(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Kriminalität in NRW Jenseits der Wahlkampf-Polemik Lothar Schmalen, Düsseldorf

Geschrieben am 06-03-2017

Bielefeld (ots) - Die Sicherheitslage im Land, die Angst der
Menschen vor Kriminellen und deren Taten sind zu einem Hauptthema im
NRW-Landtagswahlkampf geworden. Klar, dass der Bericht des
Innenministers auf größeres politisches Interesse stößt als in
anderen Jahren. Während der Minister vor allem die positiven Zahlen
und Erfolge der polizeilichen Ermittlungsarbeit herausstreicht und
sie als Erfolge seiner Arbeit verkauft, lässt die Opposition kein
gutes Haar an der Entwicklung. Weil es politisch in den Kram passt,
wird gleich die ganze Statistik als "Dokument des Scheiterns
rot-grüner Innenpolitik" bezeichnet, so der CDU-Innenpolitiker Theo
Kruse. Sinnvoller ist es, einen sachlichen Blick auf den Bericht des
Ministers zu werfen. Denn das Zahlenwerk enthält Licht und Schatten.
Es ist erfreulich, dass nach dem besorgniserregenden Anstieg der
Einbrüche in den vergangenen Jahren der Trend hier offenbar gedreht
werden konnte. Die Zahlen gingen 2016 spürbar zurück, und die
Entwicklung setzt sich augenscheinlich 2017 fort. Dass nicht einmal
bei jedem fünften Einbruch Tatverdächtige ermittelt werden können
(noch weniger von ihnen können später verurteilt werden), zeigt, dass
die Polizei trotz des erfreulichen Rückgangs der Delikte weiter
gefordert ist. Besorgniserregend ist die Entwicklung bei Gewalttaten
und Sexualdelikten. Vor allem bei letzteren ist der Anstieg so
auffallend, dass eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema nottut.
Zumal niemand weiß, wie hoch die Dunkelziffer bei diesen schlimmen
Straftaten ist. Denn immer noch trauen sich viele Frauen nicht,
sexuelle Gewalt, die ihnen angetan wurde, bei der Polizei anzuzeigen
- vor allem dann nicht, wenn sich die Gewalt in der Familie abspielt.
Insgesamt 49.000-mal schlugen Gewalttäter zu. Die Zahl der
Körperverletzungen ist mit 130.000 auf eine neue Rekordhöhe
geklettert. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist mit 8,6 Prozent
erschreckend - auch wenn die Aufklärungsquote in diesem Bereich mit
87,3 Prozent vergleichsweise hoch ist. Die Zahlen sind Hinweise auf
eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft. Um diesem Trend
entgegenzutreten, bedarf es weit mehr als einer Wahlkampfdebatte um
innere Sicherheit.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westf?lische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

609681

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Verbrauchertäuschung im Supermarkt Vergackeiert Carolin Nieder-Entgelmeier Bielefeld (ots) - Schwein in der Geflügelwurst, Mogelpackungen in der Süßwarenabteilung oder alkoholfreies Bier mit Alkohol. Die Täuschung von Verbrauchern ist Teil eines Supermarktbesuchs. Zwar werden die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln auf der Verpackung aufgeführt, doch ohne Lupe und Biologiestudium sind diese Listen nur schwer zu verstehen. Schlechte Nachrichten für alle Verbraucher: Auch die vermeintlich einfache Entscheidung am Eierregal für Produkte aus Käfig-, Boden-, Freiland- oder Biohaltung wird kompliziert. Durch den Ausbruch mehr...

  • Das Erste, Dienstag, 7. März 2017, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Andrea Nahles, SPD, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Thema: Reformen Agenda 2010   7.35 Uhr, Ismail Ertug, SPD, Abgeordneter EU-Parlament, Thema: Deutsch-Türkisches Verhältnis   Pressekontakt: WDR Presse und Information, Annette Metzinger, Tel. 0221-220-7120 Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell mehr...

  • Juncker: Nazivergleiche türkischer Spitzenpolitiker sind eine "Frechheit" Berlin (ots) - Zu den jüngsten Äußerungen türkischer Spitzenpolitiker über Deutschland sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Journal am Dienstagabend (RTL Fernsehen Luxemburg): "Ich staune über vieles, was ich derzeit aus der Türkei höre. Wenn der türkische Präsident und der türkische Außenminister sagen, das heutige Deutschland wäre schlimmer als das Nazi-Deutschland, kann ich das nicht akzeptieren. Unsere Eltern und Großeltern haben unter Nazi-Besatzung gelebt. Ich kann nicht akzeptieren, dass das heutige Deutschland mehr...

  • stern-RTL-Wahltrend: Rot-Rot-Grün mit Chance auf Mehrheit Hamburg (ots) - Nur noch ein Prozentpunkt trennt die SPD von CDU/CSU: Im stern-RTL-Wahltrend behauptet die Union ihre 33 Prozent aus der Vorwoche und liegt jetzt knapp vor der SPD, die sich um einen Punkt auf 32 Prozent verbessern kann. Die Grünen bleiben bei 8 Prozent, die Linke verharrt bei 7 Prozent. Einen Punkt büßt im Vergleich zur Vorwoche die AfD ein, die nun auf 8 Prozent kommt. Auch die FDP verliert leicht auf 6 Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 6 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen mehr...

  • Doppelte Beiträge in den Sozialversicherungen - Parteien müssen Farbe bekennen -------------------------------------------------------------- Weitere Informationen http://ots.de/aWFqm -------------------------------------------------------------- Berlin (ots) - Mehr als elf Millionen Eltern mit minderjährigen Kindern zahlen doppelt und verfassungswidrig in die Sozialversicherungen ein. Bereits 2001 hat das Bundesverfassungsgericht im Pflegeversicherungsurteil entschieden, dass Eltern verfassungswidrig belastet werden, weil neben den Geldbeiträgen der gleichwertige Erziehungsbeitrag mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht