Westfalenpost: Knut Pries zum  Nato-Gipfel in Warschau:
Ohne Balance in  den Kalten Krieg?
Geschrieben am 10-07-2016 |   
 
 Hagen (ots) - Der Nato-Gipfel hat einen weiteren Schritt zu  
ausgebauter Wehrhaftigkeit an der Ostflanke des Bündnisses getan.  
Auch diesmal steht neben all den Beschlüssen über "robuste  
Kampfgruppen", "verstärkte Vorne-Präsenz" und "maßgeschneiderte  
Antworten" die Beteuerung, dass man an Konfliktabbau durch Diplomatie 
interessiert sei. Fragt sich nur, ob die beiden Elemente vernünftig  
ausbalanciert sind. Zweifelsfrei der Fall ist das nur, soweit es sich 
um das gesprochene und geschriebene Wort handelt. Jenseits der  
offiziellen Formeln ist die Frage nach der Balance im Bündnis  
umstritten. Da geht es hoch her zwischen "Putin-Verstehern" und  
"Säbelrasslern". Gipfel-Gastgeber Polen jedenfalls dürfte kaum Ruhe  
geben, soviel Nato heranzuholen wie möglich. Einen objektiven  
Maßstab, um die Angemessenheit der westlichen Vorkehrungen im Osten  
zu beurteilen, gibt es nicht. Auf beiden Seiten wird mit  
Bedrohungsgefühlen argumentiert, naturgemäß keine quantifizierbare  
Größe. Zwei Feststellungen der westlichen Seite sind nicht zu  
bezweifeln: Die im Baltikum und Polen vorgesehenen zusätzlichen  
Einsatzkräfte reichen für Offensiv-Operationen nicht annähernd aus.  
Und zweitens: Nichts dergleichen war vorgesehen, bis die Russen sich  
die Krim einverleibten und ihre Nachbarn damit in Angst und Schrecken 
versetzten. Dennoch ist die Gefahr, dass man auf schiefer Ebene  
Richtung Kalter Krieg rutscht, nicht von der Hand zu weisen. Im Osten 
gewinnt ein Nationalismus an Boden, für den es grundsätzlich keine  
berechtigten russischen Interessen mehr gibt. Die gibt es aber sehr  
wohl. Zum Beispiel zu erfahren, ob die Nato ihre Ostertüchtigung als  
vorübergehende zusätzliche Absicherung versteht oder als  
Dauereinrichtung. 
 
 
 
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