(Registrieren)

Weser-Kurier: Norbert Holst über den Abzug aus Incirlik

Geschrieben am 06-06-2017

Bremen (ots) - Diplomatie kann nur zum Erfolg führen, wenn die
andere Seite überhaupt Interesse an einem Kompromiss hat. Im Fall des
Bundeswehr-Stützpunkts Incirlik ist dies offenbar nicht so. Der
Besuch von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel am Montag in Ankara war
ein letzter Versuch, die türkische Regierung doch noch zum Einlenken
zu bewegen. Doch Gabriels Kollege Mevlüt Cavusoglu bleibt hart: Er
weigert sich, deutschen Abgeordneten das Besuchsrecht auf der
Luftwaffenbasis zu garantieren. Die Reaktion der Bundesregierung ist
in diesem Fall wirklich alternativlos: Regierung und Parlament können
nicht einfach zusehen, wie deutsche Soldaten zum Spielball einer
fremden und mittlerweile unberechenbaren Regierung werden. Die
Inhaftierung des Journalisten Deniz Yücel und der Übersetzerin Mesale
Tolu Corlu, absurde Nazi-Vorwürfe gegen Angela Merkel,
Auftrittsverbote für türkische Politiker im Vorfeld des
Verfassungs-referendums, Tayyip Erdogans strammer Kurs in Richtung
Diktatur - das traditionell gute Verhältnis zwischen Deutschland und
der Türkei war immer wieder Belastungen ausgesetzt. Das Aus für den
Standort verdeutlicht, dass die Bundesregierung keine Hoffnung mehr
hat, die Türkei könnte in absehbarer Zeit wieder zu halbwegs
demokratischen Zuständen zurückkehren. Mit dem Streit um Incirlik
haben die Dissonanzen einen Tiefpunkt erreicht. Schade, denn
eigentlich brauchen beide Seiten einander: Einerseits ist Deutschland
für die Türkei der wichtigste Handelspartner, andererseits ist das
Land am Bosporus als südöstlicher Flankenschutz der Nato nicht zu
ersetzen.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

614139

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Peter Mlodoch über die Gefahrenlage in Niedersachsen Bremen (ots) - Muss man in Niedersachsen nun Angst vor einem islamistischen Anschlag haben? Oder besteht derzeit kein Anlass zur Sorge? Mit ihrer Geheimniskrämerei in Sachen Gefährder tragen SPD-Innenminister Boris Pistorius und Verfassungsschutzpräsidentin Maren Brandenburger nicht gerade zur Beruhigung der Bevölkerung bei. Wenn man bei der Präsentation des Verfassungsschutzberichtes mit 63 eine konkrete Zahl potenzieller Attentäter nennt, sollte man zumindest ein paar Angaben dazu mitliefern. Abgeordnete und auch die Bürger haben mehr...

  • Weser-Kurier: Jürgen Hinrichs über die Bremer Überseestadt Bremen (ots) - Spannend, überaus spannend, was sich in der Bremer Überseestadt für neue Chancen auftun. Der Anlass ist traurig und keine Randnotiz: Kellogg gibt seine Produktion auf, mit dem Unternehmen verschwinden mehr als 200 Arbeitsplätze. Den betroffenen Menschen kann die Stadt nicht helfen, wohl aber etwas anschieben, das diesen Verlust mehr als kompensiert. Die Lage ist 1 A. Wasser vorn, Wasser hinten, und bis zum Marktplatz nur ein Katzensprung. An der Weser entlang könnte irgendwann die Schlachte fortgeführt werden. Damit mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Bielefeld erhält endlich eine medizinische Fakultät Projekt für die ganze Region Lothar Schmalen, Düsseldorf Bielefeld (ots) - Nun also doch! An der Bielefelder Universität soll eine medizinische Fakultät entstehen. Seit Jahren kämpft eine Koalition aus Politikern, Ärzten, Krankenhausmanagern und Universität darum, dass in Ostwestfalen-Lippe neben Münster und Bochum ein weiterer Standort für die Vollausbildung von Medizinern in Westfalen geschaffen wird. Den Befürwortern ging es immer darum, dem Ärztemangel in der Region zu begegnen - ein Problem, mit dem ländliche Räume wie Ostwestfalen-Lippe mehr zu kämpfen haben als Ballungsräume an mehr...

  • Westfalen-Blatt: zur Medizin-Fakultät in Bielefeld Bielefeld (ots) - Mal ehrlich: Dass Ostwestfalen-Lippe eines schönen Tages doch noch eine vollwertige Medizin-Fakultät erhalten wird, daran glaubten zuletzt nur noch Berufsoptimisten. Zwar gab es auch in den vergangenen Jahren im Landeshaushalt einen Erinnerungsposten, doch hatte der reinen Feigenblattcharakter. Die bisherige rot-grüne Landtagsmehrheit, die in der Sache ohnehin nicht einig war, konnte sich auf diese Weise um eine klare Entscheidung herumdrücken. Mit dem unerwarteten Wahlsieg von Schwarz-Gelb hat sich die Lage schlagartig mehr...

  • KN: Es folgt eine Exklusivnachricht der Kieler Nachrichten, frei zur Veröffentlichung mit Quellenangabe Kieler Nachrichten exklusiv: LKA Kiel unterdrückte weitere Aussage Kiel (ots) - Kiel. In der Affäre um Aktenmanipulation und Aussageunterdrückung bei der Sonderkommission Rocker im Landeskriminalamt (LKA) Kiel geraten Innenministerium und Polizeiführung immer stärker unter Druck. Nach Recherchen der "Kieler Nachrichten" (Online-Ausgabe) hat die Soko darauf hingewirkt, eine weitere Aussage eines Spitzels unter den Tisch fallen zu lassen. Dabei ging es um die Beteiligung des Neonazis, Ex-NPD-Landesvorsitzenden und Bandido-Vizepräsidenten Peter B. an einem gewaltsamen Überfall im Januar 2010 auf verfeindete mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht