(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Merkel bei Trump

Geschrieben am 17-03-2017

Bielefeld (ots) - Es wurden keine Krisen gelöst oder große
Beschlüsse gefasst. Aber das war auch nicht erwartet worden, wenn der
mächtigste Mann der Welt erstmals auf die mächtigste Frau Europas
trifft. Vielmehr ging es bei diesem Premieren-Besuch um ein reines
Kennenlernen, ein erstes Beschnuppern. Zu sehen, ob die Chemie stimmt
und welchen Umgang man miteinander pflegen will.

Am Ende war es ein Treffen, bei dem die Gemeinsamkeiten und die
Zusammenarbeit immer wieder höchst diplomatisch betont wurden. Aber:
Der Besuch der Kanzlerin hat auch gezeigt, dass von Deutschland
künftig mehr erwartet und insbesondere die USA Deutschland mehr
abverlangen werden, als es in den vergangenen Jahren der Fall war.

Auch bei diesem historischen Treffen sind es wieder die großen
Bilder und Gesten, die um die Welt gehen (sollen). Auf Trumps
ausdrücklichen Wunsch haben der US-Präsident und Angela Merkel eine
Viertelstunde unter vier Augen gesprochen - nur Dolmetscher waren
zugelassen. Beim Fototermin kurz zuvor war es Trump, der Merkel
keines einzigen Blickes würdigte und einen Handschlag offenbar ganz
bewusst vermied, während die Kanzlerin fast schon genüsslich
schmunzelte, als würde sie sich amüsieren.

Bilder sagen mehr als tausend Worte: »Besser« hätten Trump und
Merkel das aktuell angespannte Verhältnis der Öffentlichkeit nicht
dokumentieren können. Beim anschließenden Austausch beider
Wirtschaftsdelegationen und auch bei der Pressekonferenz war die
Atmosphäre viel gelöster, fast schon freundschaftlich.

Wenn am Freitag eines deutlich geworden ist, dann das: Donald
Trump wird vermutlich Angela Merkels größte Herausforderung werden -
inhaltlich und persönlich. Er wirkte beim Premierentreffen zwar
überraschend handzahm, vermied öffentliche Beschimpfungen, lobte
Angela Merkel plötzlich ausdrücklich für ihre gute Politik und ließ
auch kein America-first-Gehabe durchblicken.

Aber klipp und klar ist, dass Trump von Deutschland als
Nato-Mitglied mehr Zahlungen verlangt als zuletzt. Er legt Wert auf
faire Handelsbeziehungen, wobei der US-Präsident deutlich zu machen
versuchte, dass Amerika in den vergangenen Jahren sehr ungerecht
behandelt worden sei. Auch Merkel hält viel von freiem und fairen
Handel - sie meinen damit aber offenbar nicht das selbe. Darüber wird
noch ernster zu reden sein.

Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob Trump und Merkel
sich wirklich näher gekommen sind. Der Anfang ist gemacht. Nicht
mehr, aber auch nicht weniger. Spätestens beim G 20-Gipfel Anfang
Juli werden sich Donald Trump und Angela Merkel wiedersehen. Dann hat
die Kanzlerin ein Heimspiel in Hamburg. Und Putin ist dann auch
dabei.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

610438

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Zukunft der Senne Bielefeld (ots) - Selten wurde in der Region so erbittert über ein Großprojekt gestritten wie im Fall des Nationalparks. Auch nach dem vorläufigen Aus 2012 war das Kriegsbeil nicht begraben worden. Im neuen Landesentwicklungsplan, der die langfristigen Leitlinien für NRW vorgibt, taucht er wieder auf. Die Gegner sind auf der Hut. Überraschend kommt jetzt der Vorschlag der OWL-CDU, die Senne nach Aufgabe als Militärgelände zum Nationalen Naturerbe zu erklären. Diese Möglichkeit gibt es seit mehr als einem Jahrzehnt, offensiv propagiert mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Merkel ist eben nicht May - Leitartikel zu Merkel bei Trump Ravensburg (ots) - Dass es besser sei, miteinander zu reden als übereinander, hat die Bundeskanzlerin vor ihrer Reise nach Washington gesagt. Wie anders das klingt als das mädchenhafte Gehabe der britischen Regierungschefin Theresa May, die sich Tage nach der Amtseinführung von Donald Trump an der Hand durch das Weiße Haus hatte führen lassen. Die Bundeskanzlerin hat in Washington demonstriert, dass sie auch die mächtigsten Männer auf Abstand zu halten in der Lage ist. Wladimir Putin mag hinter verschlossenen Kreml-Türen über mehr...

  • Der Tagesspiegel: Kramp-Karrenbauer sieht durch mögliche Auftritte türkischer Politiker den inneren Frieden in Gefahr Berlin (ots) - Berlin - Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat das Auftrittsverbot für türkische Politiker verteidigt. "Wir erleben doch im Moment eine Situation, in der durch solche Auftritte, aber auch schon durch die Diskussionen darüber, der innere Friede in unserem Land in Gefahr gerät", sagte die CDU-Politikerin im Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag". Online: http://www.tagesspiegel.de/politik/saarlands-ministerpraes identin-im-interview-kramp-karrenbauer-auftritte-tuerkischer-politike mehr...

  • Pop: Berlin braucht Tegel für wirtschaftliche Ansiedlungen und Wohnungen Berlin (ots) - Die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Bündnis 90/Die Grünen) warnt davor, Tegel als Flughafen zu erhalten. Die Fläche werde in einer wachsenden Stadt gebraucht. Gerade bei größeren Gewerbe- und Industrieflächen gebe es immer mehr Engpässe, sagte Pop am Montag im RBB-Inforadio. Deshalb könne Berlin nicht auf Tegel als Fläche für neue wirtschaftliche Ansiedlungen verzichten. Außerdem werde das Gebiet für Wohnungen gebraucht. Wörtlich sagte Pop: "Tegel ist natürlich bequem, keine Frage. Aber wenn wir sagen, mehr...

  • NOZ: Linke enttäuscht über neuen SPD-Chef: "Ohne uns wird er kein Kanzler" Osnabrück (ots) - Linke enttäuscht über neuen SPD-Chef: "Ohne uns wird er kein Kanzler" Kipping stellt Schulz Bedingungen für ein Mitte-Links-Bündnis Osnabrück. Linken-Chefin Katja Kipping hat sich enttäuscht über die Rede des neuen SPD-Vorsitzenden Martin Schulz geäußert. "Auffällig an seiner Ansprache sind vor allem die Leerstellen", sagte Kipping der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). So habe es "kein Wort zur stärkeren Besteuerung von Millionären und Konzernen" gegeben. Kipping warf Schulz vor, seine Versprechen für mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht