| | | Geschrieben am 01-12-2016 "Die Zusammenarbeit für die globale Gesundheit und HIV-Bewältigung stärken" / Das Aktionsbündnis gegen AIDS fordert eine Erhöhung des deutschen Beitrags
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 Berlin (ots) - Der Präsident der UN-Vollversammlung hat recht: Die
 Überwindung der Aids-Epidemie stellt eine der größten
 Errungenschaften dar, die wir zu unseren Lebzeiten erreichen können.
 Die jetzt veröffentlichten Daten und Studien zeigen jedoch, dass wir
 von einer Bezwingung der Epidemie noch weit entfernt sind. Die
 nächsten Jahre werden entscheidend sein. Nur wenn die
 Weltgemeinschaft jetzt ihre Anstrengungen verstärkt, kann es
 gelingen, diese Bedrohung für die menschliche Entwicklung zu
 überwinden. Andernfalls wird es viel schwieriger werden, dieses große
 Ziel zu erreichen. Dazu muss auch Deutschland einen fairen und
 solidarischen Beitrag leisten. Anlässlich des Welt-Aids-Tages fordern
 wir daher die Bundesregierung dazu auf, die wirtschaftlich
 benachteiligten Länder endlich angemessen zu unterstützen, um Aids zu
 beenden und die allgemeine Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
 
 Dank der Ausweitung der HIV-Programme konnten in den letzten
 Jahren wichtige Fortschritte erzielt werden, sagt Astrid
 Berner-Rodoreda, Sprecherin des Aktionsbündnisses: "Seit 2011 ist es
 gelungen, die Anzahl der Menschen mit Zugang zu einer
 lebensbewahrenden HIV-Behandlung zu verdoppeln. Derzeit erhalten 18
 Millionen Menschen und somit annähernd die Hälfte der 37 Millionen
 mit HIV lebenden Menschen diese Therapie. Seit 2005 haben sich
 aufgrund der Ausweitung der HIV-Therapie die Aids-bedingten
 Todesfälle von 2 auf 1,1 Millionen verringert".
 
 Bis 2020 müssen mindestens 30 Millionen Menschen erreicht werden,
 was nicht nur eine Ausdehnung der Testangebote,
 Beratungsmöglichkeiten und Behandlungsprogramme erfordert, sondern
 auch eine Intensivierung der Therapiebegleitung voraussetzt. Zugleich
 ist es dringend notwendig, die Präventionsbemühungen zu verstärken.
 Noch immer infizieren sich pro Jahr 1,9 Millionen Erwachsene und
 diese erschreckende Zahl hat sich zuletzt kaum vermindert. Neben den
 spezifischen an die jeweiligen Bedürfnisse angepassten
 Präventionsmaßnahmen, braucht es auch eine umfassende Verbesserung
 der Lebensbedingungen besonders benachteiligter Bevölkerungsgruppen
 insbesondere im Hinblick auf den Zugang zu Bildung, die Sicherung der
 wirtschaftlichen Existenz und die soziale Teilhabe.
 
 "Wir müssen auf vielen Gebieten vorankommen, aber ohne
 ausreichende Finanzierung wird dies nicht möglich sein",  betont
 Joachim Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS: "Gerade jetzt
 sehen wir aber eine stagnierende oder sogar nachlassende
 Kooperationsbereitschaft vieler wirtschaftlich bessergestellter
 Staaten. In unserer jüngst publizierten Bestandsaufnahme mussten wir
 feststellen, dass die deutschen Zuschüsse für die öffentliche
 Entwicklungszusammenarbeit im Zeitraum 2000 bis 2015 weit unter dem
 europäischen Durchschnitt lagen. Die finanziellen Anstrengungen
 Deutschlands für die lebenswichtigen Bereiche der HIV-Bewältigung und
 Gesundheitsversorgung waren besonders niedrig und erreichten
 lediglich ein Drittel der mittleren Beitragshöhe wirtschaftlich
 vergleichbarer Staaten Europas. Dabei stieg das Prokopfeinkommen in
 Deutschland deutlich stärker als in den meisten anderen
 Geberstaaten".
 
 Mit der vergangene Woche beschlossenen Erhöhung des Etats für das
 Entwicklungsministerium um rund 1,1 Milliarden Euro hat der Bundestag
 prinzipiell einen bedeutenden Schritt getan, um einem angemessenen
 Beitragsniveau näher zu kommen. Wenn man die Aufstockung im Vorjahr
 und andere entwicklungswichtige Ressorts berücksichtigt, dürften die
 realen Transferleistungen 2017 ca. 0,36 Prozent des
 Bruttonationaleinkommens erreichen, was der Hälfte des UN-Richtwerts
 von 0,7 Prozent entspricht. Allerdings sollen die Beiträge für
 gesundheitsrelevante internationale Organisationen nur geringfügig
 oder gar nicht gesteigert werden. Stattdessen werden vor allem die
 Sonderprogramme im Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik und
 die bilaterale staatliche Zusammenarbeit mehr Mittel erhalten. Bei
 der Letzteren verharrte aber der Gesundheitsanteil in den letzten
 Jahren bei kaum einem Zehntel der insgesamt transferierten Zuschüsse.
 
 Um die Überlebenschancen der besonders benachteiligten und von
 verheerenden Krankheiten bedrohten Menschen zu verbessern, müssen
 jetzt die richtigen Richtungsentscheidungen getroffen werden, fordert
 Joachim Rüppel: "Die Hebel sind vor allem an zwei Stellen anzusetzen.
 Zunächst ist es unabdingbar, die jährlichen Erhöhungen der
 Gesamtmittel zu verstetigen und zu beschleunigen. Das Ziel muss sein,
 bis 2020 den UN-Richtwert zu erfüllen. Dafür sollten genügend
 Haushaltsmittel bereitgestellt werden, statt die mit privatem Kapital
 finanzierten Kredite anzurechnen. Zugleich sind der
 Gesundheitsversorgung im Allgemeinen und der HIV-Bewältigung im
 Besonderen ein wesentlich höheres Gewicht in der deutschen
 Entwicklungszusammenarbeit einzuräumen. Dies bedeutet auch die
 stärkere Unterstützung wichtiger UN-Organisationen und effektiver
 multilateraler Finanzierungsinstrumente wie des Globalen Fonds". Nur
 dann kann die von der Bundesregierung mitgetragene Initiative zur
 Stärkung der Gesundheitssysteme glaubwürdig vertreten und effektiv
 umgesetzt werden.
 
 Link zum zivilgesellschaftlichen Bericht "Globale Krise und
 Deutschlands Beitrag zur globalen Antwort": http://ots.de/i6wxX
 
 Das Aktionsbündnis gegen AIDS ist ein Zusammenschluss von 100
 Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit  sowie mehr
 als 260 lokalen Gruppen. Eines seiner zentralen Anliegen ist eine
 Verbesserung des Zugangs  zu HIV-Medikamenten. Weitere Informationen
 finden sie unter www.aids-kampagne.de
 
 
 
 Pressekontakt:
 Peter Wiessner,
 Referent für Advocacy und Öffentlichkeitsarbeit,
 Tel: 030 275 824 03 oder 0163 456 85 14
 mail: wiessner@aids-kampagne.de
 
 Original-Content von: Aktionsb?ndnis gegen AIDS, übermittelt durch news aktuell
 
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