Westfalen-Blatt: zum automatisierten Fahren
Geschrieben am 20-06-2017 |   
 
 Bielefeld (ots) - Auto ist das Kurzwort für Automobil, und das  
bedeutet »selbstbewegend«. Wie lange werden wir unsere Autos noch  
selbst und in eigener Verantwortung für unser Handeln am Steuer  
bewegen, bevor wir uns in einen Wagen setzen, die Zieladresse ins  
Navigationsgerät eingeben, um dann nicht mehr mit den Händen ans  
Lenkrad zu greifen? Das automatisierte Fahren in einem vernetzten  
Verkehrssystem wird kommen, daran gibt es keinen Zweifel. Zulieferer  
wie Bosch entwickeln längst Rechner, die das immense Datenaufkommen  
bewältigen sollen, das die Umfeldkameras der neuen Pkw-Generation im  
Straßenverkehr aufnehmen. Und der japanische Hersteller Nissan will  
sein Modell Qashqai bereits 2020 mit solcher Technik auf den Markt  
bringen. Allerdings dürfte dieses Auto in drei Jahren noch nicht die  
Endstufe dessen erreicht haben, mit dem sich die deutsche  
Ethikkommission seit einigen Monaten beschäftigt. Das Themenfeld des  
Gremiums unter Leitung des ehemaligen Verfassungsrichters Ulrich Di  
Fabio ist weit und anspruchsvoll. Das zeigen die von der Kommission  
aufgestellten 20 Regeln. Die Leitlinien sind unter dem Strich als  
Warnungen zu verstehen - auch vor »totaler Überwachung«. In der  
Debatte muss zwischen zwei Begrifflichkeiten unterschieden werden.  
Automatisiertes Fahren bedeutet nicht, dass man ins Auto steigt und  
während der Fahrt liest, schläft oder im Internet surft - und gar  
nicht auf die Straße sieht. Dabei handelt es sich um autonomes  
Fahren, so etwas wie die höchste technische Stufe individueller  
Mobilität. Automatisiertes Fahren meint technische Unterstützung  
durch Fahrassistenten, wie es sie zum Teil schon gibt. Für den  
Gesetzgeber ist die Haftungsfrage die größte Herausforderung. Und da  
hat die Ethikkommission deutliche Antworten gegeben. Ohne eine  
Verschiebung der Haftung vom Fahrer zum Hersteller werde der »Weg zum 
autonomen Fahren nicht gangbar sein«, so die Wissenschaftler. Das  
hören die Autokonzerne nicht gerne, aber anders wird es keine  
Akzeptanz für die ohnehin schon stark kritisierte Mobilität 4.0  
geben. Laut einer Emnid-Umfrage misstrauen 67 Prozent der Deutschen  
automatisierten Fahrsystemen. Diese Skepsis hängt mit unserer relativ 
alten Gesellschaft zusammen. Wenn die Technik entwickelt und  
ausgereift ist, wird das Stimmungsbild ein anderes sein. Wann das  
sein wird? Experten sprechen von zehn bis 20 Jahren. Und um dann  
nicht wie bei den Elektroautos zweiter Sieger zu sein, macht die  
deutsche Automobilindustrie Druck auf die Politik. Jetzt soll alles  
ganz schnell gehen, manches wirkt überhastet. Deswegen ist es gut,  
dass die Ethikkommission vor allem gesetzgeberische Sorgfalt fordert. 
 
 
 
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Westfalen-Blatt 
Chef vom Dienst Nachrichten 
Andreas Kolesch 
Telefon: 0521 - 585261 
 
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