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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur AfD

Geschrieben am 29-05-2016

Bielefeld (ots) - Die »Alternative für Deutschland« wird immer
mehr zur Zumutung für ein weltoffenes Deutschland. Die Partei
scheint überhaupt keine Schamgrenzen mehr zu kennen. Die unsägliche
Diskussion über den Einsatz von Waffen gegen Flüchtlinge an der
Grenze liegt noch nicht lange zurück, aber daraus gelernt hat die
Parteiführung nichts. Der bayerische AfD-Vorsitzende Petr Bystron
wirft den Kirchen Bereicherung durch die Flüchtlingshilfe vor. Nicht
das Gebot der Nächstenliebe treibe die Wohlfahrtsverbände an, sondern
Profitdenken, behauptet er. Das ist eine unfassbare Beleidigung der
vielen Menschen, die sich auch im Erzbistum Paderborn für Menschen in
Not engagieren. Ihr Tun diffamiert die AfD als naives
Gutmenschentum. Wenn einer von den mit der »Flüchtlingskrise«
verbundenen Ängsten und Ungewissheiten profitiert hat, dann die AfD -
und zwar in Form von Wählerstimmen. Nach dem Machtkampf zwischen
Bernd Lucke und Frauke Petry war die Partei so gut wie tot - erst der
Zustrom von Migranten bescherte ihr ein öffentlichkeitswirksames
Thema, mit dem sich Stimmung machen lasst. Das hat Alexander Gauland
damals auch offen zugegeben. Apropos Gauland: Der hat mit der infamen
Behauptung, die Deutschen wollten »einen Boateng nicht als Nachbarn
haben« deutlich gemacht, wes Geistes Kind die AfD ist. Sie macht mit
Ressentiments gegen das angeblich »kulturell Fremde« Politik.
Übersetzt heißt Gaulands Behauptung nichts anderes, als dass die
Deutschen nur »echte« deutsche Nachbarn haben wollen. So sieht
unterschwelliger Rassismus aus. Die AfD will auch gar nicht das
christliche Abendland schützen, wie sie behauptet, denn dann dürfte
sie die katholische und evangelische Kirche nicht zum Feindbild
erklären. »Wir wollen nicht das Christentum im religiösen Sinne
verteidigen«, sagte Gauland entlarvend der »Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung«. Die Ausgrenzer- und Anti-Partei AfD provoziert
auf Teufel komm raus. Dabei verfährt sie immer nach dem gleichen
Muster: Einer prescht mit einer provokanten Äußerung, meist
deutschtümelnder Art, vor, ein anderer erklärt, so würde er das nicht
formulieren, ohne sich aber von seinem Parteifreund zu distanzieren.
Wird deutlich, dass die Grenze des Akzeptablen überschritten wurde,
ist die »Lügenpresse« schuld. Die bauscht laut AfD ein Thema auf und
legt jemandem etwas in den Mund. In diesem Sinne schiebt Gauland der
»FAS« die Verantwortung für die öffentliche Empörung über seine
Äußerungen über den deutschen Nationalspieler Boateng zu. Die
Aussagen gehen aber selbst Petry zu weit, die sich bei Boateng
entschuldigte. Der Imageschaden für die AfD bleibt trotzdem.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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