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Lausitzer Rundschau: Adieu, geliebtes Bargeld? - EZB kündigt schrittweise Abschaffung des 500-Euro-Scheins an

Geschrieben am 05-05-2016

Cottbus (ots) - Das Aus für den 500-Euro-Schein ist in der Tat
eine Zäsur. Auch wenn die Politik das abstreitet. Sie weiß
schließlich genau: Noch ist der Widerstand groß, noch verbrennt sich
jeder kräftig die Finger, wenn er den Versuch unternimmt, den Bürgern
ein wichtiges Stück gelebter Freiheit zu nehmen. Beim 500-Euro-Schein
hält sich die Aufregung doch nur deshalb in Grenzen, weil ihn kaum
jemand mal in seinem Portemonnaie gehabt hat. Ansonsten gilt: Wenn's
ums Geld geht, reagieren die Deutschen extrem allergisch. Richtig so.
Das bekam Finanzminister Wolfgang Schäuble schon Anfang des Jahres zu
spüren, als er mit dem Vorschlag einer Obergrenze für
Bargeldzahlungen in Höhe von 5000 Euro für Schlagzeilen sorgte. Schon
damals kam der Verdacht auf, den Bürgern solle nach und nach das
Bargeld entzogen werden. Denn durch die digitale Zahlungsweise haben
der Fiskus und andere Behörden die Finanzgeschäfte der Menschen viel
besser unter Kontrolle. Überhaupt ist mit der bargeldlosen Zahlung
eine fast lückenlose Überwachung möglich. Man denke nur daran, wie
oft man in der Woche mit der EC- oder Kreditkarte im Supermarkt
einkauft - daraus lassen sich prima Kontrollprofile erstellen.
Vertrauen ist daher gut, Misstrauen in diesem Fall besser. Auch jetzt
heißt es zwar wieder, es gehe lediglich um den Kampf gegen kriminelle
Machenschaften. Doch der Eindruck verfestigt sich, dass die Bürger in
Wahrheit peu à peu ans Bargeldlose gewöhnt werden sollen. Und mit
einem ähnlichen Argument könnte man sich irgendwann auch daran
machen, den 200-Euro-Schein einzumotten. Dann ist Gefahr im Verzuge,
dann heißt es wirklich: Adieu, geliebtes Bargeld.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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