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Allg. Zeitung Mainz: Verlotterte Sprache / Kommentar zu Bildung und Integration von Reinhard Breidenbach

Geschrieben am 03-05-2016

Mainz (ots) - Bildung ist der Schlüssel zu allem, und Sprache ist
der Schlüssel zur Bildung. Keine neue Erkenntnis? Mag sein. Aber umso
merkwürdiger, nachgerade fahrlässig, wie schlampig manche mit Sprache
umgehen. Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, sagt,
keine Nation der Welt gehe so leichtfertig mit ihrer Sprache um wie
die Deutschen. Es ist zu befürchten, dass Kraus recht hat. Deshalb
stehen Lehrer in der Pflicht, aber mehr noch Eltern. Wahrscheinlich
ist es zu einfach, alleine Internet und Smartphones für die
Verwilderung der Sitten verantwortlich zu machen oder für die
Tatsache, dass fast kein Mensch mehr zum Beispiel zwischen
"anscheinend" und "scheinbar" unterscheidet. Dabei ist Sprache nicht
nur Kommunikationsmittel, sondern Kultur. Höchst beunruhigend, wenn
die verlottert. Wie sollen wir da Vorbild sein für Menschen, die aus
der Fremde zu uns kommen und unsere Sprache lernen sollen, ja müssen,
wenn wir's selbst nicht mehr richtig können oder wollen? Und bei
Migranten können Sprachkenntnisse über Schicksale entscheiden, über
Auf- oder Abstieg, ein bürgerliches Leben oder Elend. Das Jahr 2015,
in dem mehr als eine Million Flüchtlinge zu uns kamen, hat das Thema
Integration in eine neue Dimension getragen. Mittlerweile führt kein
Weg mehr an der Erkenntnis vorbei, dass viele, die kommen, schon die
erste und wichtigste Hürde Sprache nicht schaffen können oder wollen.
Das ist enttäuschend, muss für uns Einheimische aber Motivation sein,
unsere Unterstützungsbereitschaft zu forcieren. Auch, indem wir unser
Bestes geben, um die Verwahrlosung unserer Sprache als
Kommunikations- und Kulturgut zu verhindern.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485890
online@vrm.de


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