(Registrieren)

Kölner Stadt-Anzeiger: Verfassungsrechtler gegen elektronische Fußfessel für Gefährder

Geschrieben am 10-01-2017

Köln (ots) - Der frühere Präsident des Verfassungsgerichtshofs für
Nordrhein-Westfalen, Michael Bertrams, hält den Ruf von
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) nach elektronischen Fußfesseln
für terroristische Gefährder für aussichtslos. Die rechtsstaatliche
Unschuldsvermutung verbiete eine solche Maßnahme, schreibt Bertrams
im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Solche Fußfesseln
können nach dem Strafgesetzbuch lediglich bei verurteilten
Straftätern für gewisse Zeit angeordnet werden, nicht aber bei
Personen, die weder verurteilt noch einer konkreten Straftat
verdächtig sind." Genau dies sei bei Gefährdern der Fall. "Sie können
sich deshalb - so unbefriedigend dies auch sein mag - auf die
rechtsstaatliche Unschuldsvermutung berufen." Auch die präventive
Inhaftierung oder Internierung von Gefährdern, die vor dem Gesetz als
unschuldig zu gelten haben, lasse sich in einem Rechtsstaat nicht
legitimieren. Daher bezweifle er, dass eine entsprechende gesetzliche
Regelung vor dem Bundesverfassungsgericht Bestand hätte.



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149

Original-Content von: K?lner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

606190

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Pistorius unterstützt Fußfessel für Gefährder Düsseldorf (ots) - Vor dem heutigen Treffen (Dienstag) von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) das Vorhaben der Bundesregierung begrüßt, als Überwachungsmaßnahme eine elektronische Fußfessel für islamistische Gefährder einzuführen. "Ich stehe dem Einsatz von Fußfesseln als weiterer Maßnahme sehr offen gegenüber, auch wenn diese eine Ausreise oder einen Anschlag letztendlich selbstverständlich auch nicht immer verhindern können", mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Die alte Leier / Kommentar zur Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt Regensburg (ots) - Wir wissen es: Frauen in Führungspositionen sind Mangelware. In typischen Männer-Jobs wird mehr verdient als in Frauenberufen. Kinder und Karriere lassen sich schlecht vereinbaren - oft zu Lasten der beruflichen Entwicklung der Mütter. Zwar hat sich von Generation zu Generation viel bewegt, Frauen sind heute besser ausgebildet und damit unabhängiger. Viele arbeiten und machen auch Karriere. Doch häufig haben sie keine Kinder oder - selten - einen Mann, der für die Familie kürzer tritt. Es ist nicht alles eine Frage mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Sicherheit kostet Geld / Mit schärferen Gesetzen allein fängt man keine Islamisten. Dafür braucht man eine schlagkräftige Polizei. Regensburg (ots) - Ausweitung der Abschiebung, elektronische Fußfessel für Gefährder, Sanktionen für nordafrikanische Staaten, die abgelehnte Asylbewerber nicht zurücknehmen: Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt überbieten sich die Parteien mit Vorschlägen, wie der Staat dem Terrorismus beikommen soll. Die innere Sicherheit wird zu einem Top-Wahlkampfthema. Doch anstatt zu fragen, wie der Staat das Übel an der Wurzel packen kann, reagieren die Parteien mit Reflexen, die politische Tatkraft suggerieren sollen. Abschiebehaft mehr...

  • Weser-Kurier: Über Sigmar Gabriel und die K-Frage schreibt Norbert Holst: Bremen (ots) - Er ist ein kämpferischer Typ, hat bemerkenswerte Führungsqualitäten und einen treffsicheren politischen Instinkt. Er ist launisch, zuweilen ruppig und unberechenbar. Sigmar Gabriel hat viele Gesichter. Er ist Wirtschaftsminister und Vizekanzler, war Umweltminister und Regierungschef von Niedersachsen. Nun erwartet den Parteichef seine schwerste Rolle: Kanzlerkandidat. Am heutigen Dienstag kommt die SPD-Führung zusammen, um über den Wahlkampf zu beraten. Dann dürfte die K-Frage endgültig entschieden werden. Eigentlich mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Oettinger/EU Stuttgart (ots) - Mit seinen unglücklichen Äußerungen vor Hamburger Unternehmern hat Günther Oettinger (CDU) Angriffsflächen geboten. Doch seine Kritiker zettelten danach eine unverhältnismäßige Kampagne an, die nur eins zum Ziel hatte: seinen Sturz. Sie bezichtigten ihn, Rassist, Schwulenhasser und gegen die Emanzipierung der Frau zu sein. Diese Vorwürfe sind haltlos und unfair. Beim "Meinungsaustausch" mit dem Parlament machte Oettinger jetzt eine gute Figur. Damit zeichnet sich ab: Die Kampagne gegen ihn wird zusammen brechen und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht