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Thüringische Landeszeitung: Kein Kulturkampf - Transparenz hilft bei Moschee-Bau / Leitartikel von Elmar Otto zum geplanten Neubau einer Moschee im Erfurter Ortsteil Marbach

Geschrieben am 18-05-2016

Weimar (ots) - Der geplante Bau einer Moschee durch die
Ahmadiyya-Gemeinde im Erfurter Ortsteil Marbach erhitzt die Gemüter.
Für die AfD ist das Vorhaben eine Steilvorlage. Endlich kann sie
beweisen, dass sie mehr als zwei thematische Spielwiesen hat: Neben
der "Euro-Skepsis" und der "Flüchtlingsproblematik" wird jetzt gegen
die Moschee gewettert. Dass dies möglich ist, verdankt die selbst
ernannte Alternative für Deutschland dem Artikel 5 des Grundgesetzes,
in dem das Recht auf freie Meinungsäußerung festgeschrieben ist.

Mit dem Recht auf Religionsfreiheit, das ebenfalls in der
Verfassung steht, hat die AfD dagegen so ihre Schwierigkeiten:
zumindest dann, wenn damit anstelle eines Kirchturms ein Minarett
gemeint ist. Warum eigentlich?

Gerade mit Blick auf den Thüringer Fall muss eine Islamisierung
des freistaatlichen Abendlandes nicht befürchtet werden. Zum einen
gehören gerade einmal etwa 70 Gläubige der Gemeinschaft an. Zum
anderen soll die Moschee nicht am Marbacher Marktplatz errichtet
werden, sondern auf einer bislang offenbar für andere Investoren
wenig attraktiven Fläche zwischen Technischem Hilfswerk und Dekra.
Und der Ruf des Muezzins wird auch nicht vom Minarett zu hören sein.
Eine Störung der Öffentlichkeit ist also eher unwahrscheinlich.

Gleichwohl, Vorbehalte und Ablehnung (zum Beispiel in Bezug auf
das überholte Frauenbild im Islam) dürfen nicht totgeschwiegen,
sondern müssen diskutiert werden. Transparenz ist dabei oft der
Schlüssel, um Fehlinformationen und Vorurteilen von Beginn an den
Wind aus den Segeln zu nehmen. Wer wegen einer Moschee gleich den
Kampf der Kulturen heraufbeschwört, setzt auf Ausgrenzung, nicht auf
Integration.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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