Börsen-Zeitung: Opec geht in die Verlängerung, Marktkommentar von Dieter Kuckelkorn
Geschrieben am 21-04-2017 |   
 
 Frankfurt (ots) - Aktuell geschieht am globalen Ölmarkt etwas  
Ungewöhnliches: Es zeichnet sich eine Einigung der Mitglieder der  
Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und anderer großer  
Ölproduzenten über eine Verlängerung der Ende Juni auslaufenden  
Förderkürzungen ab - eine für den Ölmarkt zweifellos wichtige  
Entwicklung. Nimmt man jedoch die Ölpreisentwicklung der vergangenen  
Handelstage als Maßstab, scheint dies die Marktakteure nicht im  
Geringsten zu interessieren. Es gibt keine nennenswerte positive  
Reaktion des Ölpreises. Gegen Ende vergangenen Jahres sah das noch  
ganz anders aus. Der Ölpreis machte einen Satz von rund 5 Dollar je  
Barrel, als die Nachricht von der Einigung auf die  
Produktionsbeschränkungen die Runde machte. Momentan lässt sich eher  
Preisdruck konstatieren, weil sich die Marktteilnehmer Sorgen machen  
über die Entwicklung der Lagerbestände in den USA und die dort rapide 
steigende Schieferölförderung. Die Rohstoffanalysten der Commerzbank  
vertraten die Meinung, dass der Wechsel vom Kontrakt zur Lieferung im 
Mai auf den Juni-Kontrakt die Notierung der wichtigsten  
US-Leichtölsorte West Texas Intermediate stütze. Am Freitagabend fiel 
diese dennoch unter die stark beachtete Marke von 50 Dollar. Der  
Brent-Ölpreis krebst derzeit bei unter 52 Dollar herum, ein Minus von 
rund 4 Dollar gegenüber dem Stand vom Februar sowie der ersten  
April-Hälfte. 
 
   Abbau des Überangebots 
 
   Die Opec beabsichtigt mit den zur Verlängerung anstehenden  
Kürzungen, das Überangebot von anfangs rund 2 Mill. bpd abzubauen und 
in der Folge die Lagerbestände der OECD-Industrieländer zumindest auf 
das Niveau ihres Fünfjahresdurchschnitts zu senken. Sah es vor kurzem 
noch danach aus, als ob dieses Ziel relativ schnell erreicht würde,  
kommen nun erhebliche Zweifel auf. Viele Marktteilnehmer und  
Analysten sind der Ansicht, dass sich die Realisierung dieses Ziels  
immer weiter in die Zukunft verschiebt. Insofern dürfte eine  
Verlängerung der Förderkürzungen, so sie denn tatsächlich vereinbart  
wird, nur wenig positives Momentum entfalten. Auf der anderen Seite  
hätte ein Scheitern des Deals ohne Zweifel einen kräftigen Rückgang  
des Ölpreises zur Folge. 
 
   Aktuell sieht es allerdings nicht danach aus, als würde das  
Negativszenario Realität. So ließ der Ölminister von Saudi-Arabien,  
Khalid al-Falih, verlauten, innerhalb des Kartells zeichne sich ein  
Konsens für eine Beibehaltung der Kürzungen ab. Sein Kollege aus  
Kuwait, Essam al-Marzouq, teilte mit, dass sich Russland ebenfalls  
dazu bereit erkläre, in die Verlängerung zu gehen. Trotz dieser aus  
Sicht der Produzenten positiven Entwicklung klingen die Kommentare  
aus der Branche nicht gerade optimistisch. So befürchtet der  
Vorstandschef des französischen Ölkonzerns Total, Patrick Pouyanné,  
dass der Ölpreis gegen Ende des Jahres wegen des rapiden Anstiegs der 
Schieferölproduktion wieder fallen könnte. 
 
   In der Tat sieht es momentan nach einem rasanten Anstieg der  
amerikanischen Schieferölförderung aus. Die US-Regierung erwartet für 
den Mai die kräftigste Zunahme der Schieferölproduktion seit mehr als 
zwei Jahren. Sie geht von einem Plus von 123000 bpd auf dann 5,2  
Mill. bpd aus. Dies wäre nicht nur der schnellste monatliche Anstieg  
seit Februar 2015. Es würde sich zudem um das höchste  
Produktionsniveau seit November desselben Jahres handeln.  
Zurückführen lässt sich der starke Anstieg auf die Erholung des  
Ölpreises in den vergangenen Monaten sowie darauf, dass es den  
amerikanischen Schieferölproduzenten mittlerweile gelungen ist, ihre  
Kosten deutlich zu reduzieren. 
 
   Blick auf die Bestände 
 
   Daher sieht es noch nicht danach aus, als würden die globalen  
Lagerbestände signifikant kleiner, die einen Indikator bilden für das 
- existierende oder noch ausbleibende - Gleichgewicht auf dem  
Ölmarkt. Für die USA lassen sich bestenfalls allererste Anzeichen für 
einen Rückgang erkennen. Zudem weisen von Thomson Reuters erhobene  
Zahlen darauf hin, dass die per Tanker verschifften Ölmengen weiter  
zunehmen. So sind im April rekordhohe 47,8 Mill. bpd per Tanker  
transportiert worden. Dies sind immerhin 5,8 % mehr als im Dezember,  
also vor Inkrafttreten der Förderkürzungen. 
 
   Es sind daher erhebliche Zweifel angebracht, ob die Opec ihr Ziel  
der Angebotskürzung und der Reduzierung der Lagerbestände auf  
absehbare Zeit erreichen wird. Für den Ölpreis bedeutet dies, dass es 
eher nach weiterem Druck auf die Notierungen als nach einem  
nachhaltigen Anstieg aussieht. 
 
 
 
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