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Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Böller "immer größer und gefährlicher": Nach Silvester ziehen Ärzte verheerendes Fazit

Geschrieben am 04-01-2017

Halle (ots) - Nach massiven Böller- und Pyrotechnik-Vorfällen
mit Dutzenden Verletzen zum Jahreswechsel in Sachsen-Anhalt
sprechen Ärzte und Kriminalisten von einer neuen Gefahren-Qualität.
Die medizinischen Notfälle der Silvesternacht seien durch "schwere
und schwerste" Verletzungen geprägt gewesen, sagte Frank Siemers der
in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe). Der
Direktor der Klinik für plastische Chirurgie und Brandverletzungen im
Bergmannstrost-Klinikum Halle sagte dem Blatt weiter, mit rund 50
Notfällen sei die Zahl im Vergleich zum Vorjahr gleichbleibend hoch
gewesen - doch die Verletzungen seien verheerender. Experten des
Landeskriminalamtes (LKA) warnen indes, die zuletzt im Land
sichergestellten illegalen Böller seien "immer größer und
gefährlicher". Allein im halleschen Bergmannstrost mussten Ärzte nach
Silvester neun mehrstündige Notoperationen durchführen. In einem
Fall hatte ein explodierender Böller einem Mann das Ohr abgerissen,
in mehreren Fällen hatten Feuerwerkskörper Finger abgetrennt. Über
sechs Stunden hinweg operierten die Ärzte einen Mann, dem mit einer
Schreckschusswaffe in die Hand geschossen worden war. "Zum
Vergleich: Im vergangenen Jahr hatten wir nur eine Operation", so
Siemers. In der Neujahrsnacht seien zusätzliche Ärzte aus der
Bereitschaft zum Dienst gerufen worden. Auch an der Uniklinik
Magdeburg registrierten die Ärzte zum Jahreswechsel mit rund 20
Notfällen eine ähnlich hohe Verletztenzahl wie im vergangenen Jahr.
Der Großteil der Verletzungen sei auf fahrlässigen Umgang mit
Feuerwerkskörpern zurückzuführen, sagte Siemers. Laut LKA ist das
besonders verheerend, da illegal importierte Pyrotechnik aus dem
Ausland immer durchschlagskräftiger werde. Während das
Innenministerium von einem "unerfreulichen Niveau" sichergestellter
illegaler Böller spricht, sieht das LKA sogar eine steigende Gefahr.
Die Kriminologen stellten im Jahr 2016 verbotene Böller aus
Russland sicher, die selbst illegale polnische Modelle in ihrer
Sprengkraft um das 50-fache überbieten, sagte LKA-Sprecher Andreas
von Koß der Zeitung.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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