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Westfalenpost: Attacke auf Jägers Verteidigungsstrategie / Kommentar von Martin Korte zum Silvester-Untersuchungsausschuss

Geschrieben am 01-09-2016

Hagen (ots) - Mit seinem Parteifreund Ralf Jäger hatte der
ehemalige Arnsberger Regierungspräsident Gerd Bollermann (SPD) noch
eine Rechnung offen. Vergangenes Jahr erfuhr der Behördenleiter
während seines Sommerurlaubs, dass der Landesinnenminister ihn in die
Wüste schicken wollte - ein paar Wochen vor der Pensionierung.
Inoffizielle Begründung: das Chaos beim Umgang mit der
Flüchtlingskrise, die damals bundesweit ihrem Höhepunkt zustrebte.

Jetzt schlägt Bollermann zurück. Die Vorwürfe, die er gestern im
Silvester-Untersuchungsausschuss vom Stapel ließ, kommen aber nicht
aus der Ecke "Hinterher weiß man alles besser", sondern eher aus der
Richtung "Warum habt ihr mir nicht zugehört?"

Bollermann ist als ehemaliger Landtagsabgeordneter erfahren genug,
um zu wissen, dass er dem Minister schwer schadet. Trotzdem: Plumpe
Rache steckt nicht hinter der Aussage. Bollermann hat die
Landesregierung frühzeitig auf die Probleme im Zusammenhang mit der
deutlich gestiegenen Flüchtlingszahl hingewiesen. Er bat (fast könnte
man sagen: er bettelte) um mehr Unterstützung, weil seine
Bezirksregierung damals NRW-weit die Hauptlast bei der Verteilung und
Unterbringung der Migranten trug. Er schilderte die Probleme vor Ort.
Innenminister Jäger und Ministerpräsidentin Kraft haben diese
Warnungen offenbar lange unterschätzt, wenn nicht sogar ignoriert.
Sie passten wohl nicht zur Willkommenskultur.

Als das Kind in den Brunnen gefallen war und die Stimmung kippte,
änderte Düsseldorf den Kurs, schickte mehr Personal und verlagerte
Aufgaben von Arnsberg auf andere Behörden. Nun muss sich
Innenminister Jäger überlegen, ob er wieder eine neue Strategie
benötigt: eine neue Verteidigungsstrategie.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell


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