(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Spitzensportförderung

Geschrieben am 30-09-2016

Bielefeld (ots) - Eigentlich hoffte man, dass die angedachte
Spitzensportreform schon den Gipfel der Ahnungslosigkeit darstellt.
Aber dann legte der Bundesinnenminister nach: Thomas de Maizière
sagte in einem Interview, man müsse überdenken, ob man
dopingverseuchte Sportarten überhaupt fördern solle. Zur
Klarstellung: Der Sportminister meint international, nicht national
verseucht. Dass er damit die auch von ihm als besonders sauber
bezeichneten Deutschen doppelt bestrafen würde, müsste ihm klar
sein. Klar sein müsste de Maizière auch, dass, wenn er ehrlich ist,
bei den Sommersportarten neben dem Gewichtheben und Ringen
mindestens auch Radsport, Leichtathletik und Schwimmen aus der
Förderung zu streichen wären. Was für ein Irrsinn. Der deutsche
Sport war auf einem guten Weg. Langsam zwar, aber kontinuierlich
zeigte die Leistungskurve aufwärts. Die Sichtweise schien sich nicht
nur bei den Sportlern durchgesetzt zu haben, dass ein vierter,
fünfter, sechster, siebter oder auch achter Platz beileibe kein
Versagen bedeutet. Es hatte sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es
logischerweise schwieriger ist, Zählbares zu erringen, je mehr
leistungsstarke Nationen auf den Medaillenmarkt drängen. Als Maßstab
der auch aktuell geplanten Umbaumaßnahmen gilt erstaunlicherweise
immer noch Barcelona. Da gewann das deutsche Team 82 Medaillen. Die
Gründe für diesen Erfolg im Jahr 1992 sind bekannt. DDR, Sie
erinnern sich. Und zudem kamen die Medaillengewinner nur aus 64
Nationen. In Rio waren es 87. An den Reaktionen auf den
Reformvorschlag des Deutschen Olympischen Sportbundes und Thomas de
Maizières Gedankenspiele kann man erkennen: Da kommt nichts aus der
Mitte des Sports. Das sind Kopfgeburten, die weder Motivation,
Bedürfnisse noch Realitäten in anderen Sportnationen berücksichtigen.
Mit keiner Reform wird es mehr gelingen, dass Deutschland in den
Barcelona-Bereich vordringt. Nicht wenn man auch, wie de Maizière es
fordert, sauber und fair bleiben (oder werden) will. 82 Medaillen
schafft man nur mit den alten DDR-Mitteln: sortieren, kasernieren,
drangsalieren, manipulieren. 82 Medaillen, das schafften übrigens in
Rio nicht mal Großbritannien oder China.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

599997

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: CDU-Vize Klöckner: Nur verschleierte Frauen sind anständige Frauen? "Absoluter Ausdruck von Sexismus" Berlin (ots) - Die CDU-Vizevorsitzende Julia Klöckner sieht im Sexismus ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Abgrenzung "was wird als witzig gemeinter Spruch oder Verletzung aufgefasst" sei "heikel", sagte Kölckner dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe): "Übergänge sind da oft fließend und werden auch unterschiedlich empfunden. Entscheidend ist, wie wir Sexismus definieren und ab wann es sich wirklich um Sexismus handelt. Es gibt übrigens auch Sexismus gegenüber Männern", sagte Klöckner. "Absoluter Ausdruck von Sexismus" mehr...

  • Der Tagesspiegel: Grüne: Keine Einigung bei Vermögensbesteuerung Berlin (ots) - Den Grünen steht auf dem Parteitag im November eine Kampfabstimmung über die Steuerpolitik bevor. Der Bundesvorstand konnte sich nach Informationen des Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe) nicht einigen, mit welchen Forderungen zur Vermögensbesteuerung die Partei in die Bundestagswahl 2017 ziehen soll. Das geht aus dem Leitantrag zum Thema Gerechtigkeit hervor, über den die Delegierten in Münster abstimmen sollen. http://www.tagesspiegel.de/politik/die-gruenen-vermoegen-besteuern -ja-aber-wie/14632602.html mehr...

  • Der Tagesspiegel: CDU-Politiker Krichbaum: Bundestag muss bei EU-Austritt Großbritanniens zustimmen Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Gunther Krichbaum, hat verlangt, dass auch der Bundestag einen Austrittsvertrag zwischen Großbritannien und der EU absegnen muss. "Das kann nicht ohne Zustimmung des Bundestages erfolgen", sagte Krichbaum dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe). Zur Begründung erklärte der CDU-Politiker, dass ein Brexit auch Auswirkungen auf den Bundeshaushalt habe. Der vollständige Artikel unter: http://www.tagesspiegel.de/politik /brexit-unsanfte-scheidung/14632426.html mehr...

  • Der Tagesspiegel: Industrie will Flüchtlinge mit Zeitarbeitsverträgen beschäftigen Berlin (ots) - Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, hat die Bundesregierung aufgefordert, Arbeitgebern zu erlauben, Flüchtlinge mit Zeitarbeitsverträgen zu beschäftigen. Zur Begründung sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe), drei Viertel der arbeitsuchenden Flüchtlinge hätten keine formale Berufsausbildung. "Das macht es schwer, ihnen einen sofortigen Einstieg in Arbeit zu ermöglichen. Sinnvoll wäre es, das Beschäftigungsverbot in der Zeitarbeit vollständig abzuschaffen." mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): EU-Kommissar Oettinger: "Europa muss den FC Bayern kopieren" Bielefeld (ots) - EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) sieht Europa in Sachen Dynamik im Nachteil gegenüber Asien und den USA. Der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Samstagsausgabe) sagte er: "Da müssen wir besser werden. Das ist wie im Sport. Wir müssen mehr trainieren, schneller werden, besser harmonieren, Doppelpass spielen." Wenn im Fußball Schalke unten, Bayern oben und der VfB Stuttgart abgestiegen sei, wisse man, es liegt an Leistung, Schnelligkeit und Teamgeist. "Kurz: Wir müssen die Bayern kopieren", so Oettinger. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht