Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Armin Laschet (CDU)
Geschrieben am 15-05-2017 |
Bielefeld (ots) - Die Mehrheit ist denkbar knapp und die
Erwartungshaltung könnte größer kaum sein: Dem strahlenden
CDU-Wahlsieger Armin Laschet bleibt wenig Zeit zum Feiern. Dabei kann
sein Erfolg gar nicht hoch genug bewertet werden. Keine zehn Wochen
ist es her, da hätten selbst treueste Christdemokraten keinen Cent
auf den Sieg des 56-jährigen Aacheners gewettet. Im Gegenteil: Der
Unmut über seine Wahlkampfstrategie brach sich bereits Bahn -
zumindest hinter vorgehaltener Hand. Nun sind alle Kritiker verstummt
- zumindest für den Moment. Doch die Zeit drängt, und Armin Laschet
weiß das nur zu gut. Er muss rasch beweisen, dass er das Land
tatsächlich besser regieren kann, als es Rot-Grün in den vergangenen
sieben Jahren getan hat. Dass er NRW tatsächlich zum »Aufsteigerland«
machen kann. Dass er NRW tatsächlich wieder an die Spitze bringt -
übrigens auch im Konzert der Bundesländer, wo allein wegen seiner
Bevölkerungsgröße alles andere als eine herausragende Rolle
inakzeptabel sein sollte. Dazu bleibt Armin Laschet realistisch
betrachtet nur ein Weg - er muss den Politikwechsel wagen und eine
schwarze-gelbe Koalition in Nordrhein-Westfalen schmieden. Regieren
statt taktieren - das muss das Motto für den designierten
Ministerpräsidenten sein. Eine Große Koalition würde dem Wählerwillen
Hohn sprechen. Die SPD ist abgewählt worden - Hannelore Kraft hat
dazu alles Notwendige gesagt und auch getan. Einfach wird das
allerdings nicht für die CDU, denn wenn die Lindner-Liberalen etwas
aus ihrer jüngeren, unheilvollen Parteigeschichte gelernt haben, dann
das: Die FDP darf sich nie wieder bedingungslos an die Union ketten.
Kein Wunder also, dass Lindner jeden Automatismus in Sachen
Koalitionsbildung rigoros ablehnt. Mit Blick auf sein großes Ziel,
die FDP im Herbst in den Bundestag zurück zu bringen, ist das mehr
als verständlich. Gleichwohl muss NRW mehr sein als ein Labor für die
bundespolitischen Ambitionen eines Christian Lindner. Und in der
Sache sind die Hürden für eine schwarz-gelbe Koalition bei weitem
nicht so groß wie sie jetzt dargestellt werden. Als Herausforderer
von Hannelore Kraft hat Armin Laschet alle überrascht. Jetzt ist er
als Baumeister eines zukunftsfähigen Regierungsbündnisses gefragt.
Wenn's gelingt, könnte er damit sogar eine Vorlage für die
Bundestagswahl im September liefern. Wenn aber nicht, dürfte es mit
der neuen Herrlichkeit für die CDU zwischen Rhein und Weser recht
schnell wieder vorbei sein.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
612806
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Arroganz wird bestraft
Zur Landtagswahl in NRW und dem Ergebnis der Grünen Cottbus (ots) - Eigentlich wollten die Grünen ihre Wahlpleite in
Nordrhein-Westfalen "in Demut akzeptieren". So jedenfalls hatte es
Cem Özdemir angekündigt. Nur scheinen die Worte des Parteichefs kaum
zu fruchten. Wenn die Fraktionsvorsitzende Katrin-Göring Eckardt am
Tag danach zu Protokoll gibt, dass die Verbindung zwischen Ökologie
und Ökonomie "nicht verstanden" worden sei, dann klingt das ähnlich
arrogant wie bei NRW-Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann, die schon am
Wahlabend davon sprach, dass ihre Schulpolitik offenbar zu viele mehr...
- Lausitzer Rundschau: Mut zur Opposition
Zur Landtagswahl in NRW und dem Abschneiden der SPD Cottbus (ots) - Für Abgesänge ist es gut vier Monate vor der
Bundestagswahl zu früh, für Optimismus nach drei krachenden
Niederlagen zu spät. Es waren alles sehr regionale Wahlen, doch
ergeben sie in der Summe für SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, dass
die Stimmung dahin ist, die bisher sein einziger Joker war. Er wird
also andere brauchen. Es gibt Angriffspunkte. Auch Angela Merkel hat
schon Wahlniederlagen in den Bundesländern erlitten, sehr viele
sogar. Gegen ihre Flüchtlingspolitik gibt es parteiintern erhebliche
Widerstände, mehr...
- Lausitzer Rundschau: Sparen auf Kosten der Patienten
Zu Lieferproblemen bei Impfstoffen Cottbus (ots) - Ein Versorgungsengpass für viele Impfstoffe bringt
aktuell Lausitzer Ärzte und Apotheker ins Schwitzen. Ganz besonders
da auch die Grundimmunisierung von Kindern erschwert ist. Es kann
einfach nicht sein, dass Patienten Wochen auf nötige Impfungen warten
müssen. Und dabei ist das Problem teils hausgemacht - durch die
Rabattverträge der gesetzlichen Krankenkassen mit
Impfstoffherstellern. Der Preisdruck wurde für viele kleinere
Anbieter zu stark und sie sind aus dem Markt ausgeschieden. Bei den
wenigen Anbietern steigt mehr...
- Weser-Kurier: Über die Umbennung der Lent-Kaserne in Rotenburg schreibt Silke Looden: Bremen (ots) - Die Lent-Kaserne in Rotenburg an der Wümme braucht
einen neuen Namen. Auch wenn sich die Rotenburger und die Soldaten so
sehr an den alten gewöhnt haben, dass sie ihn gar nicht mehr hergeben
wollen, muss Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU)
diese unsägliche Diskussion beenden. Es kann nicht sein, dass
Kasernen von heute nach alten Wehrmachtsgrößen benannt sind. Wen
wundert es da, dass Bundeswehrsoldaten in Illkirch und anderswo
Wehrmachtstrophäen sammeln. Kritisches Geschichtsbewusstsein sieht
anders mehr...
- Weser-Kurier: Über die Steuereinnahmen in Bremen und Niedersachsen schreibt Jürgen Theiner: Bremen (ots) - Es gab Zeiten, in denen der Beruf des
Finanzministers weniger Spaß gemacht hat. Niedersachsens Kassenwart
Peter-Jürgen Schneider (SPD) und seine Bremer Amtskollegin Karoline
Linnert (Grüne) verbuchen 2017 und perspektivisch auch in den
nächsten Jahren erhebliche Mehreinnahmen. Dass die Steuerschätzer
ihre Prognosen im Halbjahrestakt nach oben korrigieren, ist die Regel
geworden. Mit dieser Feststellung enden die Gemeinsamkeiten aber auch
schon. Ansonsten nämlich agieren Hannover und Bremen finanzpolitisch
unter völlig mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|