| | | Geschrieben am 17-03-2017 Börsen-Zeitung: Leise Fed-Töne, Marktkommentar von Kai Johannsen
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 Frankfurt (ots) - Die US-Notenbank Federal Reserve hat in der
 gerade abgelaufenen Handelswoche den Schlüsselzins (Fed Funds Rate)
 für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Zentralbankgeld erhöht. Er
 liegt nun in der Spanne von 0,75% bis 1%. Es war die dritte
 Leitzinsanhebung seit Ende Dezember 2015. Und der Schritt an sich
 sorgte im Markt auch für keinerlei Überraschung mehr. Schließlich war
 er seitens der Fed gut vorbereitet, d.h., die US-Notenbanker hatten
 die Märkte gut darauf eingestimmt. Die Datenlage ließ im Grunde
 genommen auch nichts anderes mehr zu. Der US-Jobmotor brummt. Die
 Arbeitslosenquote zeigt mit unter 5% den Status der Vollbeschäftigung
 an. Ein monatlicher Stellenzuwachs außerhalb der Landwirtschaft von
 mehr als 200000 ist fast schon an der Tagesordnung. Die Arbeitnehmer
 haben von der guten Konjunkturlage auch etwas, denn die Stundenlöhne
 zeigen einen aufwärtsgerichteten Trend.
 
 Auf dem falschen Fuß
 
 Der Zinsschritt an sich sorgte somit auch kaum noch für
 Gesprächsstoff am Markt. Allerdings beschäftigen sich die Analysten
 im Nachgang zur Sitzung des Offenmarktausschusses, der die
 geldpolitischen Entscheidungen trifft, mit den begleitenden Worten
 der Fed-Chefin Janet Yellen. Ihre Kommentare auf der anschließenden
 Pressekonferenz haben so manchen Marktteilnehmer wohl auf dem
 falschen Fuß erwischt. Das war auch an der ersten Marktreaktion der
 US-Staatsanleihen ablesbar - die erste Marktreaktion auf
 Konjunkturdaten oder Äußerungen von Notenbankern werden von vielen
 Akteuren als richtungsweisende Einschätzung des Marktes eingestuft -,
 die sehr deutlich ausfiel: Die Renditen der US-Staatsbonds,
 insbesondere am kurzen Laufzeitenende, fielen kräftig zurück. Die Fed
 erhöht also die Zinsen, und der Markt reagiert nicht etwa mit einer
 gleichgerichteten Bewegung, sondern genau entgegengesetzt.
 Zurückzuführen war das auf die leisen Töne, die innerhalb der Fed
 angeschlagen werden - schon wieder einmal, ist man geneigt
 hinzuzufügen.
 
 Yellen erklärte, dass sie zwar weiterhin davon ausgeht, dass die
 US-Wirtschaft in den nächsten Jahren in moderatem Tempo wachsen wird
 und dass sie des Weiteren erwartet, dass die Kerninflation zulegen
 wird. Zugleich hielt sie aber auch fest, dass die Geldpolitik
 weiterhin konjunkturunterstützend sein wird. Das war ein erster
 Hinweis darauf, dass mit forschen Zinsanpassungen nach oben erst
 einmal nicht gerechnet werden sollte. Yellen ergänzte zunächst, dass
 ein zu langes Warten später ein womöglich höheres Tempo bei
 Zinserhöhungen erfordern würde. Doch dann schränkte sie wieder ein,
 dass der neutrale Leitzins in den USA aller Voraussicht nach unter
 den Niveaus der vergangenen Dekaden liegen würde. Und das war schon
 ein deutlicher Hinweis, auf was sich die Märkte einstellen sollten.
 Eine Fed Funds Rate von vier, fünf oder gar sechs Prozent, wie sie
 sich mancher Marktakteur vielleicht noch erträumt, sollte man
 wirklich vergangenen Zeiten zuschreiben und wirklich nur noch diesen.
 Solche Leitzinsen wird man in USA wohl kaum noch wiedersehen. Und
 nicht nur in den USA, auch für die Eurozone darf das aus heutiger
 Sicht getrost ins Reich des Unmöglichen verbannt werden.
 
 Das Umfeld ist derzeit auch alles andere als so klar ausgestaltet,
 dass die Fed nun bei jeder Zinssitzung noch mal nachlegen kann. Es
 sind die bekannten Unsicherheiten hinsichtlich der Konjunktur- und
 Inflationsentwicklung, die die Fed immer mal wieder vorsichtig
 taktieren lassen werden. Auch die Schwellenländer werden ins Kalkül
 der US-Zinspolitik eingehen. Kommt es den USA zu weiteren
 Zinssteigerungen, droht den aufstrebenden Volkswirtschaften Ungemach
 infolge von unter Umständen recht beträchtlichen Kapitalabflüssen.
 Solche unangenehmen Entwicklungen wird die Fed vermeiden wollen. Das
 tat sie auch schon in der Vergangenheit. Die große Unbekannte in der
 Zinspolitik der Fed ist aber immer noch US-Präsident Donald Trump und
 die Ausgestaltung seiner fiskalpolitischen Maßnahmen. Yellen widmete
 sich diesem Aspekt auf der Pressekonferenz sehr eingehend, was
 untermauert, welchen Stellenwert die Fed der Fiskalpolitik von Trump
 beimisst.
 
 Druck nimmt ab
 
 Vor diesem Hintergrund nahm denn auch der Anpassungsdruck nach
 oben bei den US-Staatsanleiherenditen deutlich ab. Das wiederum sorgt
 auch in der Eurozone für Entspannung. Denn wenn sich der US-Markt
 wieder in ruhigeres Fahrwasser begibt und der Aufwärtsdruck bei den
 Renditen gemildert wird, dämpft das auch den Renditeauftrieb in der
 Eurozone.
 
 
 
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 Börsen-Zeitung
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