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Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Innenpolitik Rassismus im Kleingarten: Verein lehnt Migranten ab

Geschrieben am 15-06-2016

Halle (ots) - In Wittenberg lehnt ein Kleingartenverein die
Aufnahme von Migranten ab. Die Landes-Integrationsbeauftragte Susi
Möbbeck verurteilte die Entscheidung scharf: "Niemand darf wegen
seiner Herkunft ausgeschlossen werden", sagte die Staatssekretärin im
Sozialministerium der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Mittwochausgabe). "Das verstößt gegen den allgemeinen
Gleichheitsgrundsatz und gegen das Antidiskriminierungsgesetz." Der
libanesisch-stämmige Unternehmer Ali Ismais hatte sich bei der Sparte
"Am Trajuhnschen Bach" um eine frei werdende Parzelle bemüht. Als
Antwort habe er vom stellvertretenden Vereinschef Horst Kubasic
erhalten: "Wir wollen keine Ausländer." Kubasic bestätigte das
gegenüber der Zeitung und erklärte, es gebe in der Sparte schon
genügend Ausländer - nämlich Russlanddeutsche. Mehr seien nicht
gewollt. Ismais reagierte empört: "Unverschämt! Das ist Fremdenhass!"
Der Unternehmer mit libanesischen Wurzeln, der im Übrigen seit 26
Jahren einen deutschen Pass hat, ist offenbar kein Einzelfall in der
Stadt: Eine Flüchtlingsbetreuerin berichtete von einem Mann aus
Syrien, dessen Bewerbung um einen Garten von einem anderen Verein
abgelehnt worden sei. Die Betreuerin sagte, ein Gespräch des Syrers
mit den Verantwortlichen sei "abgelaufen wie ein Verhör. Er wurde
gefragt, ob seine Frau Kopftuch trage oder verschleiert sei". Per
Mail habe der Mann dann die Ablehnung erhalten. "Zur Begründung hieß
es, Gärten sind für Ausländer nicht vorgesehen", so die Betreuerin.
Der Landesverband der Gartenfreunde distanziert sich von Ausgrenzung:
"Wir sind nicht ausländerfeindlich", sagte Präsident Peter Riebeseel,
"im Gegenteil, wir sind doch froh, wenn wir Menschen finden, die
ticken wie wir." Viele Gartenvereine im Land klagen über
Nachwuchsmangel.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


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