Bill Gates liegt mit Roboter-Steuer falsch - sagt Weltroboterverband IFR
Geschrieben am 27-02-2017 |   
 
 Frankfurt (ots) - Bill Gates möchte mit seiner Roboter-Steuer ein  
Problem lösen, das in der realen Welt überhaupt nicht existiert. Der  
Grund: Eine empirische Prüfung der Wirtschaftsdaten und  
Zukunftsforschung zeigt einen klaren Beschäftigungsanstieg in der  
Roboter-Bilanz - also das Gegenteil der von Gates befürchteten  
Jobverluste. Diese Entwicklung stimmt mit den historischen  
Erfahrungen technologischer Revolutionen überein. Zuletzt zu sehen  
war dies bei Computern und Software - beispielsweise von Microsoft -  
die mit ihrem Siegeszug die Geschäftswelt automatisierten. Den  
Einsatz von Technologie zu besteuern statt die damit erwirtschafteten 
Gewinne, wirkt sich zudem negativ auf Wettbewerbsfähigkeit und  
Beschäftigung aus. Vor diesem Hintergrund lehnte das Europäische  
Parlament die Idee einer Roboter-Steuer jüngst ausdrücklich ab - eine 
Entscheidung, der die International Federation of Robotics mit voller 
Überzeugung zustimmt. 
 
   Das McKinsey Global Institute stellt fest, dass sich mehr als 90  
Prozent der Arbeitsplätze auch künftig nicht vollständig  
automatisieren lassen. In der Arbeitswelt der Zukunft werden Roboter  
die Arbeitnehmer in vielen Bereichen unterstützen - also Mensch und  
Maschine enger als heute kooperieren. Die positive Wirkung der  
Roboter-Automation auf den Arbeitsmarkt lässt sich heute schon in den 
fortschrittlichsten Industrienationen ablesen.  
 
   Die US-Automobilindustrie installierte beispielsweise zwischen  
2010 und 2015 mehr als 60.000 Industrieroboter. Im selben Zeitraum  
nahm die Beschäftigung in der US-Automobilbranche um 230.000  
Arbeitsplätze zu. Dieser Entwicklungstrend zeigt sich auch in den  
fortgeschrittenen Volkswirtschaften Europas und Asiens. Die jüngste  
OECD-Studie zur Zukunft der Produktivität ergab: Unternehmen, die  
technologischen Fortschritt erfolgreich einsetzen, sind bis zu  
zehnfach so produktiv wie Wettbewerber, die in diesem Feld nicht  
investieren. 
 
   Gewinne besteuern und nicht Chancen 
 
   Eine Roboter-Steuer würde die unverzichtbaren Investitionen in den 
technologischen Fortschritt für die Unternehmen teurer machen.  
"Tatsächliche Wertschöpfung sollte besteuert werden und nicht schon  
im Vorfeld die reine Chance auf Gewinn", sagt Joe Gemma, Präsident  
der International Federation of Robotics. Wie die Praxis zeigt, fällt 
die Steuerbilanz nach einem technologischen Umbau für die  
Sozialsysteme ohnehin positiv aus. Wenn repetitive oder gefährliche  
Jobs durch den Einsatz von Industrierobotern verloren gehen,  
entstehen neue höherqualifizierte Stellen, die zudem besser bezahlt  
werden und damit die Beiträge für die Sozialkassen steigern. 
 
   Bürokratie vermeiden und internationale Standards nutzen 
 
   Die IFR unterstützt eine enge Zusammenarbeit zwischen dem  
öffentlichen und privaten Sektor. Beispielsweise sollten Bildungs-  
und Ausbildungssysteme an die neuen Anforderungen angepasst werden,  
damit Arbeitnehmer jetzt und in Zukunft die Vorteile der Robotik  
nutzen können. Sehr wichtig ist in diesem Prozess, teuren  
Bürokratieaufwand ohne konkreten Nutzen zu vermeiden. 
 
   Eine europäische Agentur für Robotik und künstliche Intelligenz  
würde nach Überzeugung der IFR einen bürokratischen Aufwand  
erfordern, der in keinem Verhältnis zu Kosten und Nutzen steht. So  
sind die zivilrechtlichen Fragen der Robotik bereits mit den  
geltenden Rechtsvorschriften abgedeckt. Produkthaftung und Sicherheit 
werden durch globale Standards und EU-Direktiven wie die europäische  
Maschinenrichtlinie adressiert. Eine zusätzliche Kategorie für  
Robotik zu etablieren oder weiterzuentwickeln ist derzeit nicht  
notwendig. Auf europäischer Ebene sollte der aktuelle Prozess zudem  
berücksichtigen, was bereits standardisiert ist: So hat die weltweit  
größte internationale Organisation für Normung ISO schon ein  
spezielles Technisches Komitee für Robotik eingerichtet - die ISO /  
TC 299. Technische Fachleute aus Amerika, Asien und Europa entwickeln 
hier internationale Roboter-Sicherheitsstandards, die mit der  
europäischen Harmonisierung abgestimmt sind. Alle betroffenen Länder  
beteiligen sich an diesem Prozess. Wie die Praxis zeigt hat der  
Sektor ein großes Interesse daran, Standards auf globaler Ebene zu  
entwickeln, anstatt nur auf europäische oder nationale Aktivitäten zu 
achten. "Die IFR ist überzeugt, dass regulatorische Maßnahmen zur  
Robotik in enger Zusammenarbeit zwischen den Vertretern von  
öffentlichem Sektor, Roboterherstellern, Roboteranwendern und  
Entwicklern sowie Forschungseinrichtungen entwickelt werden sollten", 
sagt Joe Gemma. 
 
   Über IFR 
 
   The International Federation of Robotics: www.ifr.org 
 
 
 
Pressekontakt: 
econNEWSnetwork 
Carsten Heer 
Tel. +49 (0) 40 822 44 284 
E-Mail: redaktion@econ-news.de 
 
Original-Content von: The International Federation of Robotics, übermittelt durch news aktuell
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