, ist Gift für die Bemühungen von Union und SPD, nun doch die große Koalition neu aufzulegen. Im Kanzleramt weiß man das und distanziert sich vorsichtig mit dem Hinweis, es habe sich um eine Entscheidung des Ressortministers gehandelt. Bei der Entscheidung geht es um mehr als um einen fachpolitischen Streit in der Bundesregierung. Der Landwirtschaftsminister hat das Machtvakuum der geschäftsführenden mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Verlängerung der Glyphosat-Zulassung Druck der Agrarlobby Hannes Koch, Berlin Bielefeld (ots) - Angeblich funktioniert die Große Koalition in Berlin gut. Der Streit um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat liefert nun ein Gegenbeispiel. Im Windschatten der unklaren Regierungssituation in Berlin brach CSU-Landwirtschaftsminister Christian Schmidt eine Vereinbarung mit SPD-Umweltministerin Barbara Hendricks. Schmidts Vertreter bei der EU in Brüssel stimmte dafür, dass Glyphosat weitere fünf Jahre verwendet werden kann. In der Sache hat sich die traditionelle Agrarlobby durchgesetzt. Glyphosat ist wirksam und mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Urteil im Schlecker-Verfahren Weg zur Einsicht Dieter Wonka, Berlin Bielefeld (ots) - Anton Schlecker, Ex-Patriarch, Bankrotteur und gescheiterte Kaufmannsperson, ist haarscharf am Knast vorbei gekommen. Für viele der berühmten "Schlecker-Frauen" muss das wie ein ungerechtes Urteil, wie ein falscher Schlussstrich erscheinen. Aber es ist ein vertretbares Urteil. Anders als viele große Manager hat sich Schlecker Senior, nach allem was man weiß, nicht persönlich bereichert. Er ist als gescheiterte Existenz auf der Strecke geblieben. Eine ehrliche Entschuldigung bei seinen Ex-Angestellten, seinen Opfern, mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: zu Glyphosat Stuttgart (ots) - Angesichts der unklaren Faktenlage zu den gesundheitlichen Risiken von Glyphosat und möglichen negativen Wirkungen auf das Ökosystem - Stichwort Insektensterben - wäre eine kürzere Frist besser gewesen. Denn in der EU gilt nach wie vor das Vorsorgeprinzip, nach dem begründete Zweifel an der Unbedenklichkeit eines Verfahrens oder eines Stoffs genügen, um deren Anwendung zu verbieten. Immerhin haben die Bauern nun Planungssicherheit. Und die Industrie sollte wissen, dass sie die Entwicklung unbedenklicherer Wirkstoffe mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Regierungsbildung Regensburg (ots) - Nun erwartet scheinbar alle Welt von den Sozialdemokraten, sich ihrer Verpflichtung für das Land zu stellen und als Juniorpartner Merkel das Regieren zu ermöglichen. Welch ein Unfug! Man muss sich schon mal die grundsätzliche Frage stellen, ob die SPD einzig die Möglichkeit hat, sich ins vermeintlich Unvermeidliche zu fügen, um das Beste für das Land zu tun. Die Antwort lautet: Nein. Im Gegenteil. Wenn sie dem Land und unserer Demokratie einen großen Dienst erweisen will, dann hält sie sich von einer Koalition mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht