Westfalen-Blatt: zu Negativzins und Finanzpolitik
Geschrieben am 03-02-2017 |   
 
 Bielefeld (ots) - Hilfe, Kunden drohen mit Geldanlagen! Die  
Zinspolitik der Europäischen Zentralbank hebt die Finanzwelt seit  
geraumer Zeit aus den Angeln. Sparer, früher umworben, werden  
bestraft. Noch sperren sich jedenfalls die deutschen Sparkassen und  
Volksbanken, bei Kleinanlegern eine »Verwahrungsgebühr« zu erheben.  
Doch bei institutionellen Anlegern und Unternehmen entfällt diese  
Scheu bereits. Für Unternehmen und Institutionen wie eine Stadt,  
Universität oder Klinik bedeutet dies, dass sie für ihre Liquidität  
nicht nur mit dem Inflationsverlust, sondern auch noch mit dem  
Negativzins bezahlen. Es ist ja nicht so, dass Geld immer dann  
fließt, wenn es gebraucht wird. Die Politik der EZB verstärkt aber  
die Neigung, Einnahmen schneller auszugeben. Damit wirkt sie - von  
EZB-Chef Mario Draghi so gewollt - als Konjunkturprogramm. Das  
schließt allerdings die Gefahr von Fehlinvestitionen ein, die in  
Zeiten knappen Geldes wohl nicht finanziert würden. Die Überlegungen  
von Privatanlegern unterscheiden sich nicht sehr von denen in  
Unternehmen. Statt verlustreich zu sparen, werden Möbel-, Auto- und  
andere Käufe, vielleicht auch die Traum-Urlaubsreise und  
Investitionen am Haus vorgezogen. Schon hat die Flucht in das so  
genannte Betongold zur Folge, dass die Bau- und Immobilienpreise  
Rekordhöhen erklimmen. Nur so lange die Nachfrage viel größer als das 
Angebot ist, brauchen sich die Investoren keine Sorgen haben. Doch  
was, wenn sich die Dinge ändern? Ältere erinnern sich, dass der  
Zinsanstieg in den siebziger Jahren manchen, der sich für sein  
Eigenheim verschuldet hatte, auch in Deutschland vor Probleme  
stellte. 2007 war der US-Immobilienmarkt mitverantwortlich für den  
Ausbruch der globalen Finanzkrise. Banken hatten in den Vereinigten  
Staaten Interessenten ohne Eigenkapital den kompletten Hauskauf  
finanziert - gern auch inklusive neuer Küche und neuem Auto. Und  
2017? Dass der neue US-Präsident nicht einmal zehn Jahre nach der  
Finanzkrise die Sicherheitsmaßnahmen schon wieder abschaffen will,  
ist unfassbar. Aber ein Präsident, der als größter Job-Beschaffer in  
die US-Geschichte eingehen will, braucht natürlich billiges Geld. Ein 
Mann wie Draghi wäre so gesehen nach Donald Trumps Geschmack. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Westfalen-Blatt 
Chef vom Dienst Nachrichten 
Andreas Kolesch 
Telefon: 0521 - 585261 
 
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