(Registrieren)

Westfalen-Blatt: zur NRW-Landtagswahl

Geschrieben am 03-05-2017

Bielefeld (ots) - Wenn das TV-Duell zwischen Hannelore Kraft und
Armin Laschet eines bewiesen hat, dann das: Am persönlichen Umgang
dieser beiden Spitzenpolitiker wird die Bildung einer Großen
Koalition in NRW nicht scheitern. Phasenweise hätte das Duell glatt
als Probe für ein Düsseldorfer Duett durchgehen können. Als
Herausforderer war CDU Spitzenkandidat Armin Laschet zwar zum Angriff
gezwungen, doch zumeist blieb es beim Bemühen. Das wirkte erstaunlich
defensiv angesichts der mauen Regierungsbilanz von Rot-Grün. Anders
gesagt: Welche Vorlagen braucht ein Oppositionsführer eigentlich
noch, um den Sturm auf die Staatskanzlei zu wagen? Ein Christian
Lindner hätte mehr aus einem solchen Aufeinandertreffen gemacht. Doch
für ein ultimatives »Sie oder ich!« ist Armin Laschet einfach nicht
der Typ. Gut möglich, dass für ihn das Fernsehduell mindestens so
viel Risiko wie Chance bedeutete. Hinzu kommt, dass der
CDU-Spitzenkandidat bei den hoch emotionalen Themen Flüchtlings- und
Integrationspolitik seit vielen Jahren einen Kurs vertritt, der eine
Strategie der kühlen Abschottung schlicht unglaubwürdig machen würde.
Umgekehrt hätte sich Hannelore Kraft als Amtsinhaberin eine größere
Gelassenheit leisten können, als sie es bisweilen tat. Unübersehbar
war, dass sich die Ministerpräsidentin stärker als ihr Kontrahent ins
Duell hineinarbeiten musste. Und was ihre Anhänger später blumig als
politische Leidenschaft und große Freude am Wahlkampf deuteten,
könnte auf manchen Zuschauer durchaus auch als arrogant bis pampig
gewirkt haben. Nicht zum ersten Mal dokumentierte die Kümmerin Kraft
vor laufenden Kameras eine erstaunliche Dünnhäutigkeit bei Kritik.
Unter dem Strich aber wird dieses Duell für den Wahlausgang am 14.
Mai nicht entscheidend sein. Und das nicht nur wegen der schwachen
Fernsehquote - ganze 650000 Zuschauer verfolgten in NRW die
einstündige Sendung im WDR. Sondern allein wegen des frühen Termins:
Wenn ein TV-Duell Bedeutung haben sollte, müsste es deutlich dichter
am Wahltag liegen. So aber wirkt das Ganze reichlich ritualisiert.
Denn erst jetzt geht der Wahlkampf in NRW doch in seine heiße Phase.
Entschieden ist nichts: Die Quote der unentschlossenen Wähler ist
hoch, die Schwankungsbreite der von den Meinungsforschern erhobenen
Prognosen groß. Und womöglich gibt auch der Ausgang der Wahl in
Schleswig-Holstein an diesem Sonntag dem Rennen in NRW noch einmal
einen neuen Spin. Vor allem aber: Von drei bis sechs Parteien scheint
im neuen NRW-Landtag vieles möglich. Mehr denn je kommt es dieses Mal
auf das Abschneiden von FDP, Grünen, Linkspartei und AfD an. Grund
genug, sich heute die WDR-Wahlarena mit allen sieben
Spitzenkandidaten anzuschauen.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

612031

weitere Artikel:
  • NOZ: Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt: Hebammen besser bezahlen Osnabrück (ots) - Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt: Hebammen besser bezahlen "Zahl der Geburtshelferinnen dringend steigern" - Versäumnisse vor allem in Ballungsgebieten beklagt Osnabrück. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat vor dem Tag der Hebammen an diesem Freitag gezielte Maßnahmen gefordert, damit eine 1:1-Betreuung von Müttern während der Geburt möglich ist. "Es kann nicht sein, dass Hebammen drei oder mehr Frauen während der Geburt gleichzeitig betreuen müssen", kritisierte Göring-Eckardt in der mehr...

  • NOZ: Butterwegge: Bundeswehr lockt Rechtsextreme an Osnabrück (ots) - Butterwegge: Bundeswehr lockt Rechtsextreme an Politikwissenschaftler sieht strukturelles Problem - Truppe muss sich vor Unterwanderung schützen Osnabrück. Der Kölner Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge sieht im Bundeswehr-Skandal um den mutmaßlichen Rechtsterroristen Franco A. ein strukturelles Problem. Es gebe "geistige Verbindungslinien" zwischen militärischen und rechtsextremen Werten wie Kameradschaft, Korpsgeist, Ehre, Treue und Gehorsam, sagte der Rechtsextremismus- und Armutsforscher im mehr...

  • Rheinische Post: Bundesjustizminister Maas warnt die Schweiz vor Steuer-Spionage in Deutschland Düsseldorf (ots) - Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat die Schweiz vor einer Ausspionierung deutscher Finanzverwaltungen gewarnt. "Wenn sich herausstellt, dass die Schweiz die deutsche Finanzverwaltungen ausspioniert, wäre das völlig inakzeptabel", sagte der SPD-Politiker der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen übernommen. Der Fall wird nach Recht und Gesetz lückenlos aufzuklären sein", sagte der Minister. "Statt die erfolgreichen Steuerfahnder in Nordrhein-Westfalen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Pass für Prostituierte Halle (ots) - Prostituierte sollen ab Juli besser vor Zwang und Gewalt geschützt werden. Per Gesetz will die Bundesregierung ab Sommer mehr Kontrolle ins älteste Gewerbe der Welt bringen und damit Sexarbeitern mehr Sicherheit garantieren. Unter anderem werden für Prostituierte Ausweise verpflichtend, verbunden mit einer Behörden-Registrierung. Doch Sachsen-Anhalt hat Probleme bei der Umsetzung des Gesetzes, die Städte und Gemeinden können noch nicht übernehmen. "Wir sind eines der letzten Länder, das in diesem Punkt noch mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Lindner verteidigt Wechsel nach Berlin Köln (ots) - FDP-Chef Christian Lindner, Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl in NRW am 14. Mai, hat seinen geplanten baldigen Wechsel in den Bundestag nach der Wahl im September verteidigt. "Ich will einen Politikwechsel in NRW - und die FDP als Vorsitzender zurück in den Bundestag führen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Wer in NRW die FDP stark mache, sende "ein Signal an die ganze Republik". Mit der rot-grünen Landesregierung ging der Oppositionspolitiker hart ins Gericht. Im "schärfsten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht