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Greenpeace-Report: "Vom Waschbecken ins Meer" / Welche Mikrokunststoffe in Kosmetik Umwelt und Mensch schaden

Geschrieben am 20-05-2017

Hamburg (ots) - Eine neue Greenpeace-Publikation fasst erstmals
die Schädlichkeit gängiger Mikrokunststoffe in Kosmetik- und
Pflegeprodukten zusammen, die beim Duschen über den Abfluss in die
Umwelt gelangen (www.greenpeace.de/Report-Mikrokunststoffe). Der
Report zeigt etwa, welche Inhaltsstoffe in Gesichtscreme oder Shampoo
giftig für Meeresorganismen sind - und welche die Kosmetikindustrie
trotz unbekannter Umweltfolgen massiv einsetzt. Nivea-Hersteller
Beiersdorf zum Beispiel will bisher von keiner Umweltgefahr durch
Mikrokunststoffe wissen und vertraut auf Kläranlagen. Greenpeace
tritt mit dem neuen Report den Gegenbeweis an und zeigt für eine
Auswahl gängiger Inhaltsstoffe wie Nylon, Polyquaternium und Silikone
die negativen Umweltfolgen auf. Selbst moderne Kläranlagen können
nicht sämtliche Mikrokunststoffe aus Abwässern entfernen. "Die
Kosmetikhersteller drücken sich vor ihrer Verantwortung. Wenn nicht
sicher ist, dass diese Inhaltsstoffe umweltverträglich sind, haben
sie weder auf unserer Haut noch im Meer etwas verloren", sagt Sandra
Schöttner, Meeresbiologin von Greenpeace.

Bisher drehte sich die politische Debatte vorrangig um den
Verzicht auf Plastikperlen in Peelings. Doch das Problem geht darüber
hinaus. Konventionelle Kosmetik enthält fast immer Mikrokunststoffe
in fester, flüssiger oder anderer Form. Umweltministerin Hendricks
(SPD) verlässt sich derweil auf eine freiwillige Selbstverpflichtung
der Industrie. Diese enthält jedoch massive Schlupflöcher und
widerspricht dem Vorsorgeprinzip. "Auf diesem Auge stellt sich die
Bundesumweltministerin blind - zum Vorteil der Kosmetikfirmen und zum
Nachteil der Umwelt", so Schöttner.

Biologisch schwer abbaubar und giftig

Von einigen gängigen Mikrokunststoffen in Lippenstift, Duschgel
und Co. kennen Wissenschaftler bereits die negativen Eigenschaften.
Polyethylen und Nylon sind beispielsweise als sehr langlebig bekannt.
In Form von Plastikpartikeln haben Forscher sie schon vielfach in den
Meeren gefunden, auch in Speisefischen und Meeresfrüchten.
Polyquaternium, meist in flüssiger Form eingesetzt, gilt als schwer
biologisch abbaubar. Sofern überhaupt Hersteller-Informationen
vorliegen, wird es mehrfach als giftig für Wasserorganismen
beschrieben und steht unter Verdacht, Gewässer langfristig zu
schädigen. Auch die Silikone Cyclotetrasiloxan und Cyclopentasiloxan
sind als sehr langlebig klassifiziert und vielerorts in
Nahrungsnetzen von Gewässern zu finden, unter anderem in Fischen,
Vögeln und Säugetieren. Bei Menschen können sie den Hormonhaushalt
stören, die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und Organe
schädigen.

Die aktuelle Greenpeace-Meereskampagne fordert ein Verbot von
Mikrokunststoffen in Produkten, die in die Umwelt gelangen können.
Die unabhängige Umweltschutz-Organisation hatte im April gezeigt,
dass die konventionelle deutsche Kosmetikindustrie breit
Mikrokunststoffe einsetzt, sich aber Mikroplastik-frei nennt.
Schöttner hält das für eine Verbrauchertäuschung: "Verbraucher haben
ohne Vorwissen keine Chance, umweltschädliches Plastik in Kosmetik zu
vermeiden." Sie rät deshalb zu zertifizierter Naturkosmetik, diese
ist immer frei von Mikrokunststoffen.

Achtung Redaktionen: Rückfragen gerne an Dr. Sandra Schöttner,
Tel. 0151-5690 4445 oder Pressesprecherin Michelle Bayona, Tel.
0171-8780 830. Report (pdf):
www.greenpeace.de/Report-Mikrokunststoffe

Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email presse@greenpeace.de;
Greenpeace im Netz: www.greenpeace.de,
http://twitter.com/greenpeace_de, www.facebook.com/greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell


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