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Rheinische Post: Kommentar: Die Fehleinschätzung der Medien

Geschrieben am 10-11-2016

Düsseldorf (ots) - Der Wahlsieg des Außenseiters Donald Trump in
den USA hat die politische Klasse in der westlichen Welt überrascht.
Zu dieser Gruppe zählen nicht nur Politiker, Top-Beamte,
Verbandsfunktionäre und Gewerkschafter, sondern auch die Vertreter
gesellschaftlicher Gruppen und nicht zuletzt die Medien. Sie alle
haben sich lange auf die professionellen Vermesser der Volksmeinung
verlassen. Und das Urteil lautete bei der überwiegenden Mehrheit der
Prognostiker, dass Clinton einen deutlichen Sieg einfahren würde.
Doch der Verweis auf die Meinungsforscher entlastet die Medien nicht.
Denn auch sie müssen auswählen, welchen Demoskopen sie vertrauen und
wie die Vorhersagen zustande kommen. Die "Los Angeles Times" etwa
arbeitete mit einem eigenen Forscherteam zusammen, das über Monate
3000 repräsentativ ausgewählte Menschen befragte, und am Ende einen
Sieg Trumps voraussagte. Solche aufwendigen Verfahren können sich nur
wenige Medien leisten. Aber sie können Korrespondenten ins Feld
schicken, die sich vor Ort ein eigenes Bild von den Einstellungen und
Ängsten der Menschen machen. Dies ist in vielen Fällen unterblieben.
Die Reporter hockten meist in der Hauptstadt oder anderen wichtigen
Metropolen, wo die Abneigung gegen den ruppigen Milliardär mit
Präsidentschaftsambitionen besonders ausgeprägt war. Unsere Redaktion
hat wiederholt ihren US-Korrespondenten in die amerikanische Provinz
geschickt. Dort war die Wut vieler Durchschnitts-Amerikaner greifbar.
Solche isolierten Erlebnisse allein ließen aber nicht erahnen, dass
die ganze Stimmung sich gedreht hatte. Die Medien müssen demütig sein
und noch mehr recherchieren, infrage stellen oder Zweifel anmelden.
Dann können sie sagen, was sie wissen. Irren können sie trotzdem.

www.rp-online.de



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


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