(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Trumps Nationaler Sicherheitsberater muss gehen Rücktritt mit Fragezeichen Dirk Hautkapp, Washington

Geschrieben am 14-02-2017

Bielefeld (ots) - Donald Trump wurde gewählt, weil er als
Geschäftsmann für Erfolg und Disziplin steht. Jedenfalls hat er sich
so den Wählern angedient. Die Realität ist entschieden trister. Vier
Wochen nach Amtsantritt herrscht Chaos im Weißen Haus. Jeden Tag
werden die Medien mit Intrigen und Peinlichkeiten gespickt. Auch weil
zu viele Amateure im Team sind. Und Trump nahezu die gesamte
politische Klasse in Washington vor den Kopf gestoßen hat. Der
Präsident kriegt die Lecks nicht gestopft. Sein Gespür für geeignetes
Personal steht in Zweifel. Der Abgang des Nationalen
Sicherheitsberaters Michael Flynn - nur vier Wochen nach Amtsantritt
- ist der Beweis. Dessen Rücktritt war Pflicht. Zu sehr hat sich der
schon in der Vorgänger-Regierung krachend gescheiterte Ex-General bei
seinen dubiosen Kontakten zu Russland in Widersprüche verstrickt und
sein wichtigstes Gut zerstört: Glaubwürdigkeit. An der Schnittstelle
von Krieg und Frieden, und an der sitzt ein Nationaler
Sicherheitsberater, ist ein Mann fehl am Platze, der mit Moskaus
Statthalter in Washington zur Unzeit verbotene Gespräche führt, sich
dabei erwischen lässt und danach dreist lügt. Aber mit Flynns Ende
ist der Fall nicht beigelegt. Viele Indizien sprechen dafür, dass
Trump die zum völlig falschen Zeitpunkt unternommenen
Annäherungsversuche in Richtung Russland zumindest indirekt befördert
hat. Warum sonst hat das Trump-Team Flynn nicht schon vor Wochen aus
dem Verkehr gezogen? Man wusste durch die frühere
Vize-Justizministerin Sally Yates, dass sich der Islam-Verächter mit
seiner Parallel-Diplomatie zu weit aus dem Fenster gelehnt und
möglicherweise bei den Russen erpressbar gemacht hatte. Es ist
unvorstellbar, dass Trump davon nicht in Kenntnis gesetzt wurde. Für
Donald Trump bleibt Flynn darum ein Unsicherheitsfaktor. Der
Präsident persönlich wird nun darüber Auskunft darüber geben müssen,
was er in der Angelegenheit wann und von wem wusste. Und ob er Flynn
womöglich persönlich autorisiert hat, mit Moskau das Terrain zu
sondieren. Die Demokraten haben Blut geleckt. Die Republikaner werden
große Mühe haben, den Schutzschild um ihren Präsidenten zu halten.
Das Schicksal Flynns ist ein zwiespältiger Warnschuss. Alternative
Fakten reichen nicht mehr, um abzulenken, wenn Trumps Leute Mist
bauen. Geheimdienste und verprellte Beamte aus der Obama-Regierung
könnten anhand von mitgeschnittenen Gesprächen das peinliche
Gegenteil beweisen. Die von Trump zu oft schikanierten Medien werden
die Widersprüche gern an ihre Leser weiterreichen. Der Zwist in
Amerika, er wird noch größer.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westf?lische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

608457

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Zeitung: zur Kooperation mit Tunesien Stuttgart (ots) - Der Besuch des tunesischen Premiers in Berlin, Angela Merkels Visite in Algerien nächste Woche sowie ihre Ägypten-Reise im März sollen den Boden für neue EU-Flüchtlingsabkommen nach dem türkischen Vorbild bereiten. Das moralische Dilemma wird so zum Dauerzustand: Europa braucht zu einem gewissen Grad diese schwierigen Partner, wenn es über die garantierte Wiederaufnahme von Flüchtlingen deren Zahl reduzieren, die EU-Seegrenze abriegeln, das Schleuserwesen bekämpfen und dem Sterben im Mittelmeer Einhalt gebieten mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Vertauschte Rollen - Kommentar von Bernhard Junginger Karlsruhe (ots) - ten, es nach Kräften zu unterstützen. Das künftige Verhältnis wird von einem Geben und Nehmen geprägt sein. Das gilt gerade dann, wenn die EU die Überlegung weiterverfolgt, auf tunesischem Boden Asylaufnahmezentren zu errichten. Momentan will Ministerpräsident Chahed davon noch nichts wissen. Dagegen weiß er sehr genau, dass im Moment nicht er der Bittsteller ist. Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de Original-Content von: Badische Neueste mehr...

  • Weser-Kurier: Über die Rechte von Abgeordneten schreibt Jürgen Theiner: Bremen (ots) - Der Abgeordnete Jan Timke hat vor Gericht gegen den Senat gesiegt, doch als Gewinner darf sich nicht nur der Wutbürger aus Bremerhaven fühlen. Das Urteil des Staatsgerichtshofes stärkt die Rechte aller Parlamentarier, insbesondere die der Opposition. Deren Anfragen zu bestimmten Sachverhalten wurden von den senatorischen Behörden in der Vergangenheit häufig nichtssagend, ausweichend oder einsilbig beschieden. Der Spruch der Verfassungsrichter setzt Maßstäbe. Er definiert Anforderungen an die Informationspolitik der Verwaltung mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): "Die Bauern sind Getriebene der Agrarpolitik" Bielefeld (ots) - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sieht die deutschen Landwirte in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. "Die Bauern sind Getriebene der Agrarpolitik", sagte die SPD-Politikerin der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Donnerstagausgabe). Sie wünsche sich, dass noch in diesem Jahr ein erster Schritt bei der Umschichtung der Agrarförderung erfolge. "Wir schichten bisher 4,5 Prozent der rein flächenbezogenen Fördergelder in Umwelt- und Tierwohlprogramme um, man dürfte aber schon jetzt bis mehr...

  • NOZ: NOZ: SPD: Union kündigt Verteidigungs-Konsens auf Osnabrück (ots) - SPD: Union kündigt Verteidigungs-Konsens auf Arnold wirft Koalitionspartner tiefen Bruch der Zusammenarbeit vor Osnabrück. Im Streit um die Reform der Parlamentsrechte bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr wirft die SPD dem Koalitionspartner Union einen "tiefen Bruch der Zusammenarbeit" vor. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, die Union habe mit ihrer Entscheidung, das Vorhaben zu kippen, den "Grundkonsens mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht