| | | Geschrieben am 09-05-2017 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Bundeswehr
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 Bielefeld (ots) - Wer die Bundeswehr schon immer für einen Hort
 rechtsextremer Gesinnung gehalten hat, fühlt sich durch den Fall
 Franco A. bestätigt. In der Tat kann dieser Fall gar nicht ernst
 genug genommen werden. Und jeder Umgang damit muss so seriös wie
 möglich sein. Dass dies manchen Beteiligten nicht leicht fällt,
 zeigen reflexartige Vorverurteilungen der Truppe ebenso wie die
 Einordnung des Skandals als »Einzelfall«. Beides ist falsch und führt
 nicht weiter. Zwei Dinge haben die Bundeswehr in jüngerer
 Vergangenheit maßgeblich verändert: der Einsatz in Afghanistan und
 die Aussetzung der Wehrpflicht. Die Soldaten, die am Hindukusch
 kämpften und kämpfen, haben großen Einfluss auf die Atmosphäre in der
 Armee. Der Korpsgeist, der bei der Bundeswehr ebenso zu finden und
 auch notwendig ist wie bei der Polizei, könnte ausgeprägter geworden
 sein. Den »Staatsbürger in Uniform« mag es noch geben. Aber die
 Bundeswehr ist kein Spiegelbild der Gesellschaft mehr, wie sie es zu
 Zeiten der Wehrpflicht war. Durch den Grundwehrdienst fand in den
 Kompanien soziale Kontrolle statt. Ist die Armee seitdem womöglich
 anfälliger für rechtsextreme Tendenzen geworden? Oder zieht sie sogar
 Personen an, die solchen Einstellungen anhängen? Wenn das
 Verteidigungsministerium und die innere Führung der Bundeswehr diese
 Fragen mit Ja beantworten, sollte über die Wiedereinführung der
 Wehrpflicht zumindest nachgedacht werden. Die Aussetzung war nicht
 Ursula von der Leyens Idee, sie geht auf einen ihrer Vorgänger
 zurück: Karl-Theodor zu Guttenberg. Die Bundesverteidigungsministerin
 steht in der Kritik. Ihr Umgang mit dem Skandal um rechtsextreme
 Soldaten wirkt so, als sei sie in erster Linie ihre eigene
 Selbstverteidigungsministerin. Von der Leyen hat in ihrem Amt schon
 viel richtig gemacht, insbesondere bei der Entmachtung des Bundesamts
 für Ausrüstung und der Berufung der Staatssekretärin Katrin Suder.
 Fehler macht die CDU-Politikerin immer dann, wenn sie schnell auf
 Krisen reagieren will. Gerade jetzt darf sie nicht in Aktionismus
 verfallen und in jeder Kaserne Neonazis vermuten. Das wäre eine
 Beleidigung der Soldaten und würde ihrem Ansehen weiter schaden. Auch
 sollte mit viel Bedacht entschieden werden, ob und welche Kasernen
 einen neuen Namen bekommen könnten. Denn dass drei aus Hessen
 stammende Soldaten Anschläge auf flüchtlingsfreundliche Politiker
 geplant haben sollen, liegt nicht daran, dass der Standort Augustdorf
 seit 1961 nach Generalfeldmarschall Erwin Rommel benannt ist. Und
 trotzdem ist es richtig, das Wehrmachtsandenken in einer
 Parlamentsarmee zu hinterfragen - mit Verstand.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
 Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
 
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