Westfalen-Blatt: zu den Managergehältern
Geschrieben am 24-02-2017 |   
 
 Bielefeld (ots) - Die Leimrute ist ausgelegt. Fragt sich nur, ob  
die CDU/CSU daran hängenbleibt. Mit dem Gesetzentwurf zur Begrenzung  
von Managergehältern hat die Schulz-SPD ihrem Mantra von der  
»sozialen Gerechtigkeit« einen weiteren Baustein hinzugefügt.  
Entweder stimmt die Union auf der Zielgeraden der Legislaturperiode  
zähneknirschend zu, dann geht der Punkt direkt an die SPD. Oder sie  
lässt es, was womöglich für die Sozialdemokraten noch besser wäre,  
denn dann kann das Thema den gesamten Wahlkampf über ausgebreitet  
werden. Damit kein Missverständnis entsteht: In der Tat ist manches  
Gehalt eines Dax-Vorstandes obszön. So ist es überfällig, die  
steuerliche Abzugsfähigkeit dieser Millionenbezüge drastisch zu  
begrenzen. Die Steuerzahler sind nicht dafür zuständig,  
siebenstellige Jahresgagen indirekt mitzufinanzieren. Vieles andere  
in dieser Debatte jedoch folgt - wieder einmal - weit verbreiteten  
Empörungsritualen. Natürlich kann kein Vorstand, sei er auch noch so  
schlau und noch so fleißig, im Büro das 100-Fache dessen leisten, was 
sein Kollege am Band schafft. Was das aber für die Gehaltsdifferenz  
bedeutet, haben allein Aufsichtsräte und Hauptversammlungen zu  
entscheiden und nicht die Politik. Andernfalls müsste man sich  
fragen, warum das Ganze nicht auch für - sagen wir beispielsweise  
Fußballprofis gelten sollte. Wer über Matthias Müllers Salär mault,  
darf über das Gehalt eines Mario Gomez nicht schweigen. Apropos  
Wolfsburg: Der skandalgebeutelte VW-Konzern nimmt eine Sonderrolle  
ein, da das Land Niedersachsen Miteigentümer ist und  
SPD-Ministerpräsident Stephan Weil im Aufsichtsrat sitzt. Insofern  
wurde es höchste Zeit, dass hier etwas passiert, sonst wäre die SPD  
mit ihrem Gesetzesvorhaben ganz und gar unglaubwürdig geworden. Nicht 
nur der Fall Christine Hohmann-Dennhardt lässt grüßen. Trotzdem  
sollten wir uns nichts vormachen: Extrem hohe, ja auch viel zu hohe  
Gehälter, Boni und Abfindungen für einzelne Mitarbeiter wird es auch  
weiter geben - bei Volkswagen wie anderswo. Wo Sitte und Anstand  
fehlen, hat es jeder Gesetzgeber schwer. Die Politik tut also gut  
daran, nicht zu viel zu versprechen. Zugleich darf man sich  
allerdings fragen, ob es am Ende nicht bloß um Symbolpolitik geht.  
Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Realitäten in unserem Land mit  
einem - zum Glück - überragend hohen Anteil von mittelständischen,  
oftmals mit voller persönlicher Haftung inhabergeführten Unternehmen  
machen die Dax-Vorstände eine verschwindend geringe Minderheit aus.  
Und was die Idee eines Malussystems angeht, wonach Manager für  
schlechte Leistungen sogar zahlen sollen: Man darf gespannt sein,  
wann Forderungen laut werden, dass das am besten auch für Politiker  
gelten sollte. Womit wir dann bei einer Leimrute von ganz anderer  
Dimension wären... 
 
 
 
Pressekontakt: 
Westfalen-Blatt 
Chef vom Dienst Nachrichten 
Andreas Kolesch 
Telefon: 0521 - 585261 
 
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