(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Gysi trifft ins Schwarze - Kommentar zur Linkspartei

Geschrieben am 27-05-2016

Ravensburg (ots) - Von der Linkspartei hat man länger nichts mehr
gehört, doch nun platzt der Streit zwischen Ex-Fraktionschef Gregor
Gysi und der amtierenden Linken-Spitze mitten in die Zeit vor dem
Parteitag. Und um es klar zu sagen: Gysi hat Recht.

Seine Diagnose, die Willkommenskultur sei grundsätzlich richtig,
aber fälschlicherweise nicht mit einem politischen Programm für die
unteren Bevölkerungsgruppen verbunden gewesen, trifft ins Schwarze.
Denn gewisse Teile der Wählerschaft der Linkspartei, die sozial
Schwachen und von staatlicher Unterstützung Abhängigen, konkurrieren
mit den Flüchtlingen eben nicht nur um Jobs, sondern auch um den
knappen bezahlbaren Wohnraum. Da liegt es nahe, dass in diesen
Schichten die Zuwanderung anders gesehen wird als in den besseren
Vierteln.

Es wäre deshalb an der Linkspartei gewesen, sich für die Probleme
ärmerer Menschen einzusetzen, die mit der Flüchtlingskrise
zusammenhängen, ohne Ressentiments gegen Flüchtlinge à la AfD zu
schüren. Diese Gelegenheit hat die Partei jedoch zu oft verpasst und
stattdessen vor allem in Person von Sahra Wagenknecht eine Rhetorik
hingelegt, die klarmachte, dass AfD und Linke eben doch um Wähler
konkurrieren.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

591840

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Sehr deutsche Veranstaltung - Leitartikel zum Katholikentag Ravensburg (ots) - Gut 30000 der 23,9 Millionen deutschen Katholiken haben sich auf den Weg nach Leipzig gemacht, um den Katholikentag des Jahres 2016 mitzufeiern. Maliziöse Anmerkung: 30000 Besucher kann mitunter auch ein Fußballverein der 2.Bundesliga bei seinen Heimspielen vorweisen. Die Vorbereitungen für das "Großereignis" haben Monate gedauert, es ist viel Geld in die Hand genommen worden. Der Papst hat extra zur 100. Auflage eine Grußbotschaft übermittelt, der Bundespräsident, der Vizekanzler, viele Bundesminister und zahlreiche mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: US-Präsident Obama besucht Hiroshima Es bleibt nur eine Fußnote Dirk Hautkapp, Washington Bielefeld (ots) - Hiroshima ist das heilige Symbol für eine der größten Todsünden der Menschheit. Das vor 71 Jahren entstandene Bild vom Atompilz gehört zum Erinnerungsschatz von Generationen. Wer an diesem Wallfahrtsort des Friedens die Stimme erhebt, muss mehr als Worthülsen liefern. Oder den x-ten Aufguss der Debatte, ob der Abwurf der Bombe militärisch notwendig oder moralisch verwerflich war. Bei aller Wertschätzung für die Geste, die ihren entschuldigenden Charakter aus der schieren Anwesenheit Obamas bezog: Die erste Visite mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Bits statt Braunkohle = Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Mehr als 50 Jahre lang hat der Steuerzahler die Steinkohle gefördert, Milliarden flossen ins Ruhrgebiet. Doch zukunftsfähig ist das Revier nicht geworden. Es zieht das Land runter, NRW ist mit seinem Null-Wachstum Schlusslicht der Länder. Auch die Perspektiven sehen düster aus. Duisburg, Oberhausen und Gelsenkirchen stehen ähnlich schlecht da wie der Osten. Und das, obwohl es Leuchttürme wie den Duisburger Hafen gibt. Gewiss: Bei den Kohle-Subventionen spielten auch Versorgungssicherheit und Sozialpolitik eine mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / G 7 enttäuscht = Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - In der Bekämpfung der Flüchtlingskrise ist es beim G 7-Gipfel nicht gelungen, ein starkes Signal zu setzen. Das ist beklagenswert. Denn wer auf der Welt soll bei der Linderung dieses Dramas voranschreiten wenn nicht die wohlhabendsten Länder dieser Erde? Dabei wäre es möglich gewesen, Selbstverpflichtungen zur Aufnahme von Flüchtlingskontingenten einzugehen und damit ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Doch dazu war niemand bereit. Merkel will nicht mehr. Obama kann sich innenpolitisch nicht mehr durchsetzen. mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Kraft tritt die Flucht nach vorn an = Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Mit einem höchst ungewöhnlichen Schritt hat Hannelore Kraft, die nach den Kölner Silvester-Ausschreitungen arg in Bedrängnis geraten ist, jetzt zum Befreiungsschlag angesetzt: In einer eidesstattlichen Versicherung bekräftigt die Regierungschefin, bis zum 4. Januar keine irgendwie gearteten Kontakte zu ihrem engsten Beraterkreis gehabt zu haben. Bislang waren ihre entsprechenden Beteuerungen eher auf Skepsis gestoßen, zumal Krafts persönliche Berater, zu denen auch Innenminister Jäger gehört, schon am Neujahrstag mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht