(Registrieren)

Südwest Presse: Kommentar: Altersarmut

Geschrieben am 26-06-2017

Ulm (ots) - Noch ist Altersarmut kein Massenphänomen. Aber die
Probleme drohen zuzunehmen. Diese bekannte Erkenntnis unterfüttert
die Bertelsmann-Studie mit Zahlen. Zwar sollte man exakt erscheinende
Prozentsätze mit Vorsicht bewerten, denn solche Rechnungen sind von
den Annahmen bei vielen Unbekannten abhängig, etwa der
wirtschaftlichen Entwicklung. Die Studie ist aber verdienstvoll, weil
sie bis 2036 rechnet - so weitsichtig sind wenige Sozialpolitiker -
und frühzeitiges Handeln anmahnt.

Ältere Frauen, Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten
drohen die größten Probleme. Das ist zwangsläufig in einem
Rentensystem, in dem Beitragsjahre und Beitragshöhe die
entscheidenden Faktoren sind. Wer nur wenig eingezahlt hat, bekommt
auch wenig heraus. Die Lebensleistung zählt, auch wenn der Einzelne
nur bedingt darauf Einfluss hat. Absehbar war auch schon lange die
besondere Situation in Ostdeutschland: Bisher fielen dort die Renten
im Schnitt höher aus als im Westen, weil die Arbeitnehmer zu
DDR-Zeiten länger erwerbstätig waren. Das kippt jetzt, weil sie nach
der Wende besonders häufig von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen
waren.

Noch gibt es keine brauchbaren Gegenmittel gegen Altersarmut. Was
derzeit diskutiert wird, hilft wenig. Das ist wohl die wichtigste
Erkenntnis der Studie, die sich alle Politiker hinter die Ohren
schreiben sollten. Etwa Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), die
laut die Solidarrente preist, obwohl von der nur wenige profitieren
würden. Es gibt keine Patentrezepte. Daher spricht viel für eine
Expertenkommission, die solide alle Möglichkeiten auslotet, statt
große Wahlversprechen zu machen.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218

Original-Content von: S?dwest Presse, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

615419

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Sichere Rente, aber nicht für alle / Die SPD hat ihr Konzept zur Alterssicherung vorgelegt. Die Union meint, darauf verzichten zu können. Regensburg (ots) - Manchmal hilft ein Blick in die Vergangenheit, um die Probleme von Gegenwart und Zukunft des Rentensystems besser zu verstehen. Die Rente bleibt sicher! So plakatierte die SPD vor 41 Jahren. Davor hatte es heftige Turbulenzen gegeben. Die SPD-geführte Bundesregierung wollte allen Ernstes die versprochene Rentenerhöhung für das Jahr 1977 aussetzen. Ein Sturm der Entrüstung brach los. Franz Josef Strauß wetterte über den "Rentenbetrug" von Kanzler Helmut Schmidt. Kleinlaut nahm die damalige sozialliberale Koalition mehr...

  • WAZ: Von Muhammad Ali lernen - Kommentar von Lutz Heuken zum Streit um Merkels Wahlkampfstil Essen (ots) - Wir wissen nicht, wann Angela Merkel von dem legendären Boxkampf hörte, der am 30. Oktober 1974 in Kinshasa stattfand: Damals kämpften George Foreman und Muhammad Ali um den Weltmeistertitel. Ältere werden sich schwärmend an den "Rumble in the Jungle" erinnern. Der Kampf wurde vor allem deshalb zur Legende, weil Muhammad Ali sich rundenlang nicht wirklich wehrte, sich hinter einer "Doppeldeckung" verschanzte - und plötzlich den sichtlich erschöpften George Foreman in der 8. Runde k.o. schlug. Inzwischen kopiert Angela mehr...

  • stern-RTL-Wahltrend: Union erreicht wieder 40-Prozent-Marke - Abstand zur SPD steigt auf 17 Prozentpunkte Hamburg (ots) - Die Union aus CDU und CSU gewinnt im stern-RTL-Wahltrend einen weiteren Prozentpunkt hinzu und erreicht damit erstmals seit September 2015 wieder die 40-Prozent-Marke. Damals waren die Präferenzwerte für die Union im Zuge der Flüchtlingskrise gesunken. Die SPD liegt unverändert mit 23 Prozent jetzt 17 Punkte hinter der CDU/CSU. Während die Linke im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt abgibt auf 9 Prozent, legen die Grünen um einen zu auf nun ebenfalls 9 Prozent. Die FDP büßt einen weiteren Zähler ein und kommt auf mehr...

  • NOZ: Grüne warnen vor Schnellschuss bei Facebook-Gesetz Osnabrück (ots) - Grüne warnen vor Schnellschuss bei Facebook-Gesetz Netzpolitischer Sprecher von Notz nennt Vorgehensweise des Justizministers riskant Osnabrück. Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag, kritisiert die Vorgehensweise von Justizminister Heiko Maas (SPD), das umstrittene Facebook-Gesetz so kurzfristig noch diese Woche durch den Bundestag zu bringen, als voreilig und riskant. "Selbst wenn es noch zu den notwendigsten Korrekturen kommen sollte: Es bleibt fraglich, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Polizei Polizei in Sachsen-Anhalt kommt schneller Halle (ots) - Sachsen-Anhalts Polizisten sind trotz anhaltender Personallücken aktuell etwas schneller an den Einsatzorten als noch 2015. Mit leichten Verbesserungen in den Kreisen und kreisfreien Städten verkürzte sich die Spanne von Notruf bis Ankunft im Landesschnitt von 24:29 auf 23:46 Minuten. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe). Nur im Harz, in Dessau-Roßlau und dem Burgenlandkreis verlängerten sich die Zeiten. Trotz des Aufwärtstrends bezeichnen Innenpolitiker und Gewerkschaften mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht