(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Schwarz-Gelb in NRW Konfliktlage der Koalitionäre Florian Pfitzner, Düsseldorf

Geschrieben am 26-06-2017

Bielefeld (ots) - CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen haben es ganz
geschickt gemacht. Über Wochen gaben die Koalitionäre nach ihren eng
getakteten Verhandlungsrunden mal erhellende Einblicke, mal schöne
Versprechungen, bis die Parteien das Vertragswerk mit überwältigender
Mehrheit von der Basis abnehmen ließen. Schwarz-Gelb hat in
Düsseldorf alles dafür getan, um das Modell für die Bundestagswahl zu
vermarkten. Nun ist von "Entfesselungen" zu hören, von "Masterplänen"
und "Rettungsprogrammen", nachdem die rot-grüne Landesregierung unter
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) die wirtschaftlichen
Selbstentfaltungskräfte lahmgelegt, den Markt zu häufig
durchreguliert habe. In der Tat leuchtet es sogar Grünen ein, dass
nun eine strenge Lebensmittelkontrolle wie die "Hygiene-Ampel"
abgeschafft wird, die zahlreiche kleinere Betriebe mit rechtlichen
Vorgaben überfrachtet hat. In einigen Kapiteln des schwarz-gelben
Koalitionsvertrags sollte man jedoch genauer hinsehen. In der Inneren
Sicherheit, der Verkehrs- und der Familienpolitik gibt man sich einen
frischen Anstrich, obwohl die Vorstellungen in NRW längst auf einen
breiten Konsens stoßen. Das gilt für den Radwegeausbau oder die
Qualität der Kindertagesstätten. Angesichts der Personalaufstockung
der Polizei hat sich die CDU im Wahlkampf lange mit eindeutigen
Aussagen zurückgehalten; jetzt geriert sich die Koalition mit ihrer
"Null-Toleranz"-Rhetorik als ehrgeizige Hüterin von law and order.
Gleichzeitig gibt es hohen Finanzierungsbedarf für geplante
zusätzliche Ausgaben. Bislang vermied es Schwarz-Gelb jedoch, die
Vorstellungen in ihrem Koalitionsvertrag mit einem Preisschild zu
versehen. So wie der Koalitionsvertrag derzeit angelegt ist, steckt
die neu gewählte NRW-Regierung in einem Konflikt: Entweder ruft sie
harte Verteilungskämpfe hervor, oder sie ist dazu gezwungen, einige
ihrer Wahlversprechen zu brechen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westf?lische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

615407

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Schulz und Merkel im Wahlkampf Provokationen Dieter Wonka, Berlin Bielefeld (ots) - Kann schon sein, dass Armin Laschet mit seinem Urteil über die drastische Merkel-Kritik des SPD-Kanzlerkandidaten recht hat: Er sprach von "starkem Tobak". Und richtig: Man wirft als Koalitionspartner der eigenen Kanzlerin nicht vor, sie beteilige sich an einem "Anschlag auf die Demokratie". Wäre das nicht nur eine rhetorische Floskel, dann müsste Schulz seine SPD zum Verlassen der Großen Koalition zwingen. Andernfalls machte sich die SPD mitschuldig. Immerhin befindet sich Schulz mit seiner knackigen Ansage von mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: zu Schulz' Verbalattacke auf Merkel Stuttgart (ots) - Dass Merkel keine Angriffsflächen bieten will und die direkte Konfrontation meidet, ist schwerlich zu bestreiten - ebenso wenig, dass der demokratische Wettstreit in den vergangenen Jahren darunter gelitten hat. Es ist aber auch der Ton, der die Musik macht. Um das Thema zu setzen, hat Schulz von einem "Anschlag" auf die Demokratie gesprochen. In Zeiten allgegenwärtiger Terrorgefahr war das mindestens ungeschickt, wenn nicht sogar geschmacklos. Hätte er beispielsweise nur von einem "Problem" für die Demokratie mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Richter bremsen Trump = Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Das oberste US-Gericht hat sich im Streit um die umstrittenen Einreiseverbote für Bürger aus sechs vorwiegend muslimischen Staaten in die USA auf die Seite der Regierung geschlagen. Es ist der erste Erfolg, den das Weiße Haus in diesem juristischen Grabenkrieg erringen konnte, und deswegen ist es ein politisch wichtiger Punktsieg für Präsident Donald Trump. Dass seine Erlasse von US-Gerichten bisher kassiert wurden, war eine Blamage. Nun hat der Supreme Court die rechtlichen Blockaden beiseitegeräumt, allerdings mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Magisches Dreieck Rente = Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Die Babyboomer sind selbst schuld: Weil sie selbst zu wenig Kinder haben, gerät die Rente unter Druck. In 20 Jahren ist jeder fünfte Neurentner von Armut bedroht. Bei schrumpfender Gesellschaft hat es ein umlagefinanziertes System eben schwer, gute Renditen zu erzielen. Und alle Erwerbsunterbrechungen erhöhen das individuelle Armutsrisiko. Die SPD erkennt das Problem, setzt als Antwort aber auf die Abteilung Schlaraffenland. Die Union versucht es dagegen mit Verdrängung. Beides überzeugt nicht, wie ohnehin Merkels mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Der Wahlkampf wird konfrontativ = Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Die Union ist mit ihrer Strategie, ihr Wahlprogramm erst deutlich nach allen anderen Parteien vorzustellen, ein hohes Risiko eingegangen. Seit Wochen nimmt die SPD den Koalitionspartner kräftig unter Beschuss, dieser müsse Inhalte liefern. Am Wochenende gipfelte dies in dem völlig absurden Vorwurf vom Anschlag auf die Demokratie, den SPD-Kanzlerkandidat Schulz gegen Merkel richtete. Nun ist die Union doch in der Vorhand. Die überzogene Rhetorik von Schulz erweist sich als Bumerang für die SPD, während die Union mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht